Datum: 19. 10 2025
Autor: Nina Gehlen
Es ist Christi Himmelfahrt 4:00 Uhr morgens und die ganze Eifel schläft. Die Ganze? Nein! Eine motivierte Gruppe von sechs Boulderern steht schon am früher Morgen auf, um nach Fontainebleau zu fahren.
Tim, Peter, Julia, Paul, Elli und Nina werfen ihr Gepäck plus vier Crashpads in den Bulli und los geht's!
Die Straßen sind leer und so ist das Ziel (Camping Musardiere in Milly-la-Foret) schnell erreicht. Hier werden wir die nächsten vier Tage verbringen, um möglichst viele Hinkelsteine im Bouldermekka zu erklimmen.
Das Zelt wird schnell aufgebaut (soweit es bei einem Riesen-Zelt schnell möglich ist), es gibt ein zweites Frühstück und schon geht's los. Mit Crashpads auf dem Rücken laufen wir eine gute halbe Stunde zum Cul de Chien und erfreuen uns über den ganzen Sand - nur das Meer fehlt noch. Es werden diverse Einzelboulder angeschaut, ausprobiert und teilweise auch geschafft. Der berühmte und namensgeben Boulder für den Sektor darf natürlich nicht fehlen - mit mehr (Paul) oder weniger (der Rest) Erfolg.
Abends wird der Magen voll gefuttert, die Finger beim Karten spielen entspannt und müde ins Zelt gestolpert.
Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne - und so soll es auch den ganzen Tag bleiben. Es warten 30 Grad auf uns und wir haben uns daher ein schattiges Gebiet ausgesucht. Also wieder Crashpad auf den Rücken und los geht's zum Sektor La Ségognole Wir wärmen uns ein bisschen auf und folgen dann dem gelben, orangenen, blauen Parcours, je nach Können. Die Mittagspause verbringen wir an einer schattigen Traverse mit knackigem Ausstieg, die wir zwischen Futtern und Chillen immer wieder probieren. Es folgen noch ein paar weitere Boulder bevor wir uns (teilweise) vorbildlich noch etwas dehnen und dann den Rückweg antreten. Bei mittlerweile >30° wollen wir nämlich noch Swimmingpool vom Campingplatz austesten. Wir planschen und spielen Wasserball (mit französisch-korrekten Badehosen) - das fühlt sich schon nach Sommer an!
Der nächsten Morgen startet schwül, wir machen uns aber trotzdem auf den Weg zum Sektor 91.1. Wir starten mit einem Parcours, dann kommt allerdings ein bisschen Nieselregen und wir legen eine Pause ein. Während der Fels trocknet wird daher das Gleichgewicht trainiert. An zwei Bäumen mit dem größtmöglichen Abstand bauen wir die Slackline auf - ganz schön wackelig! Kurze Auffrischung in unseren Turnkünsten mit Handständen und Radschlägen inklusive, bis dann die Sonne wieder scheint.
Es wird schnell wieder warm und wir suchen uns ein paar schöne Einzelboulder. Den Bouldertag beenden wir mit zwei High-Balls - ganz schön gruselig trotz Crashpad-Landschaft unter einem.
Nach kurzer Shoppingtour im riesigen Supermarkt von Milly-la-Foret lassen wir uns leckere Wraps a la Tim schmecken, bevor es zur letzten Nacht ins Zelt geht.
Am Sonntag heißt es dann schon wieder abbauen - aber nicht ohne vorher die grandiosen Schokocroissants vom Camping-Bäcker verspeist zu haben. Gestärkt und mit Baugette bewaffnet packen wir das Auto und fahren zum Gebiet Saint-Germain Est. Hier wird die letzte noch vorhandene Kraft und Fingerhaut eingesetzt und ein paar Boulder gerockt, bevor wir uns am frühen Nachmittag auf den Rückweg machen - ein großartiges langes Boulderwochenende mit grandiosen Felsen und traumhaftem Wetter geht zuende.
Wie freuen uns schon auf das nächste Jahr!