Der Arbeitseinsatz auf der Essener-Rostocker Hütte fand in diesem Jahr vom 14.06. – 21.06.15 unter der Teilnahme von 7 Personen der Sektion Schleiden statt.
Am 14.06. um 5 Uhr morgens machten sich 2 Autos auf den Weg. Das eine besetzt mit Heinz Keupgen, Reinhold Konrads sowie Helmut und Edith Podzun. Das zweite Auto mit Rudi Keupgen und Berthold Schneider war bis unters Dach beladen mit Werkzeug sowie einem Geländer. Das Geländer wurde im Herbst 2014 abgebaut und über Winter in der Werkstatt von Rudi Keupgen erneuert und repariert. Am Dienstag den 16.06. stieß dann noch unser Alpenvereinskollege Alfred Steffens dazu, der vorher seine in Italien wohnende Tochter besucht hatte.
Nach einer ruhigen Fahrt kamen wir gegen 15 Uhr im Virgental an und wurden mit der Materialseilbahn auf die Hütte befördert. Dort angekommen richteten wir uns zunächst einmal ein und ließen uns von unserem Hüttenwirt Werner sowie seinen Helferinnen Rosi und Anja mit einem tollen Abendessen sowie kühlen Getränken verwöhnen.
Am nächsten Morgen fand dann unter Leitung von Martin Thiele, der für die Koordination der Arbeiten zuständig war, eine Lagebesprechung über die anstehenden Arbeiten statt. Neben uns waren noch 6 Alpenvereinskollegen der Sektion Essen vor Ort. Schnell bildeten sich Arbeitsteams und die einzelnen Arbeiten konnten beginnen.
Bereits nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass es eine Herausforderung für Heinz, Rudi, Berthold und Reinold werden sollte das Geländer wieder ordnungsgemäß zu installieren. Es fehlte an Werkzeug und kurioser Weise waren auch einige Verbindungsstücke verschwunden. Aber natürlich schafften sie es trotzdem. Helmut und Edith machten sich auf den Weg um die Befestigungen der Materialseilbahn zu kontrollieren und dies mit Bildern zu dokumentieren. Da es dabei immer wieder regnete kam man nachmittags pitschnass zurück.
Überhaupt zeigte sich das Wetter in dieser Woche nicht von seiner besten Seite. Immer wieder regnete es, es war kühl und die Sonne machte sich rar. Den Höhepunkt bildete schließlich der Samstagmorgen wo uns 5 cm Neuschnee erwarteten. So konnten wir leider die im letzten Jahr neu gestaltete Eifeler Terrasse nicht wirklich genießen.
In den nächsten Tagen wurden dann zahlreiche verschiedene Aufgaben erledigt. Es wurden kaputte Fliesen erneuert, das Lastenfahrzeug repariert, Stromleitungen erneuert, eine Ablage fürs Hüttenbuch geschaffen, das Dach repariert, neue Heizkörper angebracht, die Kühltheke sowie der Grill aufgestellt, die Schlüssel der Zimmer im gesamten Haus neu zugeordnet und sortiert, der Fahnenmast wurde gerichtet und geschweißt, der Zustand der Wanderwege kontrolliert, das Materiallager aufgeräumt und protokolliert.
Einen großen Teil der Arbeit nahm aber der Wegebau in Anspruch. Hier musste im Anstieg zur Hütte ein Sicherungsgeländer erneuert werden. Dazu wurden vor Ort befindliche Bäume und Äste verwendet. Ebenso galt es den Weg vom Parkplatz zur Materialseilbahn auszubessern. Dabei musste von einem LKW abgekippter Splitt mit Schubkarren verteilt und verfestigt werden. Eine wahrlich schweißtreibende Arbeit.
Ein weiterer Trupp machte sich auf den Weg zum Pumpwerk um dort die Turbinenwelle zu begutachten und zu vermessen für ein Gutachten der Herstellerfirma. Gleichzeitig wurde dabei der Turbineneinlaufkanal von Sand und Steinen gesäubert.
Auch standen im Haus zahlreiche Anstreicharbeiten auf dem Programm. Hier war man froh mit Edith eine Frau im Team zu haben die bereit war diese Aufgaben zu übernehmen. Die Heizungsrohre wurden abschliffen und neu gestrichen. Im 2. Obergeschoss wurde der komplette Flur neu gestrichen. Ebenso der Flur im Erdgeschoss sowie der Zugang zum Keller. Dabei kam eine Wischtechnik zum Einsatz deren Anwendung erst einmal über YouTube Videos erlernt werden musste.
Eine weitere große Aufgabe bestand darin angesammelten Müll zu entsorgen. Dieser lag in einer Grube vor der Materialseilbahn in der ein neues Vorratslager entstehen soll. Daher musste dieser Müll mit etlichen Seilbahnfahrten ins Tal geschaffen und dort in Müllcontainer gepackt werden. Diese wurden dann unter unserer Mithilfe von einem Bauern aus dem Tal zur Mülldeponie gebracht.
Zwei Brücken die zum Herbst immer abgebaut werden galt es wieder aufzubauen. Hierzu waren schon etliche starke Männer von Nöten. Die Brücken sind doch sehr massiv und bedürfen beim Aufbau einiger Geschicklichkeit um nicht im Wasser zu landen. Aber letztendlich sind alle wieder trocken zurückgekommen.
Neben der ganzen Arbeit kam natürlich auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Abends saß man noch gemütlich zusammen und konnte bei gepflegten Getränken den Tag noch einmal Revue passieren lassen. Dies geschah natürlich nicht ohne dass wir vorher ein sehr schmackhaftes und reichhaltiges Essen von unserem Hüttenwirt Werner sowie von Anja und Rosi serviert bekamen. Diese drei haben einen ganz wichtigen Teil dazu beigetragen, dass wir uns in der Woche auf der Hütte sehr wohl gefühlt haben. Danke euch dafür.
Auch war es für uns eine sehr interessante Erfahrung den Viehhirten Heinrich kennen zu lernen der mit seinen 75 Jahren Sommer für Sommer auf der Essener-Rostocker Hütte das Vieh hütet. Dieser war für 2 Tage auf der Hütte um seine Unterkunft nach dem Winter in Schuss zu bringen (das muss er machen sonst kommt Maria, seine Frau, nicht mit). Seine Geschichten haben uns das Leben auf der Hütte und in den Bergen noch einmal mit anderen Augen sehen lassen. Wenn man jemandem wie ihm zuhört wird einem erst bewusst was es bedeutet in den Bergen zu leben.
Am Ende dieser Woche machten wir uns zufrieden über das Geleistete auf den Heimweg. Nicht alle Arbeiten fielen leicht. Es musste sehr viel improvisiert werden da durch den Neubau der Clarahütte kaum noch Werkzeug auf der Essener-Rostocker Hütte vorhanden war.
Wir können ein Engagement auf der Hütte nur weiter empfehlen. Und auch für Frauen ist genug Arbeit vorhanden.
Wir kommen sicher wieder.