Freitag 06.07.2012
Nachdem uns beim letzten Versuch das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, geht es nun endlich nochmal auf den Watzmann. Um 4:00Uhr klingelt der Wecker. Mein Freund Norman und ich packen die letzten Sachen ein und machen uns nach dem Frühstück um 5:30Uhr auf den Weg nach Ramsau. Um 13:45 kommen wir am Parkplatz Wimbachbrücke an. Sandra ist bereits seit 13:00Uhr dort und wartet auf uns; sie hatte von Amberg aus keine ganz so lange Anreise. Für Sandra wird es die erste Bergtour mit Klettersteig werden, sie ist schon etwas nervös.
Sandra berichtet uns, dass es bis vor ein paar Minuten noch heftig gedonnert und geblitzt hat und sie schon dachte wir könnten die Tour nicht machen. Da es noch regnet, ziehen wir uns noch schnell die Regenhosen über und machen uns um 14:23 an den Aufstieg zum Watzmannhaus.
Das Wetter wurde jetzt doch recht stabil und es hat nicht lange gedauert, da kam ich in meiner Regenhose ganz schön ins schwitzen.
Am Anfang gehen wir auf einem recht breiten Weg den Berg hinauf, doch je höher wir kommen desto schmaler wird der Weg, der sich durch den Wald schlängelt.Während des Aufstiegs kamen wir an einer Alm vorbei und trafen auf unsere ersten großen Begleiter, die Rinder.
Die Sennerin war gerade damit beschäftigt den Weg von den Haufen der Rinder zu befreien. Nach 3 Stunden und 10 Minuten kamen wir auf dem Watzmannhaus (1930m NN) an.
Jetzt schnell aus den Stiefeln raus und die nass geschwitzten Sachen ausziehen, um uns dann einen kuscheligen Schlafplatz zu reservieren.
Nun konnten wir den Abend bei einem Radler und einer Portion Spagetti Bolognese ausklingen lassen.
Nach dem Essen sind wir nochmal nach draußen gegangen und haben ein paar Bilder geschossen, denn der Nebel war aus dem Tal aufgestiegen und bot eine beeindruckende Kulisse.
Samstag 07.07.2012
5:15Uhr: Der Wecker klingelt. Wir starten vor der Hütte mit einem Oatsnack als Frühstück in den Tag.
Hier treffen wir auf unsere kleinen Begleiter, Salamander, die wir auch schon am vorherigen Tag gesehen hatten.
Um 06:15 machen wir uns an den Aufstieg zum Hocheck (2651m NN). Als erstes führt uns der Weg über ein Geröllfeld und dann schlängelt sich der Weg zwischen den Felsen hindurch. Auch heute haben wir ein super Panorama.
Der Blick von oben auf das Watzmannhaus, während der Nebel aus dem Tal aufsteigt. Die Sonne bahnt sich auch schon ihren Weg durch die Wolken, heute haben wir wirklich Glück mit dem Wetter.
Um 8:45Uhr erreichen wir das Hocheck.
In der Wetterschutzhütte legen wir unsere Kletterausrüstung an, denn jetzt kommt der interessante Teil der Tour. Als wir die Hütte verlassen und zum Einstieg des Klettersteigs gehen, fragt Sandra uns: „ Das ist jetzt nicht euer ernst, oder?“ Sie hatte sich wohl den Klettersteig etwas anders vorgestellt und fühlte sich am Anfang etwas unwohl, aber je länger wir unterwegs waren, desto sicherer wurde sie.
Ich kann mich noch gut an meine erste Bergtour erinnern, da war ich auch noch nicht so trittsicher. Aber Sandra meistert ihre Sache ganz gut, und wenn sie mal Unterstützung braucht, helfen Norman und ich ihr natürlich.
An diesem Tag waren viele Bergsteiger unterwegs, auch einige Läufer, die nur mit einem kleinen Rucksack, kurzer Laufhose und meist mit freiem Oberkörper schnell an uns vorbei liefen. Ja da hatten wir Frauen was zu gucken, zum Ärgernis meines Freundes.
Aber mal ehrlich, an einem Tag vom Tal aus über Hocheck, Mittelspitze und Südspitze wieder zurück ist ganz schön sportlich. Die machen das wohl öfter, das sieht man ihnen auch an.
Um 10:45Uhr erreichen wir die Mittelspitze (2713 m NN).
Der nächste kleine Begleiter, eine Dohle, traut sich ganz schön nah an uns heran, sie hofft wohl, es springt etwas zu essen für sie heraus.
Das Tal liegt immer noch unter Wolken und Nebel und auch dieses mal bleibt uns wie bei der letzten Watzmanntour 2010 der Blick auf den Königssee verwehrt. Gibt es diesen See überhaupt? :)
Aber trotzdem können wir ein paar schöne Bilder machen: Von Gipfeln, die aus den Wolken empor ragen, und Blumen die selbst bei der Höhe noch zwischen den Felsen hervor sprießen.
Um 12:15Uhr erreichen wir die Südspitze (2712m NN). Wir tragen uns ins Gipfelbuch ein und machen uns an den langen Abstieg.
Wir überqueren einige Geröllfelder, die Sandra nicht so ganz geheuer sind und leider landet sie auch ein- zweimal auf dem Hintern. Das lässt sich halt manchmal nicht vermeiden. Bald treffen wir auf unsere nächsten Begleiter, die Bergziegen, die uns aufmerksam beobachteten.
Um 18:15Uhr nach insgesamt 12 Stunden erreichen wir die Wimbachgrieshütte (1327m NN). Wir beziehen das Bettenlager und lassen den Abend in der Gaststube ausklingen. Irgendwann wird es ganz schön unruhig in der Hütte und wir bekommen mit, dass alle nach draußen gehen, um den Himmel zu betrachten. Wir taten es ihnen gleich und fotografierten den „brennenden“ Himmel.
Sonntag 08.07.2012
Nach einer recht erholsamen Nacht bis auf das Geschnarche mancher Mitbewohner klingelt um 07:30Uhr der Wecker. Nachdem wir unsere Sachen zusammengerafft und etwas gefrühstückt haben, beginnen wir um 09:00Uhr mit dem Abstieg Richtung Wimbachbrücke.
Unser Weg führt uns am Wimbachschloss und an einem Gebirgsfluss vorbei. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir die Wimbachbrücke und somit das Ende unserer Bergtour.