Familien-Naturschutz-Freizeit in der Vulkaneifel war Mitte Juni angesagt. Eifelwettermäßig ging es nach einem fast zu heißen Freitag am Samstag in Begleitung dunkler Wolken bei ergiebigem Regen und kühlen Temperaturen Richtung Manderscheid. Das ursprünglich für die Familien angedachte abschließende Bad im Maar kam anscheinend gleich zu Beginn unserem Fahrzeug als Dusche mit Massagestrahl zugute. Allerdings schloss der Himmel seine Schleusen pünktlich bei Eintreffen am Startpunkt "Meerfelder Maar". Unsere Familien trafen zuverlässig ein, genauso wie unser Tourenleiter Georg, seineszeichens als Förster Herr über die umliegenden Felder und Wälder.
Unter reichlich fachkundiger Führung erklommen wir im Nu den Kraterrand und Turm vom Landesblick. Mit zunehmender Höhe tat sich ein immer weiterer Blick rundum bis hin zur Hohen Acht oder dem Hunsrück auf. Nebenbei beeindruckten am Himmel das zunehmend freundliche Wolkenspiel und am Boden die über die Felder und Wälder schillerden Sonnenflächen. Die Luft trug durch die Nässe und die gleichzeitig mit der Sonne zurückkehrende Wärme intensive Düfte in unsere Nasen. Grüne Spinnen, bunte Blumen und olivinglitzernde Lavasteinchen begeisterten unsere Kinder. Recht ahnungslos rasteten wir an diesem schönen Ort unbedarft und ausgiebig. Es gab Zeit für eine tüchtige Stärkung. Georg wusste, warum.
Anschließend stiegen wir in den nahegelgenen Wald an beschaulichen Blumenwiesen entlang ab und hielten schließlich an einer Waldarbeiterbude an. Hinten am Weg stand ein ausgewachsener Trekker mit Anhänger. Und wie aus der Büchse der Pandora entstiegen im positiven Sinne der von Georg geöffneten Bude allerlei Wunderwaffen zur Pflege der Natur: Sägen, kurze und lange, Drahtknipser, mehrere an der Zahl, Äxte, große und kleine, und vieles mehr. Das ganze Werkzeug nahmen wir staunend in schönstem Sonnenlicht in Augenschein.
Zuerst galt es Groß und Klein mit Schutzhandschuhen auszurüsten. Und nun langte jeder nach seinem Können und Willen zu. Neben dem Entasten von Bäumen stand vor allem die Entfernung eines für die Tiere gefährlichen Maschenzaunes auf dem Plan, der vor Jahren dem Schutz junger Bäume gegen Verbiss diente. Dazu befreite unser Team in Vorarbeit den Erdboden, die Pflöcke und manches Strauchwerk in Handarbeit vom Metall.
Nur so konnte letztlich der bereitstehende Trekker zum Einsatz kommen. Portionsweise zog dieser den unter triefendem Schweiß vorbereiteten und vom Wald entkoppelten Fremdkörper portionsweise mit viel Power zum Werkzeugdepot. Zwischendurch sorgten Kaffee, selbstgebackener Kuchen und vor allem Wasser für den Erhalt der Arbeitskräfte. Zufrieden standen wir letztlich vor unserem Metallberg, an dem die Schrottpresse bald ihr Vergnügen finden würde.
Nachdem der Naturschutz am Krater geleistet war, stand nun derjenige im Krater an: Unsere Leute freuten sich auf Wellness im weiten Wasser des Meerfelder Maares unter freiem Himmel. Die erreichte Auslastung und gestiegene Temperaturen waren schlagende Argumente, sich standesgemäß auf dem dafür eigens von Georg abgestellten Anhänger bis zum Strandbad vorfahren zu lassen. Nicht nur die Kinder genossen die luftige Rückfahrt bis dorthin.
Nächstentags, nach einem liebvoll zubereiteten Frühstück, stürmten wir auf einer kleinen Wanderung die Oberburg von Manderscheid, um dann ins Liesertal abzusteigen. Auf der Turnierwiese unterhalb der Niederburg vergnügten wir uns bei wieder steigenden Temperaturen im Bachwasser. Auf verborgenen und geheimen Försterwegen sollte es am und im Bach weitergehen. Wasseramsel, Eisvogel und Azurlibellen wurden dabei gesichtet. Der darauffolgende steile Anstieg durch kühlenden Wald brachte uns unversehends zurück ins oberhalb gelegene Manderscheid. Mit Salat aus dem eigenen Garten und Gegrilltem ließen wir unser gemeinsames Programm bei der fürsorglichen Familie Fox ausklingen.
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Familie Fox für dieses perfekte Familienwochenende, zu dessen Gelingen zugleich das harmonische Miteinander der teilnehmenden Familien beigetragen hat. Ein Kompliment an alle.
Das Motto dieses Wochenendes: Echte Erholung eben. Gemeinsames Erleben. Lebensqualität.