Einst streifte ein wunderschöner Jüngling, genannt Narzissus, durch Wald und Flur. Schließlich ermüdet von der zurückgelegten Wegstrecke ließ er sich in der Nähe eines Baches nieder, um sich am erquickenden Nass zu stärken. Es war sehr sumpfig um den Bach herum und überall fanden sich kleine Wassertümpel. Deren Oberfläche lag bei schönstem Wetter und Windesstille ganz glatt und ruhig da. Zufällig betrachtete sich nun der Knabe in solch einem Spiegel. Fasziniert von der Schönheit dessen, den er erblickte, vermochte er sich nicht mehr von dem Spiegelbild loszureißen. Er verharrte an dieser Stelle und wandelte sich in eine ebenbürtig herrliche Blume mit strahlend gelben Blütenkranz, die deswegen den Namen Narzisse trägt.
Diese Geschichte aus der griechischen Mythologie fiel mir ein, als wir mit Max Anfang April eine Tour durch die Narzissenfelder rund um Perlen- und Fuhrtsbachtal drehten. Allerdings müssen es Tausende von Jünglingen gewesen sein, die sich derartig im Wald verirrten. Denn die Narzissen standen wie in einem gelben Blütenmeer rechts und links am Weges- und Bachrand. Von der im Perlenbachtal gelegenen und weit über das Tal ragenden Biley hatten wir bei schönstem Wetter einen freien und weiten Blick über das umliegende Tal. Max führte uns hier fachkundig und erklärte Vieles zu Flora und Fauna. Um aber nicht so zu enden wie der Protagonist unserer Geschichte mussten wir uns von unserer erholsamen Pause von der Biley losreißen. Dafür schlugen wir danach so manch venngerecht matschigen Talpfad ein. Höfen war dabei Ausgangs- sowie Endpunkt; und als Tüpfelchen auf dem "i" erwarteten uns am Schluss leckerer Kaffe und selbstgebackener Kuchen zur Abrundung. Danke an Max für den interessante, zugleich erholsamen und vor allen Dingen gemeinsam verbrachten Tag.