Ninglinspo - allein dieser fremdländisch anmutende Name hatte meine Neugier geweckt. Und Wandern in den Ardennen? Die kannte ich bisher nur vom Opa aus Klimbim; da gewesen bin ich noch nie.
Dabei ist es ja gar nicht so weit bis dorthin. Nur die Wegfindung bis zum Treffpunkt Vert Buisson war ohne Navi nicht ganz einfach. Wir meisterten es trotzdem (und stellten nach der Ankunft erstaunt fest, dass das Navi unterm Sitz versteckt war…).
Nach und nach trudelten an diesem Februarsonntag 14 tapfere Schneewanderer gut gerüstet und warm angezogen ein und wir zogen los. Martin führte uns auf Wegen und Umwegen, über Baumstämme, Wiesen und Wälder durch die schneebedeckte Winterlandschaft. Als dann auch noch die Sonne hervorlugte, war die Stimmung perfekt.
Nach einigem Querfeldein-Laufen kamen wir dann am Ninglinspo an. Wildromantisch mutete es an diesem Bach an. Wir verließen ihn dennoch zunächst, um uns einer Felsenkuppe zuzuwenden, die bestiegen werden wollte. Also den Hang hinaufgekraxelt und den Felsen aufs Dach gestiegen.
Doch für die Mittagsrast hatte Martin einen besonderen Platz ausgesucht: ein wenig weiter noch durch den rutschigen Schnee zu einem genialen Aussichtspunkt. Hier bot sich eine fantastische Sicht in das Tal und auf die umliegenden Hügel und Wälder. Ein Unterstand lud zu einer längeren Pause ein, während wir die Gesichter ausgehungert vom Lichtmangel der letzten Wochen in die Sonne hielten. Der Himmel malte ein perfektes Blau, was für ein schöner Luxus!
Frisch gestärkt ging es wieder abwärts zum plätschernden Ninglinspo, an dem wir jetzt entlang wanderten. Dabei querten wir den Bach immer wieder über schmale Brücken oder über Steine, sahen Wasserfällchen und rotes Gestein. Im Sommer kann man sich in diesem Bach bestimmt sehr schön abkühlen, einige größere Wasserbecken waren wie geschaffen dafür. Nun ja, heute versuchen wir eher, um diese Wasserstellen trockenen Fußes herum zu kommen.
Nach der etwa 13 km langen Wanderung besuchten einige unserer Gruppe noch die Grotten von Remouchamps. Himmel, war das beeindruckend!!!
Diese Höhlen kann ich wirklich nur jedem empfehlen! Wir hatten eine Führung durch die "Säle" und "Galerien" und ich konnte mich an den Formationen gar nicht satt sehen. Nach einer Weile, wenn das Auge sich ein bisschen an diesen Anblick gewöhnt hat, kann man aus den Stalagmiten und Stalaktiten wirklich die fantastischsten Bilder erkennen: Zwerge, Maria mit Jesuskind, Elefanten, eine Orgel, und vieles mehr.
Der Rückweg durch die Grotten erfolgte per Boot, was für mich teilweise ganz schön aufregend war, weil die Durchgänge oft sehr eng waren und leichte Beklemmungen in mir hervorriefen.
Von diesem wunderschönen Tag habe ich noch lange gezehrt. Es gab fantastische Eindrücke und spannende Wege, die oft gar keine waren ;-). Und gemeinsam mit so netten Menschen unterwegs zu sein, macht einfach nur Spaß!
Ein besonderer Dank gilt Martin, der diese schöne Wanderung organisiert und uns gut und sicher durch die Ardennen geführt hat!