Als wir das Veranstaltungsprogramm der Sektion bekamen und den Titel "Familien-Wildnistour in Südnorwegen" lasen, waren wir sofort Feuer und Flamme. Aufgrund der etwas geringen Zahl an Voranmeldungen stand es zwar lange auf der Kippe, aber am 7. August 2011 machten wir uns dann doch auf den Weg nach Norwegen. Wir erreichten am Vormittag des 8. August die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand, wo wir auch mit den anderen Teilnehmern der Tour zusammentrafen. Nach gut 3 Stunden Fährfahrt und noch rund 2 Stunden im Auto erreichten wir dann unser Ziel, das Wildnis Camp "Tverstøyl“ in der Nähe von Åmli - eine Gruppe von Hütten malerisch in einem Waldgebiet gelegen. Dies war der Ausgangspunkt für die kommenden neun ereignisreichen Tage.
Den ersten Tag begannen die Kinder mit dem Bau von Rindenbooten, während die Erwachsenen sich erst mal einrichteten. Am Nachmittag ging es dann zum gemeinsamen Baden in einem der vielen Seen. Das Wasser war zwar etwas kalt, aber da es dort auch ein Floß gab, hatten alle viel Spaß. Der nächste Tag galt dem Einpaddeln. Wir verteilten die Personen auf die Kanadier und es ging los auf der Nidelva. Pause machten wir auf einem nicht zu Fuß erreichbaren Sandstrand am Fluss. Das alles bei wunderbarem Wetter. Insgesamt war uns der Wettergott sehr gnädig, zumal als es vorher wochenlang stark geregnet hatte und wir deshalb auch auf einem sehr breiten Fluss paddeln durften. Am dritten Tag wanderten wir auf den Bjønnehiet bei Åmli. Mitten auf einer Kuppe befindet sich dort eine Hütte und ein kleiner See, wo wir rasteten. Der nächste Tag war unser Klettertag. Mit viel Proviant machten wir uns auf den Weg zum Klettersteig am Hausberg von Åmli, dem Trogfjell. Hier konnten wir ca. 200m recht steil nach oben klettern. Auf dem Rückweg nahmen wir den normalen Wanderweg und anschließend ging es dann zum Toprope Klettern an eine nahegelegene Felswand. Nach einem Tag zur freien Verfügung, den wir zur Abwechslung der Kultur mit der Besichtigung einer Eisenhütte widmeten, ging es erneut Wandern auf den Lindeknuten bei Tovdal. Die Wege waren aufgrund des vielen Regens der Vorwochen glitschig und matschig, was den Spaß der Kids aber eher noch erhöhte. Der Rückweg begann mit einem Abstecher zur Hillestad Galleri, wo es einen tollen Spielplatz in Form einer Stabkirche gibt. Auf dem Rückweg wurden noch Blaubeeren gesammelt und zurück im Camp wurden gemeinsam Blaubeerpfannkuchen gebacken (und gegessen).
Die nächsten beiden Tage wollten wir wieder paddeln. Also packten wir Zelte, Schlafsäcke und sonstiges Gepäck ein und fuhren los. Die Autos mit dem Gepäck deponierten wir am Übernachtungsplatz und los ging die zweite Paddeltour. An der ersten Stromschnelle mussten wir alle aufgrund des hohen Wasserstandes zu Fuß gehen und unser Paddelführer Bernd brachte die Boote alleine durch die Stromschnelle. Nur Herbert (ein erfahrener Norwegenfahrer) durfte ebenfalls einmal fahren. Hinter der Stromschnelle ist eine kleine Insel im Fluss, die wir zum Picknick nutzten. Durch die zweite Stromschnelle, die nahe an unserem Übernachtungsplatz lag, konnten wir sogar schwimmen, was allen einen Riesenspaß machte. Die Boote konnten wir am Tau durch die Stromschnelle ziehen. Wir zelteten auf einer vorgezogenen Landzunge, wo wir über dem offenen Feuer auch Spaghetti kochten. Leider erwischte uns hier einer der wenigen Regengüsse, was allerdings der Stimmung nur einen kleinen Dämpfer verpasste. Am nächsten Morgen wurden die Zelte abgebrochen und es ging weiter auf unserer Paddelstrecke. Das Picknick machten wir als ‚Päckchen‘ auf dem Fluss. Am Ziel angekommen wurden die Autos nachgeholt, die Boote aufgeladen und es ging zurück ins Camp. Viel zu früh war damit auch schon unser Abschluss-Abend gekommen, an dem wir uns nochmal zum Grillen am Lagerfeuer trafen. Am nächsten Tag hieß es noch Klarschiffmachen im Camp und dann auf zur Fähre, die uns zurück nach Dänemark und damit auf unseren Weg zurück in die Eifel brachte.