Am ersten Tag reisten wir mit dem Zug von Cochem nach Ediger-Eller. Dort begann der Calmont-Klettersteig – ein schmaler, teils alpiner Pfad durch den steilsten Weinberg Europas. Gesichert mit Stahlseilen, Leitern und Trittbügeln forderte der Aufstieg Konzentration, aber die Aussicht belohnte jeden Schritt. Oben am Gipfelkreuz schauten wir zurück auf die Moselschleife und der Federweißer schmeckte nach Spätsommer.
Der weitere Weg führte über bewaldete Höhen, später vorbei an der Reichsburg Cochem. In der Stadt war viel Betrieb, aber Gelegenheit für ein schnelles Eis auf die Hand. Der Aufstieg zum Pinnerkreuz erfolgte für uns natürlich zu Fuß.
Am zweiten Tag ging’s mit dem Bus nach Ellenz-Poltersdorf. Die Mosel führte relativ viel Wasser, doch die historische Fähre wartete schon. Die „St. Josef“ verbindet Beilstein seit 1949 mit dem gegenüberliegenden Ufer.
Von Beilstein aus ging’s weiter – direkt hinein in den Moselsteig. Der Einstieg war schmal, steil und teilweise ausgesetzt. Kleine Trittstufen halfen beim Aufstieg, der Pfad zog sich am Hang entlang, mit Blick auf die Mosel und die Weinberge gegenüber.
Bald begann ein schöner Anstieg auf den Valwiger Berg. Ein ruhiger, schmaler, steiler Pfad entlang eines kleinen Bachs im Kapainer Bachtal. Mit Holzstegen über das Wasser, durch Traubeneichen und Hainbuchen, mit feuchtem Boden.
Der Abstieg nach Cochem führte durch Wald mit Pilzformationen, die wie kleine Skulpturen wirkten. Ein Hornissennest hatte sich in ein altes Vogelhaus gebaut, die Architektur war sagenhaft – Und eine Ballerina, schlicht und weiß, direkt auf die Rinde gemalt. Der halbkreisförmige Baumpilz wurde zum Rock. Bemerkenswert!
Vorbei an der Brauseley mit einem letzten Höhenblick auf Cochem und Umgebung begannen wir den Abstieg. Fast direkt ins Café nach Cond – mit Blick auf die Mosel, auf die Dächer der Stadt, auf das, was hinter uns lag. Das Wochenende war prima. Manch einer hat sein Energieakku aufgeladen, andere entspannt, es wurde viel gelacht, erzählt, geschaut.
Das Wochenende war perfekt. Und das bleibt.