Am 20. August 2012 machten wir, Franzi und Christoph, uns auf den Weg ins Wettersteingebirge. Wir wollten wissen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind: Möchtegern- oder doch echter Bergsteiger. Die Besteigung der Zugspitze gilt unter Alpinisten als Bergsteigertaufe und war somit die ideale Möglichkeit unsere Frage zu beantworten.
Am besagten Morgen des oben genannten Tages packte ich meine Ausrüstung gegen 4:00 Uhr morgens in meinem Opel Zafira und fuhr von Mechernich zu Franzi, um sie abzuholen. Sie empfing mich freudestrahlend, und wir packten auch ihr Zeugs ins Auto und los ging es auf die A61 Richtung Süden. Alles in allem lief es sehr gut, und wir machten nur zweimal kurze Rast. Außerdem versuchte sich die gute Frau Becker, vom gleichnamigen Navigationssystem, noch als Sightseeing-Experte. Sie lotste uns zielsicher von der Autobahn hinunter, um einen Stau zu umfahren, den es aber gar nicht gab. So lernten wir den Rheingau mit seinen schönen Weinbergen kennen und der Zafira hätte beinahe einen Bussard als Kühlerfigur bekommen.
Als wir in Grainau bei Garmisch-Pachtenkirchen ankamen und unser Zimmer beziehen wollten, begrüßte uns Frau Lechner, eine sehr nette alte Dame, freundlich. Dummerweise gab ich ihr die Hand mit meinem üblichen kräftigen Händedruck, was prompt mit einem schmerzverzerrten Gesicht quittiert wurde – upss! Unser Zimmer war gemütlich mit allem, was man braucht inkl. Balkon und einem eigenen Bad. Und ohne Fernseher. Perfekt! Läuft wieso nur noch Müll in der Glotze.
Nachdem wir kurz unsere Sachen verstaut hatten, fuhren wir gegen Mittag nach Walchensee, um die Gratwanderung vom Herzogstand zum Heimgarten als Einlauftour durchzuführen. Nach 30 Minuten waren wir dort und auf ging es! Nein, doch nicht, denn ich hatte noch Turnschuhe statt meiner Trekkingschuhe an. Also gingen wir wieder zurück zum Auto. Jetzt aber. Nein, denn ich hatte die Trekkingstöcke vergessen. Jetzt aber endlich. Doch nicht, denn ich hatte die falsche Hose an. Aber jetzt ging es endlich los. Die arme Franzi! Zum Glück nahm sie es mit Humor. Und auf gings mit der Herzogstandbahn hoch über den Walchensee, wo wir übrigens die Requisiten von Bully Herbichs Wicky Film gesehen haben. Von der Bahn aus latschten wir durch Latschenkiefern hinauf zum Herzogstand und machten das erste Gipfelbild. Von dort weiter über den inzwischen gut gesicherten Grat zum Heimgarten mit wunderschönen Ausblicken. Die Tour gilt zu Recht als eine der schönsten Bayerns, wie wir finden. Während Franzi sportlich den Grat entlang lief dachte ich an die Worte meiner Eltern: “Dass du mal in die Berge kommst war uns schon klar, als du 6 warst. Da bist du nämlich schon ohne Hilfe vom Herzogstand zum Heimgarten gelaufen während dein acht Jahre älterer Bruder auf allen Vieren über den Grat gekrochen ist.“
Doch zurück ins Jahr 2012. Vom Heimgarten stiegen wir an der dazugehörigen Hütte vorbei ab. Falls jemand diese schöne Tour nachlaufen möchte, hier eine Verbraucherinformation: Die Hütte ist wirklich bewirtschaftet, auch wenn sie nicht so aussieht- bei Durst besser nicht links liegen lassen. Wir stiegen also ab, und ab und ab. Moment mal, nahm das denn keine Ende mit dieser Tour? Doch! Aber wie bei vielen Touren zzziiiieeeehhhttt es sich sehr. Unten angekommen waren wir erst mal platt. Die ganze Woche hatte es nämlich um die 30 Grad. Also steckten wir erst mal die Füße in den kristallklaren und kühlen Walchensee - Gut. Besser, Walchenseewasser. Was für eine Wohltat, sich nach so einer Tour hier abzukühlen. Aber nie hat man Badeutensilien dabei, wenn man welche braucht. Dann fuhren wir Richtung Pension mit der brennenden Frage: Erst duschen, dann essen oder doch umgekehrt. Nach mehreren Runden Schnick-Schnack-Schnuck wurde erstere Möglichkeit gewählt. Da ein Gewitter so langsam aufdrehte als wir in Garmisch eintrafen, liefen wir schnell ins Zentrum. Aha, vor einem Restaurante standen große Franziskanersonnenschirme. Da wird es wohl etwas typisch Bayrisches zu essen geben, denn Franzi wollte unbedingt einen Leberkäse essen. Und was soll ich sagen, wir waren bei einem Griechen gelandet. Das Essen war übrigens sehr, naja, nennen wir es interessant. Danach fuhren wir in unsere Pension und führten die Tourenplanung für den kommenden Tag durch. Die DAV Wetterinfo sagte - Passt. Sonst passte auch alles, und so konnten wir ruhig schlafen.
