Verlängertes Wochenende in den Lechtaler Alpen 1996, erschienen im Heft 3/96
Wir trafen uns Donnerstagabends um 22.30 Uhr und fuhren zu siebt nach Kaisers im Lechtal, um dort eine kleine Hüttenwanderung zu unternehmen.
Um 7.30 Uhr kamen wir in Steeg an und stärkten uns zuerst mit einem kräftigen Frühstück, ehe wir nach Kaisers hinauf fuhren, wo wir die Autos abstellten und unsere Tour starteten.
Obwohl der Wetterbericht nichts Gutes verheißen hatte, blieb es trocken und es wurde sogar sonnig. Schon bald entdeckten wir Gemsen, erst einzelne Tiere, dann ganze Rudel. Auch Murmeltiere, welche die Sonne genossen, konnten wir bewundern.
Frohgelaunt stiegen wir in Richtung Falmedonjöchle (2381m) auf, welches wir nach ca. 3 1/2 Std. erreichten. Dort machten wir ausgiebig Rast, ehe wir über ein Geröllfeld abstiegen. Bald erblickten wir auf einem Felsplateau gegenüber die Frederic-Simms-Hütte (2002 m), unser Tagesziel. Da jedoch kein direkter Weg dorthin führt, mußten wir in einem weiten Bogen noch ca. 2½ Std. bis zur Hütte wandern.
Nachdem wir uns dort erfrischt und ein wenig ausgeruht hatten, stärkten wir uns mit einem kräftigen Abendessen. Zu späterer Stunde unterhielt dann der Hüttenwirt die Gäste mit der Quetsche. Einige erlebten diesen Hüttenzauber aber nicht mehr; sie waren entweder zu müde, oder ganz einfach zu früh 'ins Bett geschickt worden'.
Um kein Risiko einzugehen, beschlossen wir abzusteigen. Nach ca. 3 Std. kamen wir unten in Holzgau an. Zwei Männer fuhren per Taxi nach Kaisers, die Autos zu holen, während die übrigen in einer Gaststube auf sie warteten.
Den Rest des Wochenendes verbrachten wir dann im "Bergheim Hermine" in Madau. In diesem verlassenen Bergbauerndorf ist nur noch dieses Gasthaus im Sommer bewohnt.
Dort angekommen, nahmen wir unsere Lagerplätze ein, stärkten uns und machten eine Wanderung von ca. 2 1/2 Std. durch das Röttal in Richtung Württemberger Haus.
Am Abend versammelten wir uns alle wieder in der gemütlichen Gaststube und ließen uns das Raclette schmecken. Zum vollendeten Genuß gehörten natürlich auch einige Weißbiere und Obstler. Am späten Abend krochen wir müde und glücklich in unsere Schlafsäcke, lauschten dem Konzert zweier Sägen und waren froh, trotz des Schneefalls einen schönen Tag in den Bergen verbracht zu haben.
Im Anschluß an das Frühstück unternahmen wir Sonntagmorgen noch einmal eine Wanderung; diesmal gingen wir durch das Alperschontal hinauf. Wir genossen den Blick auf die Berge, die wie mit Puderzucker bestreut aussahen, und entdeckten einige Rehe und Gemsen.
Nach dem Mittagessen mußten wir leider die Heimreise antreten, waren uns aber einig, daß dies nicht die letzte Hüttenwanderung dieser Art war.