Kornelia Vieth
Schon seit einigen Jahren findet am letzten Septemberwochenende: in NRW ein Familienworkshop statt, zu dem Familiengruppenleiter und an der Familiengruppenarbeit Interessierte aus ganz NRW eingeladen werden. Jeweils eine oder mehrere Sektionen übernehmen die Organisation. In diesem Jahr hat die FG unserer Sektion dies übernommen und alle Interessierten in die Jugendherberge nach Hellenthal eingeladen. Am Freitag , dem 25.09. um 18.00 Uhr trafen sich ca. 50 Personen, Erwachsene und Kinder, zum Abendessen in der JH. Nach einer kurzen Begrüßung durch Stefan Philipps und einer Erläuterung des geplanten Wochenendprogramms durch mich, versuchten wir mit Hilfe einiger Spiele uns näher kennenzulernen und tatsächlich konnten wir uns danach ein paar Namen besser merken. Später saßen wir gemütlich zusammen und tauschten Erfahrungen aus, manche sogar bis tief in die Nacht.
Am Samstagmorgen führte Josef die gesamte Gruppe bei einer interessanten und abwechslungsreichen Wanderung rund um Hellenthal. Vorher teilte Christiane die
Teilnehmer mit Hilfe von Aufklebern in Gruppen ein. Jede Gruppe erhielt eine Liste mit Fragen und Sammelaufträgen. Z.B. sollte herausgefunden werden, wie hoch die Staumauer Oleftalsperre ist und wofür das Wasser in Oleftalsperre gebraucht wird. Außerdem mußte der längste Halm gefunden werden, verschiedenfarbige Blätter und Steine in Form und Größe wie ein Pfennigstück, etc. Unterwegs gab es genug Möglichkeiten sich zu unterhalten, Erfahrungen auszutauschen und Probleme zu besprechen, die im Zusammenhang mit der Familiengruppenarbeit zu bewältigen sind. Etwa gegen 15.00 Uhr waren wir zurück in der JH und stärkten uns mit Kaffee und Kuchen. Danach gingen die Erwachsenen in die verschiedenen Diskussionsgruppen, während die Kinder unter Anleitung von Steffi, Ingrid und Karin bastelten. Auch Josef, Karola, Stefan, Hildegard und Christiane unterstützten uns dabei tatkräftig.
Inge hatte das Thema: "Naturerfahrung und Naturerleben in der FG" vorbereitet. Die Frage: „Was erwarten wir von der FG und können wir diese Erwartungen erfüllen?" wurde in unserer Gruppe diskutiert. Für das Thema: "FG-Arbeit als Grundlage für die Jugendarbeit" hatte sich niemand eingetragen. Dieses Thema wurde aber während unserer Wanderung eifrig diskutiert. Wir hatten uns eine Stunde Zeit für die Diskussion vorgenommen und bemühten uns diese auch einzuhalten, damit wir noch vor dem Abendessen die Ergebnisse allen
Teilnehmern vortragen konnten. Die Ergebnisse hier im Einzelnen auszuführen würde den Rahmen sprengen, einige Stichworte sollen genügen. "Null Erziehung" war ein Schlagwort der Diskussionsrunde "Natur". Soll heißen: Wir wollen uns in der FG bemühen die Naturerfahrung und das Naturerleben möglichst frei und ungezwungen , ohne den pädagogischen Zeigefinger, zu ermöglichen. Wir wollen mithelfen, dass unsere Familien die Natur kennen- und schätzen lernen und somit auch schützen.
In der Diskussionsrunde "Erwartungen" waren wir uns einig über unsere eigene Erwartungen, standen jedoch einigen Erwartungen, die man an uns stellen könnte sehr skeptisch gegenüber, Beispiel :"Kinderbeschäftigung". Wir waren uns einig, dass wir das gemeinsame Erleben in der Familiengruppe fördern wollen, dadurch die einzelnen Familien entlasten und insgesamt die Gemeinschaft stärken können.
Zum Abendessen begaben wir uns nach draußen und grillten. Schnell hatten sich ein paar Freiwillige gefunden, die das Grillen übernahmen. Da die JH einem tollen Grillplatz mit überdachten Sitzplätzen hat, konnten wir trotz Nieselregen draußen bleiben. Diese Form des Abendessens förderte erneut die Gemeinschaft und es ergaben sich viele weitere Gelegenheiten zu Gesprächen. Auch das versprochene Lagerfeuer konnten wir schließlich für die Kinder noch anzünden. Als es dunkel wurde grillten einige sogar noch beim Licht von Taschen- und Stirnlampen weiter und erst am späten Abend löste sich die gemütliche Runde auf
Am Sonntagmorgen machten wir gemeinsam einen kleinen Spaziergang zum Abenteuerspielplatz am Hohenbergring. Die Kinder konnten dort nach Herzenslust spielen und die Erwachsenen hatten noch einmal Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Zum Mittagessen kehrten wir zur JH zurück. Es wurde noch der Termin für den nächsten Workshop festgesetzt. Er wird vom 24.09.99 - 26.09.99 stattfinden. Die Sektion Hagen wird die Organisation übernehmen. Um 14.00 Uhr traten alle die Heimreise an.
In vielen Gesprächen habe ich die Überzeugung gewonnen, dass dieser Workshop sehr gut angenommen wurde, uns in der Familiengruppenarbeit alle ein Stück weitergebracht hat und uns darin bestärkt hat, dass wir mit der Familiengruppenarbeit einen wichtigen Beitrag in unseren Sektionen leisten.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns bei der Organisation dieses Workshops und während dieses Wochenendes unterstützt haben. Ohne diese tatkräftige Unterstützung wäre der Familienworkshop nicht möglich gewesen.