Am Dienstag frühstückten wir und fuhren mit unseren vorbildlich für Klettersteige gepackten Rucksäcken zur Alpspitzbahn und mit dieser hoch zum Osterfelderkopf. Dort gingen wir mit zwei weiteren Ferraristi zum Einstieg zur Alpspitzferrata. By the way. Das mit den Beschilderungen haben die Bayern bei weitem nicht so drauf wie die Tiroler nebenan. Der Klettersteig auf die Alpspitze ist übertrieben gesichert, so dass wir größtenteils ohne Klettersteigset gehen konnten.
Hierdurch machten wir richtig gutes Tempo und lernten unterwegs eine Familie aus Augsburg kennen. Hin und wieder kam es immer wieder zu netten Begegnungen mit anderen Bergfreunden. Oben angekommen aßen wir etwas und beäugten den gegenüber liegenden Höllentalferner. Wenig begangen, fast schneefrei, Spalten gut erkennbar. Good to know.
Dann diskutierten wir mit anderen Gipfelstürmern über die beste Abstiegsmöglichkeit:
Die meisten entschieden sich für erstere Variante. Einheimische nahmen die zweite - die wissen schon warum. Da weder Franzi noch ich Liebhaber von Abhängen und vor allem von losem Geröll sind, entschieden wir uns für Möglichkeit Nr. 3. Den im Führer als leichteste und schönste, aber etwas länger beschriebenen Abstieg ins Matheisenkar und dann via Höllental zurück. Diesen Weg kannte außer uns und dem Führer keiner. Na gut, wir versuchten es. Also 50 Meter Abstieg über die Alpspitzferratta zur Abzweigung Matheisenkar, Jubiläumsgrat. Jubiläumsgrat? Neee, auf den Jubi wollten wir auf gar keinen Fall! Also guckten wir erst mal vorsichtig um die Ecke. Aha, dort steckten ein paar Eisentritte und ein Stahlseil war auch da. Und ausgesetzt ist es auch noch, wie schön. Naja, wir klettern ja, also passt das mit der Ausgesetztheit und ab gings. Und nach wenigen Metern standen wir auf einem Kamm, der steil abfiel und sich zum Jubi rüber zog. Versichert war er teilweise, aber Tritte usw. musste man sich schon selber suchen. Da unten eine Art Weg zu sehen war, kletterten wir runter. Laut Führer war es ja ganz einfach und nur ein B/K2 KS.
Wir trafen zwei Alpinisten, die ziemlich zügig unterwegs waren. Sie kamen via Jubi von der Zugspitze und waren auf dem Weg zur Alpspitze und bestätigten, dass der von uns gesuchte Abstieg auf dem Kamm vorhanden sei. Also gingen und kraxelten wir weiter. An einer Stelle hatte Franzi Probleme den richtigen Tritt zu finden. Ich bat ihr mein Bein an, was sie nach einer kleiner Diskussion auch annahm. Da behaupte nochmal einer Bergsteiger hätten keinen Anstand und wären keine Gentlemen. Jetzt hatte der Kamm überhaupt keine Sicherungen mehr, ein Weg war auch nicht wirklich mehr sichtbar und so kraxelten wir immer weiter, bis es nur noch über schroffe Zacken ging.
