In der Nacht vom 06.09.2018 auf den 07.09.2018 starteten wir von Kesternich mit 9 DAV-Mitgliedern zu unserer diesjährigen Hüttentour. Diesmal wollten wir eine Woche in der Texelgruppe verbringen. Am 10.09.2018 stießen noch zwei weitere Kameraden dazu, sodass wir dann den Rest der Woche mit einer stolzen Truppe von 11 Wanderern unterwegs waren.Wir fuhren also bestens gelaunt die Nacht hindurch von Kesternich nach Dorf Tirol bei Meran in Südtirol. Dort streiften wir uns unsere Wandersachen über und schulterten die Rucksäcke für eine Woche Hüttentour mit insgesamt 7 Hüttenübernachtungen. Wir fuhren mit der Seilbahn Hochmuth (von 630m auf 1361m), gingen von dort bei leichtem Nieselregen hinauf zum Gasthof Mutkopf (1684) wo wir uns ein stärkendes Mittagessen schmecken ließen. Gut gestärkt ging es weiter über den Jägersteig zur Bockerhütte (1700m) die wir nach 2,5Std Gehzeit erreichten. Dort wurden wir bestens bewirtet und verbrachten auf einem schnuckeligen Matratzenlager unsere erste Übernachtung. Nach durchfahrener Nacht sollte uns dieses kleine Anschwitzen für den ersten Tag genügen.
Am Samstag, den 08.09.2018 starteten wir bei schönstem Wetter von der Bockerhütte zu den Spronser Seen. Dort angekommen, überschritten Volker und Max den Gipfel des Tschigat (3000m), der mit dem kompletten Rucksackgewicht schon ziemlich anspruchsvoll war, der Rest der Truppe ging über die Milchseescharte (2707m) weiter. Man traf ich anschließend auf der anderen Seite des Bergmassivs wieder und überschritt zusammen das Hasljoch (2808m) um zu unserem Ziel des Tages, der Lodnerhütte (2259m) abzusteigen. Dort saßen wir noch gemeinsam ein paar schöne Stunden bei bestem Wetter in der strahlenden Sonne, bevor wir pünktlich zur Hüttenruhe in unsere Kojen fielen.
Am Sonntag, den 09.09.2018 ging es dann weiter von der Lodnerhütte über die Johannescharte (2854m) zur Stettiner Hütte (2875m). Auch an diesem Tag, wie übrigens die komplette restliche Woche, zeigte sich das Wetter wieder von seiner allerbesten Seite. Gute Tausend Höhenmeter später, erreichten wir gegen Mittag die Stettiner Hütte, wo wir für die Nacht in wunderschön ins Bergmassiv eingebrachten Notunterkünften untergebracht wurden. Die Hütte wurde vor einigen Jahren durch eine Lawine fast vollständig zerstört. Nachmittags bestiegen wir noch mit einigen Kameraden den Steinbockberg (3005m).
Nach einem gigantischen Sonnenaufgang ging es dann am nächsten Tag weiter zur Zwickauer Hütte (2989m), wo unsere zwei nachgereisten Kameraden zu uns stießen und somit die Truppe komplettierten. Andreas und Achim hatten die Nacht in Pfelders (1622) verbracht und starteten von dort frühmorgens über die Schneidalm (2159m) zur Zwickauer Hütte. Mit 1350Hm am ersten Tag, war dies für den Anfang ein recht strammer Tag für die zwei. Durchgeschwitzt erreichten die beiden unter Applaus die Hütte, auf der die anderen schon warteten. Nach feuchtfröhlicher Begrüßung brachte Hüttenwirt Heinz Leitner uns auch noch ein Ständchen, den Zwickauer Hüttenblues, der uns allen noch im Ohr klingt. Die von uns angepeilte Besteigung des Hinteren Seelenkogels (3470m) konnten wir wegen starker Vereisung des Bergmassivs, besonders in den Schlüsselstellen, nicht realisieren. Stattdessen machten noch ein paar von uns einen kurzen Abstecher auf den angrenzenden Gletscher. Abends gab es ein phantastisches Panorama am Himmel. Wir hatten schon fast vergessen wie viele Sterne man von hier oben sehen kann, unglaublich.
