Datum: 06. 11 2024
Autor: Nina Gehlen
Das lange Fronleichnam-Wochenende steht an und 12 motivierte Mitfahrer freuen sich auf Felskontakt in Absprunghöhe. Wir starten den Feiertag sehr früh - um 4 Uhr geht es los in Richtung Fontainebleau, wo wir auf dem Camping Musardiere bei Milly-la-Forêt für die nächsten vier Tage unsere Zelte aufschlagen werden.
Schon bei Ankunft zeigt sich, dass es auch die letzten Tag gut geregnet hat. Wir finden trotzdem einen halbwegs trockenen Platz für unser Riesen-Zelt und 3 kleine Zelte, die auch in Rekordzeit aufgebaut sind - schließlich wollen wir direkt los zum Bouldern. Mit allerlei Crashpads auf dem Rücken ziehen wir los zum Sektor Jean die Vignes, wo wir uns an den Fels gewöhnen, ein paar orangene und blaue Einzelboulder machen und die Hängematte austesten. Gegen Nachmittag zieht Regen auf, wir klettern aber bis zur letzten Minute, sodass wir dann wie begossen Pudel zurück Richtung Campingplatz laufen. Dank des großen Zelts (inkl. Riesenvorzelt mit Tarp erweitert) finden wir alle einen trockenen Platz zum Sitzen und kochen.
Freitag: Nach einem schnellen Frühstück geht es bei strahlendem Sonnenschein los zum Cul der Chien. Wir sind früh unterwegs und das Felsenmeer ist noch fast leer als wir uns zum Bouldern Nr. 1 vom blauen und orangenen Parcour begeben. Wir teilen uns in 2 Gruppen auf und folgen den beiden Parcours mit mehr oder weniger Bodenkontakt. Zwischendurch werden auch ein paar rote Boulder getestet und (manchmal) auch geschafft. Bei einer gemütlichen Mittagspause in der Sonne fühlen wir uns bei dem ganzen Sand wie am Strand - nur wo ist das Meer? Da wir es nicht finden können, werden die Kletterschuhe wieder geschnürt und wir machen weiter mit dem Parcours - um schon kurz darauf von einem Regenschauer unterbrochen zu werden. Wir verkriechen uns in kleinen Höhlen zwischen den Felsen, um den Schauer abzuwarten. Paul probiert sich noch am Toit de Cul de Chien, einem überhängenden Boulder mit großem Dach, als das Wasser dort aber auch runter tropft, geben wir auf und machen uns auf den Rückweg. Aber gut, dass man nach dem Regenschauer noch Volleyball spielen kann, Pfützen auf dem Spielfeld halten uns dabei nicht auf :) Als dann wieder die Sonne rauskommt und die Felsen ein paar Stunden später wieder trocken sind, machen sich Julian, Nina und Elli nochmal auf den Weg, um den Parcours noch zu beenden. Denn nur wenn alle 56 Boulder des Parcours an einem Tag geklettert werden, gilt er auch als geschafft, da war der Ehrgeiz natürlich gepackt. Der Rest chillt auf dem Camping, spielt Volleyball oder geht in den (beheizten!) Pool des Campings, bis sich alle bei Sonnenuntergang wieder bei den Zelten zum Abendessen einfinden. Der Abend wird mit einem Becher Rotwein und ein paar unterhaltsamen Runden “Top Ten” mit vollem Schauspiel und Körpereinsatz beendet.
Am Samstag starten wir mit ausgesprochen leckeren Schokocroissants und Baguettes vom Camping-Bäcker und machen uns auf zu den beliebten Sektoren 95.2. und Gros Sablos, auch hier teilen wir uns wieder auf, dieses Mal in Team Gelb, Orange und Blau (und Team Rot, was nur aus Paul besteht ;)). Wir folgen grob den Parcours, machen aber auch viele Einzelboulder bis es dann - wie sollte es auch anders sein - nachmittags wieder anfängt zu regnen. Dieses Mal ist nach Wetterbericht aber keine wirklich Besserung in Sicht. Wir verlaufen uns noch kurz bei der Suche nach Team Gelb im Nachbarsektor Groß Sablos, und erkunden spannende Hügel, bis alle Teammitglieder gefunden sind und der Fels dann auch so nass und rutschig ist, dass an Klettern nicht mehr zu denken ist. Also wird natürlich wieder fleißig Volleyball und bei einer kurzen Regenunterbrechung im (beheizten!) Freibad des Campingplatzes auch Wasserball gespielt. Am Abend wird in den riesen Töpfen wieder der Kochlöffel geschwungen - 14 (durchaus gefräßige) Personen auf dem Campingkocher zu bekochen ist gar nicht so leicht.
Der letzte Tag steht dann schon an. Wir stellen uns früh in die Bäckerschlage, verspeisen nochmal leckere französische Schokocroissants und schmieren Baugettes für den Tag und die Rückfahrt. Die ersten unserer Gruppe laufen schon los zum Gebiet 91.1, während der Rest die Zelte zusammenpackt und mit Crashpads im Auto nachkommt. Der auf einem kleinen Hügel gelegenen Sektor bietet Boulder in allen Schwierigkeiten und auch ein paar Highballs. Wir projektieren an ein paar schwierigeren Bouldern und finden ein paar schöne lange Traversen. Nach der Mittagspausen heißt es dann auch schon langsam Crashpads zusammen packen und Heimreise antreten.
Finger und Haut freuen sich über eine Pause und wir uns auf nächstes Jahr in Fontainebleau!