Wir lugten drüber - immer noch kein Abstieg. Und wo kam diese dämliche Cumulonimbuswolke her? Die sollte doch gar nicht da sein. Hört die sich etwa nicht die DAV Wettervorhersage an? Wie unhöflich! Nach kurzer Besprechung entschieden wir umzudrehen und die Alpspitzferratta als Abstiegshilfe zu nutzen. Ich war froh, dass ich mit Franzi ein weibliches Wesen an meiner Seite hatte. Ich bin mir fast sicher, dass eine reine Männertruppe weiter gegangen wäre und das hätte evtl. fatal enden können. Auf einem Grat bei Gewitter soll bekannter weise nicht so schön sein. Fatal war übrigens meine Versorgung mit Wasser, da ich mir nur knapp einen Liter eingepackt hatte. Wie dumm von mir - dabei war ich im Wilden Kaiser schon mal mit meinem Dad ohne Wasser am Ende einer Tour. Es ist wirklich sehr unangenehm, wenn einem unterwegs der Treibstoff für den Körper ausgeht. Glücklicherweise hatte Franzi eine große Trinkblase dabei. Wirklich praktisch so ein Teil. Werde ich mir nach dem Urlaub auch zulegen.
Dann ging es zügig abwärts zumindest für Franzi. Im letzten Drittel machte sich meine leichte Dehydration bemerkbar, und ich wurde langsamer weil unkonzentrierter. Als ich dann einmal unglücklich auf eine Sprosse trat wurde es mir zu blöd. Ich stürze doch hier nicht ab, nur aus Eitelkeit. Leichter KS hin oder her jetzt wird angeleint. Also ging es mit dem KS-Set gesichert weiter bis nach unten. Da sich mein linkes Knie etwas bemerkbar machte und hinter uns eine Gruppe von Spitzenalpinisten Marke “Gröllfeld-ins-Rollen-Bringen“ war, war ich froh, als ich unten war. Franzi hatte null Probleme, und ich kam mir vor wie ein alter Mann. Am Osterfelderkopf habe ich mir dann erst mal eine 0,5 Liter Cola, plus zwei Franziskaner-Weißbier, selbstverständlich alkoholfrei, gezischt und eine Brezel gegessen, während Franzi ihre Spezi genoss. Dann ging es mit der Bahn abwärts und zurück in die Pension.
Dort duschten wir und aßen in Garmisch in einem Touriabzockladen. Egal, das Essen war gut und man saß schön. Später in der Pension diskutierten wir, ob wir am kommenden Tag die Zugspitze wagen sollten oder lieber nicht, da die Wettervorhersage ab Mittag zunehmend schlechteres Wetter vorher sagte. Donnerstags sollte es auf jeden Fall gewittern, also war der Mittwoch unsere einzige reale Chance die Zugspitze zu besteigen. Nach einigem Hin und Her einigten wir uns darauf, es am kommenden Tag zu versuchen und einfach mal zu schauen, wie weit wir kommen würden. Bei zunehmend schlechterem Wetter wollten wir umdrehen.
So standen wir am Mittwochmorgen gegen 4 Uhr auf und waren nach einem kurzen Frühstück am Parkplatz in Hammersbach und machten uns auf den Weg zur Höllentalklamm. Immer langsam bergauf und den tanzenden Lichtern unserer Stirnlampen folgend. Hin und wieder überholten uns ein paar Gipfelstürmer. Da wir so früh waren, mussten wir keinen Eintritt zur Höllentalklamm zahlen. Die Klamm selbst ist mit Abstand die schönste Klamm, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Mit ihren Tunnel und Steigen und den Lampen die teilweise die Stollen erhellten kam man sich vor, wie in Tolkiens Herr der Ringe und erwartete jeden Augenblick von Trollen, Goblins??? oder ähnlichem überfallen zu werden. Glücklicherweise passierte nichts dergleichen.
