Endlich war alles verstaut war und alle saßen mehr oder weniger bequem. Start klar: Zehn Tage Jugendfahrt in die Schweiz!
Mit dabei waren Martin - unser Leiter -, Kai, Anne-Christine, Julian und ich. Claudia und Sven wollten später noch zu uns stoßen.
Zuerst steuerten wir den Grimselpass an, wo wir die erste Nacht auf einem Parkplatz verbrachten.
Am nächsten Morgen begannen wir direkt mit Klettern. Eine leichte 8-Seillängenroute zum Einstieg. Martin führte Julian und mich, Anne-Christine und Kai bildeten die zweite Seilschaft.
Nach einem holprigen Abstieg mit vier Seillängen Abseilen suchten wir uns abends einen kleinen Campingplatz. Spät am Abend stieß Claudia noch zu uns, die mit dem Auto nachgekommen war. Morgens war nicht viel Zeit zum Ausschlafen. Es wurde direkt eingepackt. Nach dem Frühstück ging es ein Stück weiter den Grimselpass hinauf, wo eine sehr leichte Plattenkletterroute auf uns wartete. Die Route war mehr ein gesicherter Wanderweg, weshalb sie auch größtenteils ohne Einsatz der Hände beklettert werden konnte.
Nach der ,,Plattenschleicherei“ (diverse andere Begriffe wie „Vertikalwanderung“ und ähnliches fielen) fuhren wir auf den Grimselpass, um oben noch kurz Kaffee zu trinken. Dann fuhren wir zum nächsten Ziel, ins Tessin, genauer gesagt ins Vallemaggia. Der Campinplatz „Piccolo Paradiso“ in Avegno sollte für die nächste Woche unser Zuhause sein. Nachdem das Zelt aufgebaut war, wurde noch kurz eine Einkaufsexpedition zwecks abendlicher Verpflegung zur Tankstelle geschickt (Nudeln mit Soße - wie fast immer!).
Der Samstag, unser erster Tag im Tessin, war verregnet. Wir nutzten ihn kurzerhand für eine Einkaufsspritztour nach Italien, um dort zu Europreisen die Vorräte für die kommende Woche zu besorgen. Und da man ja sowieso von oben nass war, konnte man auch gleich noch in der „Maggi Maggi“ baden, die direkt am Campingplatz vorbeifließt.
Am Sonntagnachmittag waren die Felsen dann endlich wieder trocken, was direkt zum Sportklettern in Ponte Brolla genutzt wurde. Die endlos vielen Routen boten für alle den passenden Schwierigkeitsgrad, ob im Vorstieg oder im Toprope. Am späten Sonntagabend stieß dann auch unser zweiter Leiter Sven zu uns, der mit dem Flugzeug heruntergeflogen war.
Mit dieser Verstärkung nahmen wir am Montag mit drei Seilschaften in leichte Mehrseillängenrouten am Ponte Brolla in Angriff. Die Routen waren vier Seillängen lang und nicht zu schwer. So bereitete uns die Kletterei uns ziemlichen Spaß, da wir uns langsam mit dem Plattenklettern angefreundet hatten. Dies ist für Eifeler Sandsteinkletterer ja nicht unbedingt so einfach.
Der Dienstag warf schon seine Schatten voraus: Sperone, die laut Kletterführer „schönste Route des Tessins“. Spätestens nach den ersten drei Seillängen Plattenklettern schieden sich die Geister. Aber der zweite Teil entlohnte für die ersten Seillängen. Senkrechte Wände, Henkel, Griffe und weit und breit keine Plattenkletterei. So wurde die Route dann doch noch eine der schönsten. Der Nachmittag wurde dank bestem Wetter zum Baden genutzt.
Am Donnerstag fuhren Martin, Anne-Christine, Kai und ich zum Monte Garzo, um Mehrseillängen zu klettern, während Claudia, Sven und Julian am Ponte Brolla Sportkletterten.
Mittags trafen wir uns alle in der „Grotto America“, die auch wegen der köstlichen Salami unser Treffpunkt nach den Klettereien war. Danach wurde in kleinen Seilschaften noch ein wenig am Ponte Brolla geklettert. Die Sonne brannte so heiß auf die Felsen, dass wir die in der Maggia badenden Touristen mehr und mehr beneideten.
Als alle ausgepowert waren, kehrten wir zurück zum Campingplatz für eine kleine Zwischenmahlzeit, die sozusagen ein Kontrastprogramm zu den Nudeln darstellte: Brot mit Tomaten und Thunfisch und für die Gourmets: Grissini mit Nutella. Auf diese Weise schafften wir es auch, innerhalb von einer Woche mit 7 Personen 3 Gläser Nutella zu leeren.
Am Freitag mussten dann auch schon packen: Zelt zusammen, alles in die Koffer, irgendwie das auf einmal mehr gewordene Gepäck in die Autos und Kofferraum zu.
Auf zur letzten Station unseres Kletterurlaubes: zum Gotthardpass. Es war zwar wesentlich kühler dort oben, aber immerhin nicht plattig. So konnten wir uns an der letzten Station noch mal in Taschen und Löchern im Fels die Finger lang ziehen und unsere Füße ein wenig schonen.
In einem Restaurant am Pass kehrten wir zum Ausklang dieser tollen Fahrt noch einmal gemeinsam ein, bevor es endgültig zurück in die Eifel ging.