Natürlich, das wussten wir schon immer. Aber nach diesen Bergferien ist es uns noch mal so richtig bewusst geworden! Was für ein herrliches Fleckchen Erde wir doch für ein paar Tage bewandern durften. Welch schnuckelige Hütte wir unser Zuhause nennen konnten.
Ja, es war wirklich ein Zuhause. Die Kinder kamen an und waren sofort mit allen Sinnen dort. Ein - hübsches - Dach über dem Kopf, kaltes Wasser, Selbstverpflegung, ein Nachtlager mit Hüttenschlafsack, ein Bach zum Spielen, eine einladende Hüttenterrasse und die bezaubernde Bergwelt ringsum. Herz, was brauchst du mehr?
Niemand von uns brauchte mehr als das. Nun ja, da war das Gläschen Rotwein am Abend, die Gummibärchen für die Kinder, vielleicht noch ein bisschen Leselektüre…
Vor allem die Kinder wuchsen über sich selbst hinaus. 400 Höhenmeter sind auch für die Kleinsten kein Problem mehr. Und abenteuerlichen Wegen mit rutschigen Hängen und kniffligen Stellen, die erhöhte Aufmerksamkeit fordern, sind wir auch nicht abgeneigt. Wir Eltern bzw. Großeltern waren vom Können und Wollen unserer Kinder stark beeindruckt.
Sechs- bis Elfjährige bestiegen die 2275 m hohe Soiernspitze. Das sind ca. 850 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter. Die Aussicht auf ein Schneefeld beflügelte unsere Kinder derart, dass wir eines in Angriff und dabei auch viel Geröllkraxelei in Kauf nahmen. Schnee im Juli, das war für viele neu.
Ob im Sonnenschein (von dem es mehr als genug gab) oder im Gewitterregen: Alle Teilnehmer der Bergferien hatten zu jeder Zeit jede Menge Spaß.
Dabei sind zwei Herren aus unserer Gruppe ganz besonders hervorzuheben: der älteste und der jüngste Teilnehmer!
Karl-Josef hat uns mit seinen 60 Jahren mühelos überzeugt, dass älter werden nicht unbedingt mit ALT gleichzusetzen ist. Er als "Dinosaurier" der Truppe war körperlich absolut fit und im Kopf jugendlich geblieben. Er hat uns mit seiner liebevollen und erfrischenden Art manches Mal inspiriert. Danke dafür, Karl-Josef! Und der jüngste Spross Simon glänzte als Ritter ohne Furcht vor Steigungen und grenzwertigen Pfaden. Mit seinen gerade mal 4 Jahren hat er alle gemeinsamen Touren ohne Traghilfen gemeistert und ganz offensichtlich viel Spaß dabei gehabt. Bravo, Simon!
In der kleinen Gruppe funktionierten Absprachen einwandfrei, das Miteinander war harmonisch und die notwendigen Übel wie Kochen oder Abwaschen schnell erledigt.
Dass wir 5 Tage nicht duschen konnten, störte auch niemanden - erst recht nicht die Kinder. Und eine Haarwäsche mit eisigem Quellwasser - nun ja, man gewöhnt sich an alles!
Am Ende der Bergferien dann das Resümee: was hat uns am besten, zweitbesten und drittbesten gefallen? Das war natürlich auch eine Frage des Blickwinkels.
Ich denke, in einem sind wir uns jedoch alle einig: Wir lieben die Berge!
Zweiter Tag:
Kleine Tour geplant, Abenteuerweg gemacht - Kraxeliger Höhenweg mit Traumaussichten.
Abends bei Gewitterluft auf einem Hügel in Hüttennähe: Aussicht auf Schneefelder - können wir da mal hin?
Dritter Tag:
Auf zur Soiernspitze! Gemeinsam etwa 400 Hm in ca. 2 Stunden: Bravo Kinder!
Kleine und große Gipfelstürmer nachmittags wohlbehalten in Empfang genommen.
"Mörderspiel" am Abend für Kinder und Erwachsene eine Mordsgaudi.
Regen kündigt sich an, aber wir sind ja jetzt im Trockenen. Hm, die letzte Flasche Rotwein…
Vierter Tag:
Geröllfeld bis zum Schneefeld ist schwierig, aber alles ist machbar. Schnee im Sommer!
Eins, zwei, drei, vier…. 15 Gämsen!
Eisiger Wind dort oben und dann kam der Regen.
Fünfter Tag:
Abstieg in der Früh bei Kaiserwetter! Kein Wölkchen am Himmel.
Zugspitze gesehen!
Hüttenaufstieg:
Höchster Punkt erreicht - Kinder und Kühe flippen vor Freude aus!
Kleiner See und Bach in der Nähe: Bach erfrischend, See modrig!