Eine halbe Stunde nach Verlassen der Klamm standen wir vor der Höllentalangerhütte. Dort zahlten wir 8,80 € für eine Cola und eine Apfelschorle. Das nenne ich mal gesalzene Preise. Die Wetterinfo gab es von der unfreundlichen Hüttenwirten gratis dazu. Aber vielleicht gingen ihr auch nur die Touris gegen sieben Uhr morgens auf den Kecks. Beim Trinken diskutierten wir nochmals, und Franzi machte mir auf ihre Art klar, dass sie eigentlich die Tour machen wollte, aber Angst vor einem Wetterumschwung hatte. So gingen wir weiter und kamen schnell zum Einstieg des ersten Klettersteiges A/B. Ratz-Fatz waren wir die berühmte Leiter hoch, die wir gar nicht als so besonders empfanden, und nach einem kurzen Stück kam das bekannte Brett. Diese Passage ist durchaus interessant, da man eine Platte auf wenigen Eisenstiften quert und richtig viel Meter Luft unter den Sohlen hat. Generell ist der erste Klettersteig eher aber eine versicherte Wanderung als ein Klettersteig (Wer hier Probleme hat, sollte dringend umkehren!).
Aus diesem Grunde haben wir uns auch kaum angeseilt, um Tempo zu machen und nicht ins schlechte Wetter zu geraten. Dann ging es nach einer kleinen Klettereinlage über Findlinge und Pfade über den grünen Buckel an dessen Ende eine Scharte komplett ungesichert im ersten bis zweiten Grad geklettert werden musste. Fallen ist dort tabu. Franzi gab dort richtig Gas und ich kletterte hinterher. Oben angekommen mussten wir ein Geröllfeld aufsteigend zum Gletscher queren. Dort machte ich nun wieder richtig viel Tempo während Franzi immer wieder Pause machten musste, weil ihr ein wenig die Luft ausging. Kein Wunder, entweder brannte die Sonne vom Himmel oder eine Wolke schob sich vor sie und es wurde schlagartig sehr kühl. Außerdem rutsche man immer wieder im feinen Kies ein wenig zurück. Kurz vorm Gletscher verschwand die Wegspur dann komplett, und wir mussten uns selbst den Weg suchen und gingen dann noch bis zum Rastplatz am unteren Gletscher, wo bereits andere Gipfelaspiranten Pause machten. Vorher musste noch ein kleines Schneefeld gequert werden. Hier und da blitzte schon das erste Eis zwischen dem Geröll durch. Dann tranken und aßen wir eine Kleinigkeit.
Nachdem wir uns mit neuer Energie versorgt hatten, zog ich meine Steigeisen und Franzi die Grödel an und weg war sie. Ich hinterher, ab übers Geröll durchs Schneefeld zum Blankeis. Die Frau scheint heute hin und wieder einen richtigen Lauf zu haben - Respekt. Aufsteigend suchten wir uns den Weg über den Gletscher und wichen den Spalten aus. Franzis Wegfindung war gut und nach kurzer Beäugung meinerseits, was sie da tat, war ich beruhigt und checkte ihren Weg nur an zwei Stellen nochmals. Wir stiegen also über Blankeis Richtung Spaltenzonen. Glücklicherweise ging alles gut, und wir querten oberhalb der Spaltenzone hinauf zum Klettersteigeinstieg.
Dort zogen wir die Steigeisen aus und stiegen langsam über eine Schneebrücke und einem breiten Ausfallschritt in den Klettersteig ein. Franzi war zack rüber und ich auch. Als erstes musste man sich an einem schlaffen Seil über eine Platte ziehen. Im unteren Teil des C/K3 Klettersteiges muss man außerdem teilweise ohne Sicherung klettern. Zudem muss man sich darauf einstellen, dass manche Seile des KS extrem schlaff gespannt sind. So stiegen wir immer weiter hoch und ich konnte irgendwann kaum noch, weil ich wieder mal zu wenig getrunken hatte da ich nicht an meine Wasserflasche kam. Verdammt. Franzi dachte schon ich nippel ihr hier im Klettersteig ab. Aber sie war so lieb und wartete immer wieder auf mich. Als wir in der Scharte vor dem letzten Anstieg ankamen, kam ich wieder richtig an die Flasche und trank erst mal. Danach ging es ohne Probleme für mich weiter, da der Körper wieder mit genug Sprit in Form von H2O versorgt worden ist. Dann legten wir die letzten paar Meter zum Gipfel zurück.