Dieser Blick wurde am nächsten Morgen fast noch überboten. Es war absolut klare Sicht, sodass der Blick bis hinüber zu Marmolada, Rosengarten und Latte Mar reichte. Nach einigen Abschiedsbildern brachen wir am Dienstag, den 11.09. von der Zwickauer Hütte auf. Über das Rauhjoch (2926m) vorbei am Kreuzjoch (2558m) und dem Josef-Prixner-Biwak (2708m), kurz gesagt die 9. Etappe des Tiroler Höhenwegs, ging es weiter voran. Zum Biwak muss erwähnt werden, sollte man hier übernachten, so kann man durch das Plexiglasdach sicher einen phantastischen Blick auf den Sternenhimmel bewundern, während man gemütlich im Schlafsack liegt. Weiter ging es nun über das Grubjoch, vorbei am Scheibsee und Sunnbichl zur Seeber Alm (1842m). Hier genehmigten wir uns nach einer langen Etappe (8 Std. Gehzeit, 16,2km Länge, 650Hm im Aufstieg und 1795Hm im Abstieg) eine ausgiebige Jause.Von der Seeber Alm veranstalteten wir noch ein kleines Wettrennen zum Gasthof Hochfirst (1800m) an der Timmelsjoch Passstrasse.Hier erwarteten uns die selbstgebrannten Schnäpse des Wirtes. Aus was man alles Schnaps machen kann ist einfach unglaublich.
Am Mittwoch, den12.09. setzten wir, nach ausgiebigem Frühstück unsere Tour in Richtung Timmelsalm (2000m) fort. Obwohl wir noch nicht lange unterwegs waren, machten wir eine Rast, um den Abtrieb der Kühe vom angrenzenden Bergmassiv zu beobachten. Außerdem schien die Alm ganz frisch rausgeputzt worden zu sein. Weiter ging es zum großen Timmler Schwarzsee (2505m). Gerne lächeln wir noch immer über unsere Wegbeleiter und deren Führerin, die ohne Luft zu holen von der Timmelsalm bis zum Schwarzsee einen lautstarken Monolog hielt. Zum Glück schlugen wir am See eine andere Richtung ein. Nach einer Rast am Ufer ging es weiter über die Karlsscharte (2663m) hinüber zur Schneeberg Hütte (2355m). Unglaublich, was für ein Touristenmagnet. Aus mit der Stille. Hier handelt es sich um ein altes Erzbergwerk mit einem ehemals ganzen Dorf, mit Schule, Krankenstation, Kirche und, und, und…Als sich zum Nachmittag der Trubel gelegt und nahezu alle abgestiegen waren, durften wir dann in aller Ruhe eine Führung durch das Museum, die alten Schächte und den Knappensteig-Lehrpfad machen.Leider gab es hier zwar die besten Betten, aber das schlechteste Essen.
Von der Schneeberg Hütte ging es dann am Donnerstag, den 13.09. weiter vorbei an alten Schrägbahnen und eingestürzten Stolleneingängen Richtung Stulser Hochwart (2608m). Hier wurde nach einem steilen Anstieg eine verdiente Rast am Gipfelkreuz gemacht. Unglaublich, wenn man den Blick schweifen lässt und sieht wie weit man in den letzten Tagen gewandert ist. Denn genau gegenüber liegt das Rauhjoch und in weiter Ferne die Zwickauer Hütte, sowie die Stettiner Hütte. Nach dem letzten Abstieg zur Hochalm (2174m) wollten wir alle die wohlverdienten Kaltgetränke genießen. Leider kam der Hüttenwirt Anton Gufler aufgrund einer schweren Erkältung nicht schnell genug nach, sodass wir kurzer Hand den Laden übernahmen und ihn ins Bett schickten. Auch alle anderen Gäste wurden bestens durch uns versorgt und schließlich bereiteten wir auch noch unser Abendessen selber vor. Ich würde sagen, dass war der beste Abend der Hüttentour. Nicht zu Letzt wegen der urigen Atmosphäre der Hütte und des Heulagers, welches auch zum Schlafen genutzt wurde.
Nachdem die Almwirtin, die am nächsten Morgen zur Hütte aufgestiegen war, sich verwundert über unseren riesigen Umsatz freut , brachen wir leider bei leichtem Regen am Freitag, den 14.09.2018 zum Abstieg nach Stuls (1315m) auf. Hier bezogen wir Quartier im Hotel Alpenland. Zum Nachmittag machten wir, nach ausgiebiger Dusche, noch einen Ausflug nach St. Leonard in Passeier zum Shoppen und Schlemmen.
Am Samstag, den 15.09.2019 fuhren wir dann nach einer sehr gelungen Tour bei bestem Wetter und insgesamt 5600Hm im Auf- und Abstieg zurück in die Eifel, in der festen Absicht auf eine erneute Hüttentour im Jahre 2019.
Teilnehmer 2018: Achim Schüller, Andreas Haas, Volker Jansen, Max Klein, Thomas Henn, Mario Gerards, Mario Nellessen, Mike Ellinger, Adalbert Stiel, Manfred Schmitz, Ottmar Braun (alle DAV-Mitglieder, die meisten in der Sektion Schleiden).