Teilnehmer:
Elke
Ute
Thomas
Werner
Nikolai
Horst
Ruth Jenniches (Teamer)
Rolf Bitz (Teamer)
Autor:
Rolf Bitz
Zeitraum:
18.05. bis 21.05.2017
Ort: Mimi-Renno-Halle. Bad Münstereifel
Teufelsley, Ahrtal
Gerolsteiner Dolomiten, Gerolstein
Thema: Mehrseillängen im Fels in leichten Routen bis IV
Inhalt:
§ Kleine Materialkunde für das Felsklettern
§ Wichtige Knoten für das Felsklettern
§ Toprope-Umlenker sicher aufbauen
§ Einfache Standplätze bei Mehrseilängen
§ Klare Seilkommandos und ihre Bedeutung
§ Die mentale Kraft des Vorsteigers
§ Die Seilschaft
§ Das Abseilen
§ Outdoor-Klettern und das Wetter
Donnerstag, 18.05.2017, Mimi-Renno-Halle
Am Anfang stand das gegenseitige Vorstellen und die Vorstellungen der einzelnen Teilnehmer. Die Gruppe war bzgl. der Felserfahrungen bunt durchgemischt von keine bis etwas Gebirge.
Um alle auf einen Nenner zu bringen stand erst mal etwas Materialkunde an. Hierbei wurden die unterschiedlichen Seilarten (Vollseil, Halbseil, Zwilingsseil) und die unterschiedlichen Materialien für Reepschnüre bzw. Bandschlingen betrachtet.
Ein weiterer Punkt waren mobile Sicherungsmittel wie Klemmkeile und Friends.
Im Anschluss an diesen Betrachtungen standen dann die ersten praktischen Übungen für alle Teilnehmer:
So musste jeder Teilnehmer die wichtigsten Knoten in verschiedenen Situationen korrekt legen und gegen prüfen. Hierzu zählen:
· Halbmastwurf (universeller Sicherungsknoten)
· Mastwurf (flexibler Knoten z.B. zur Selbstsicherung)
· Prusik (z.B. zur Hintersicherung beim Abseilen)
· Achterknoten z.B. zum Einbinden in den Klettergurt
· Sackstich für diverse Abknotungen oder Seilschlaufen
Ausserdem wurde mittels einer langen Bandschlinge eine einfache Standplatzschlinge mit weichem Auge geknüpft.
Im weiteren Verlauf würde dann der Ablauf mit Sichern und Standplatzbau einer 2er-Seilschaft in der horizontalen simuliert. Es zeigt sich mal wieder, dass es nicht so einfach ist, die einzelnen Phasen und die richtigen Kommandos zu vereinen.
Damit auch alle das richtige machen wurden die einzelnen Gruppen von Ruth Jenniches und mir überwacht. Hierbei griffen wir immer wieder erklärend und korrigierend in das Geschehen ein.
Am Ende rauchte alle Teilnehmer sehr deutlich der Kopf. Spät am Abend verabschiedeten wir uns und alle waren voller Erwartung für die nächsten beiden Kurstage am Fels.
Samstag, 20.05.2017, Teufelsley
Am Samstag war es dann so weit:
Heute soll der erste Felskontakt hergestellt werden !
Nach einer Ortsbesichtigung erklärte Rolf, was für diesen Tag geplant ist. Er fragte auch nochmal, ob sich aus den theoretischen Betrachtungen in der Halle Fragen ergeben haben, die vor Beginn behandelt werden müssen und ob es seitens der Teilnehmer Wünsche zur Durchführung gibt.
So entstand dann der erste 1/2-Tagesplan:
· Klettern in 2er-Seilschaft mit unterschiedlichen Vorsteigern/Nachsteigern
· Erlernen der richtigen Kommandos und deutlicher Ansage
· Erlernen der richtigen Organisation am Standplatz
· Erlernen des richtigen Umgangs mit dem Seil
· Sichern des Vorsteigers mittels HMS
· Sichern des/der Nachsteiger mittels HMS und ATC mit Rücklaufsperre
· Und immer wieder Abseilen mit ATC und Prusik-Hintersicherung
Bei der zweiten Tageshälfte wurden dann in die Seilschaften Standplätze mit integriert:
· Sichern am Standplatz des Vorsteigers mit weiter klettern des Nachsteigers (Wechselführung)
· Sichern am Standplatz des Vorsteigers mit weiter klettern des Vorsteigers (keine Wechselführung)
· Umgang mit dem Seil in beiden Fällen
· Organisation am Standplatz für beide Fälle
Durch immer währende Korrekturen von Ruth und Rolf erlernten so die Teilnehmer in einem einfachen Gelände (max. 3+ UIAA) die notwendigen Handgriffe und Organisationen.
Den Abschluss an diesem Tag bildete dann die Demonstration eines Seilgeländers. Hiebei wurde von Rolf in einem Quergang ein Seil mit Zwischensicherungen verspannt. Alle Teilnehmer mussten dann mit einer Prusikschnur (Reepschnur mit Prusikknoten um das Seil, welches im Gurt eingehangen wird) gesichert den Quergang einmal hin und her passieren.
Nach diesem ereignisreichen Tag freuen sich alle auf den nächsten Tag in den Gerolsteiner Dolomiten.
Sonntag, 21.05.2017, Gerolsteiner Dolomiten
Nachdem wir dann am Sonntag morgen endlich unsere Klettertickets bekamen konnte es los gehen.
Wir liessen uns als erstes an der Route "Grasshüpfer" nieder. Nebendran fand mit einer weiteren DAV-Ausbildungstruppe einer Sportlehrer-Ausbildung statt. Diese sollten dazu befähigt werden, später Schüler in das Schulklettern einzuführen.
Unsere Route war im Gegensatz zu denen an der Teufelsley schon deutlich herausfordernder. Zudem haben wir hier auch einen Standplatz mit alpinem Flair eingerichtet.
Auf halber Strecke muss der Vorsteiger den Standplatz einrichten. Anschliessend muss er das Seil so legen, dass eine sauberer Handhabung gewährleistet ist. Gleichzeitig darf das Seil aber auch nicht nach unten abrutschen. Sobald der Nachsteiger am Standplatz ankommt, muss er sich auf der richtigen Seite mit seiner Selbstsicherung in das Zentralauge einhängen. Hierbei muss berücksichtigt werden, wer als nächster weiter klettern soll (wechselnder Vorstieg oder nicht).
Wieder wurde dieser Vorgang von allen Seilschaften und allen Kombinationen inkl. Abseilen immer wieder geübt.
Am Ende des Tages liefen die Dinge schon deutlich flüssiger ab, als zu Beginn des Kurses. Für den einen oder anderen wäre eine Wiederholung sicher sehr sinnvoll.
Fazit:
Viele Dinge beim Klettern am Felsen muss man immer wieder üben. Je weiter man sich in die Felsenlandschaft vor wagt (z.B. in die Berge), um so wichtiger ist es, dass die Handhabungen, Techniken und Kommandos sauber und sicher beherrscht werden.