Datum: 30. 06 2000
Autor: Stephan Philipps
Anfang Juli trafen sich 15 Sektionsmitglieder auf dem Campingplatz in Chamonix, um gemeinsam eine Tourenwoche im Mont Blanc Gebiet zu verbringen. Sieben Teilnehmer waren bergsteigerisch ambitioniert, die anderen acht wollten die Woche mit wandern, schwimmen, lesen, einkaufen, laufen usw. verbringen.
Für den ersten Tag stand Klettern im Eisbruch des Mer de Glace auf dem Programm. Die verschiedenen Steigeisentechniken, Standplatzbau und Sicherungstechnik im Eis wurden erlernt. Weiter ging es mit Toperopeklettern mit zwei Eisgeräten und Seilschaft in Aktion. Am Nachmittag fuhren wir mit der Zahnradbahn wieder zurück ins Tal und jeder freute sich auf das Abendessen, welches die Frauen für uns vorbereiteten. Bei einem oder zwei Glas Rotwein wurde der nächste Tag geplant.
Das Wetter zwang uns jedoch zu einer Programmänderung und wir verbrachten den Tag im Klettergarten von Chamonix, was den Teil-nehmern, aber auch den Kindern sehr viel Spaß machte. Am Abend konnte dann bei Gegrilltem und dem obligatorischen Wein noch gefach-simpelt werden.
Für den Dienstag stand die Durchsteigung der N-Wand der Petite Aiguille Argentiere an. Für einige Teilnehmer war dies die erste Eiswand.
Nach Durchsteigung der Wand mußte noch die Argentiere Hütte ereicht werden, denn sie war Ausgangspunkt für den nächsten Tag. Mitten in der Nacht ging es von dort über den Argentieregletscher in Richtung Col Dolent, welches unser Ziel sein sollte. Der Bergschrund wies jedoch so schlechtes Eis auf, daß wir beschlossen nicht in das Couloir einzusteigen.
Eine Seilschaft von uns stieg anschließend noch in die NO- Wand der Courtes ein, die anderen begaben sich über den Argentieregletscher in Richtung Bergstation Grand Montets. Am Abend waren alle Teilnehmer recht erschöpft und jeder freute sich auf seinen Schlafsack.
Am Donnerstag und Freitag wurde noch emsig in den umliegenden Klettergärten geklettert.
Die Abschlußbesprechung zeigte, daß doch vieles in der Woche gelernt wurde, auch wenn nicht so viele Touren aufgrund des Wetters und Verhätnisse gemacht werden konnten. Die zwei Teilnehmer, die den Fachübungsleitergrundlehrgang besuchen sollen, fühlten sich nach dieser Woche gut gerüstet.
Jeder Teilnehmer weiß nach dieser Woche , dass gute Kondition beim Bergsteigen in den Westalpen an erster Stelle steht.
Mein Dank gilt vor allem den Frauen, die mit waren und bestens für das leibliche Wohl aller Teilnehmer sorgten.
Dies war die erste, aber ganz bestimmt nicht die letzte Touren- und Kletterwoche für Ausbilder in dieser Form.