Schneeschuhwanderung im Allgäu
Vom 25. - 29. Januar
Am 24. Januar verließen wir die Eifel, um eine Schneeschuhwanderung in der Umgebung von Ofterschwang im Allgäu zu starten. Gut gelaunt trafen im Laufe des Nachmittags die Teilnehmer in Bolsterlang ein und quartierten sich in der Pension Goldener Apfel ein. Bis zum gemeinsamen Abendessen wurde die nähere Umgebung bei einem gemütlichen Spaziergang erkundet. Beim anschließenden Dinner lernten sich dann alle Teilnehmer kennen und Martin stellte uns das vielschichtige Programm für die nächsten fünf Tage vor.
Am nächsten Morgen starteten wir um neun Uhr in Ofterschwang (864 m) zu einer Erkundungstour. Die ersten Höhenmeter mussten wir noch ohne Schneeschuhe bewältigen, da unter 1000 Meter noch zu wenig Schnee lag. Auf 1200 Meter konnten wir dann unsere Schneeschuhe anziehen und die ersten Gehversuche riskieren. Nach zwei Stunden stetem Aufwärtsgehen, wurden wir in die LVS-Geräte eingewiesen und übten fleißig Verschüttete zu finden. Danach stiegen wir zum Sigiswanger Horn (1411 m) auf, ehe wir gutgelaunt und bei herrlichem Bergwetter den Heimweg antraten. Am ersten Tag waren wir ca sieben Stunden unterwegs und bewältigten etwas über 700 Höhenmeter und legten 21000 Schritte zurück.
Am Sonntag unternahmen wir einen Ausflug ins Kleinwalsertal. Wir starteten an der Talstationdes Ifen-Skigebietes auf einer Höhe von 1200 Metern. Unsere erste Station war die Schwarzwasserhütte, die wir nach zwei Stunden erreichten, nachdem wir verschneite Wälder und schneebedeckte Hügel bei herrlichem Winterwetter durchstreift hatten. Nach einer kurzen Verschn aufpause ging es dann zum Gipfel des Hähleköpfles (2085 m), den wir nach zwei Stunden stetigen Aufstieges durch eine teilweise vereiste Flanke und einen Grat erreichten. Auf dem Rückweg stärkten wir uns in der Schwarzwasserhütte mit einem Kaiserschmarren, ehe wir uns wieder dem Abstieg widmeten. Nach acht Stunden erreichten wir begeistert von diesem schönen Tag unsere Autos. Unsere heutige Tagesleistung betrug ungefähr 1000 Höhenmeter und 28000 Schritte.
Am Montag starteten wir dann von unserer Pension in Bolsterlang (892 m)aus bei strahlendem Sonnenschein unsere Hüttentour. Unser erstes Ziel war das Sonderdorfer Kreuz (1148 m), das wir nach einer Stunde Aufstieg ohne Schneeschuhe erreichten. Nach einem leichten Abstieg ging es bald wieder zünftig bergauf durch ein ehemaliges Gletscherkar bis zum Gipfel des Riedberger Horns (1792 m), den wir nach vier Stunden erreichten. Nachdem wir einem steilen Hang hinuntergerutscht waren, durchquerten wir die teilweise unberührten Hänge bis hinunter zur Grasgehrenhütte (1447 m). Da unsere Hütte auf der anderen Seite des Berges stand, erklommen wir noch einmal einen steilen Hügel bis auf 1620 Meter, ehe wir uns in der einsetzenden Dämmerung durch den Wald abwärts zur urigen Wannenkopfhütte (1350 m) aufmachten. Nach siebeneinhalb Stunden und ca 1200 Höhenmeter, sowie 27000 Schritte konnten wir den Tag bei einem gemütlichen Beiammensein in der Hütte ausklingen lassen.
In der Nacht zum Dienstag setzte Schneegestöber ein und morgens bedeckte 20 - 30 cm Neuschnee Berge und Wälder. Auf Grund der nahenden Kaltfront und entsprechendem Sauwetter in Verbindung mit Lawinenwarnstufe 3 konnten wir am heutigen Tag keine Gipfel erstürmen und mussten auch größere offene Flächen meiden. Kurzfristig plante Martin unsere Tour um, so dass wir weitgehend durch verschneite bewaldete Hänge gingen. Gegen elf Uhr kam noch einmal ein heftiges Schneegestöber, so dass wir in einer nahen Scheune Zuflucht suchten. Danach ging es frisch gestärkt weiter, hin und wieder begleitet von kurzem Schneetreiben, welches unsere gute Laune nicht beeinträchtigen konnte. Nachdem wir am frühen Nachmittag unseren Gasthof Schwabenhof in Balderschwang (1044 m) erreicht hatten, übten wir wiederum mit unseren LVS-Geräten und anschließend probierten wir am Hang verschiedene Fall- und Bremstechniken aus: Dabei amüsierten wir uns köstlich, so dass wir wiederum einen tollen Tag erlebt hatten, mit wenigen Höhenmetern und 20000 Schritten.
Am letzten Tag unsere Schneeschuhtour fuhren wir mit dem Bus bis in der Nähe der Wannenkopfhütte, ehe wir wiederum durch frischen Neuschnee durch bewaldete Hänge marschierten. An eine Kammüberquerung war bei der gegebenen Lawinengefahr mit einem riesigen Haufen frischen Triebschnees nicht zu denken. Unser erstes Ziel war Bolsterlang, das wir nach gut zwei Stunden erreichten. Nachdem wir uns in unserem Gasthof gestärkt hatten, begleiteten wir Martin und Olga nach Ofterschwang durch eine leicht verschneite zauberhafte Landschaft. Dort ließen wir den Tag nach 21000 Schritten bei Kaffee und Kuchen, sowie einigen landesüblichen Obstlern gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag traten wir die Heimreise an in eine leider schneelose Eifel.
Alles in allem war dies eine tolle Tour mit vielen beeindruckenden Erlebnissen, für die wir Martin recht herzlich danken.