Datum: 01. 09 2024
Autor: Nina Gehlen
Samstag Abend - endlich geht es los! Linn, Elias, Lomé, Jenny und Nina steigen motiviert in die Regionalbahn und nach langer Wartezeit in Köln dann auch endlich in den Nachtzug nach Innsbruck. Im kuscheligen Liegewagen machen wir es uns in den 3-Stockbetten bequem und lassen uns in den Schlaf schaukeln.
Am nächsten Morgen werden wir vom Bahnpersonal mit Frühstück geweckt und können auch schon die ersten Berge aus dem Fenster erspähen. Noch ein Bus von Innsbruck aus - dann sind wir an unserem Ausgangspunkt im Kühtai. Dort treffen wir auch auf Paul und Julian die mit dem ganzen Klettermaterial schon am Tag vorher in die Talhütte angereist sind.
Wir wandern entspannt ins Tal hinein und an einem schönen Bach entlang bis es die letzten Meter steil hinauf geht zur Pforzheimer Hütte. Wir stellen unsere Rucksäcke ab und nach einer kurzen Pause auf der Terrasse geht's weiter zu dem Gleischrseen. Während Lomé und Linn wagemutig im eiskalten See schwimmen (zumindest ganz kurz) füttern die anderen Gummibärchen und halten maximal den dicken Zeh ins Wasser. Wir werden abends mit einer großen Portion Chilli belohnt und nach einer Runde Wizard fallen alle müde ins Bett.
Am Montag steht unsere zweite Etappe an. Zunächst folgen wir wieder dem Gleischrtal mit seinem wunderschönen Bach. Dann geht es steil und anstrengend hinaus und wir kraxeln über einige Blöcke auf den Gipfel des Zischgeles - mit 3004m darf er sich so gerade ein Dreitausender nennen. Wir machen eine ausgedehnte Mittagspause am Gipfel und die Eintragung ins Gipfelbuch darf natürlich auch nicht fehlen. Danach geht es über den Bergrücken Richtung Oberstkogel bevor wir mit dem nächsten Bergsee belohnt werden. Diesmal ist Wasser und Luft wärmer, sodass es uns (fast) alle ins Wasser zieht - sogar kleine Sprungeinlagen vom Felsen ins kalte Wasser inklusive. Danach sind alle wieder hochmotiviert und über zwei weitere Sättel geht es zum Westfalenhaus, wo die lange, aber schöne Etappe endet.
Am Dienstag steht nur eine kurze Etappe an, wir laufen über die Winnebachscharte zur Winnebachseehütte. Die erreichen wir gegen Mittag und natürlich gibt es zuerst auch wieder eine Abkühlung im Winnebachsee. Die Mittagspause verbringen wir auf der Terrasse der Winnebachseehütte mit Anblick auf einen imposanten Wasserfall und teilen uns Kaiserschmarrn - sehr lecker! Paul, Linn und Lomé genießen die schöne Lage und Aussicht der Hütte am Nachmittag und spielen Spiele (sämtliche Tricks bei Cabo werden herausgefunden), während Elias, Julian, Jenny und Nina hochmotiviert noch zu einem Gipfel aufbrechen. Mit ein paar kleinen Kletterstellen wird der Gänsekragen (2914m) bestiegen und oben werden wir mit einem traumhaften Blick oft Ötztaler und Pitztal Gletscherwelt belohnt - und natürlich mit Gummibärchen.
Am Mittwoch steht der Wecker ganz früh und wir brechen noch in der Dämmerung zur nahegelegen Ernst-Riml-Spitze auf um von dort den Sonnenaufgang zu schauen. Kurz vor sieben sind wir hungrig zurück an der Hütte und freuen uns auf das Frühstück. Anschließend steht nur noch der Abstieg ins Ötztal an. Von dort geht es auf direktem Wege, bei gefühlten 30 Grad, zum nächsten Badesee. Dort planschen wir im Wasser, essen Wassermelone und spielen Volleyball bis ein Gewitter aufzieht.
Schnell geht es zum Bus bzw. Auto und dann in die Selbstversorgerhütte in Zwieselstein wo wir den Rest der Woche verbringen.
Die nächsten Tage stehen Klettern, Klettersteige und weitere Wasserfälle auf dem Plan.
Am Donnerstag laufen wir zur Moosalm und Lomé und Elias starten zusammen mit Jenny in eine leichte Mehrseillänge (4SL, 4b), während Paul, Julian und Nina sich an den schweren Sportrouten probieren. Auch am Nachmittag ist die Vorstiegsmotivation riesig, sodass wir gar keine Topropes aufhängen brauchen. Zum Tagesabschluss gibt's dann noch den kurzen Klettersteig durch den Klettergarten, bevor wir uns auf den Rückweg zum käsigen Abendessen machen. Wir verspeisen 2kg Käsespätzle restlos, aber trotz komplett gefüllten Bäuchen können wir uns noch beim Cabo spielen (mehr oder weniger) konzentrieren.
Freitag ist wieder strahlend blauer Himmel und wir sind schon früh unterwegs zum Klettersteig in Obergurgl. Highlight sind die vielen Seilbrücken die über die steile Schlucht mit rauschenden Bach führen. Während die einen sich lieber gut am Drahtseil festklammern machen die anderen noch coole Posen und hängen sich einhändig ans Drahtseil. Knapp 3h brauchen wir für den Klettersteig und verbringen den Nachmittag im Klettergarten daneben, der angeblich Routen bis zu 20m haben sollte. Beim Messen waren wohl Zwerge am Werk, die Routen sind alle sehr kurz und nach circa 3 Zügen geschafft. Trotzdem wird auch hier wieder motiviert vorgestiegen bevor wir uns auf dem Rückweg machen - die Motivation für Eis auf dem Weg nach Hause hat am Ende dann doch die Klettermotivation besiegt.
Am letzten Tag ist der Himmel dann nochmal ein bisschen blauer und es ist schon morgens gefühlte 30 Grad. Wir sind wieder unterwegs zu einem Klettersteig der parallel zu einem Wasserfall hochführt und oben den Wasserfall über eine schaukeligel Seilbrücke quert. Während die eine Hälfte die beschaulicher Variante wählt, nimmt die andere die sehr anstrende und überhängende Route direkt am Wasserfall entlang. Wir treffen uns wieder vor der Seilbrücke wo der Wasserfall uns angenehm nass spritz - zumindest so ein bisschen - bei den Temperaturen könnte es auch ruhig etwas mehr sein. Nach dem Abstieg gibt es natürlich auch wieder ein Eis zum Mittag, bevor wir im Klettergebiet Oberried noch ein paar schöne Routen im Schatten klettern.
Unseren letzten Abend beenden wir mit sehr viel selbstgemachter Pizza - wir haben die Hüttenküche in eine kleine Pizzeria verwandelt - bevor es am Sonntag dann früh zurück in den Zug Richtung Köln geht.
Wir freuen uns auf den nächsten Alpin-Mix in den Alpen!