Franzi war geflasht als sie um die letzte Ecke bog und den Zirkus auf dem Gipfelplateau rund ums Münchnerhaus erblickte. Ruck Zuck ging sie dann die letzten Meter zum Gipfel, und ich folgte ihr. Wir waren total froh darüber, es geschafft zu haben und schossen ein paar Gipfelbilder. Nach ein paar Minuten Pause mit den anderen KS-Gehern fuhren wir dann mit der Seilbahn hinunter nach Sonnalpin und dort mit der Bayrischen Zugspitzbahn weiter nach Hammersbach. Dort packten wir unser Zeugs ins Auto und fuhren erst mal in die Pension. Müde aber total glücklich über unseren Erfolg duschten wir uns und machten uns danach auf die Suche nach einem typisch bayrischen Restaurant – vielleicht gab es so etwas in Grainau. Franzi erblickte sofort eines, das sich „Molle“ nannte. Leberspätzlesuppe, Käsespätzle, Obazda uvm. standen auf der Karte. Nach kurzen warten bekamen wir einen wunderschönen Freiluftsitzplatz und unsere kalten Getränke. Lecker!
Nebenbei viel mir auf, dass das Pärchen hinter uns nichts Besseres zu tun hatte, als allen Leuten in die Gespräche hinein zu quatschen und ihren Kommentar dazu abzugeben. Sauber, die nehmen wir hopss:
„Du Franzi, dass die in unserem Hotel momentan keinen privaten Koch für uns organisieren können, ist aber schon Mist. Jetzt müssen wir hier sitzen.“
„Ach Chris, das ist doch gar nicht so schlimm, wenigstens funktioniert der Butlerservice und der Hotelmanager hat dein Auto auch wieder ordentlich aufpolieren lassen. Der Porsche sah aber auch aus…“.
So ging das eine ganze Weile, und das Pärchen vom Nebentisch bekam immer längere Gesichter und vor allem Ohren. Wir dagegen amüsierten uns köstlich darüber, dass uns der ganze Mist abgenommen wurde. Lustig zu sehen, was die Leute einem alles glauben und sich dabei auch noch ganz unverhohlen umdrehen. Beim Bezahlen kamen wir dann auf unser Gipfelerlebnis zu sprechen und der Kellner meinte, dass wir bestimmt durchs Rheintal aufgestiegen seien. Frechheit, das ist uns schon mehrmals heute passiert. So unsportlich sehen weder Franzi noch ich aus. Sowas… Zurück in der Pension beschlossen wir, dass wir am nächsten Tag einen Ruhigen machen würden. Das Wetter sollte eh nicht so toll werden.
Am Donnerstag setzten wir unseren Plan in die Tat um und fuhren zum Eibsee. Ich war schockiert, wie touristisch das Ganze war. Irgendwie hatte ich mir das Ganze idyllischer vorgestellt. Wir liefen also um den See herum. Franzi bemerkte dann irgendwann, dass wir immer so komisch angeguckt wurden. Sie war mit FlipFlops und ich mit Turnschuhen unterwegs, während der Rest der Publikums in Bergschuhen oder ähnlichem sowie mit Rucksäcken bewaffnet war. Wir amüsierten uns ein wenig über diese hochgerüsteten Halbschuhtouristen und beschlossen unseren Durst im Biergarten zu stillen. Da wir Mittag hatten, ließen wir uns zwei Halbe mit Softdrinks schmecken sowie eine Leberkäsesemmel für die Dame und einen Leberkäse mit Kartoffelsalat sowie einer Riesenbrezel für den Herren. Jetzt schwimmen oder Boot fahren? Es war einfach viel zu heiß, und so fuhren wir in die Pachtnachklamm. Sehr nett aber bei weitem nicht so schön wie die Höllentalklamm. Am Ende der Klamm hatten die Menschen jede Menge Steinmandel gebaut, so dass ich auch einige Brocken zu einem Steinmandel für uns zwei zusammen baute.
Nachdem das geschafft war, bemerkte der weibliche Teil unseres phantastischen Duos, dass sich der Himmel verdunkelte und wir uns schnell zum Auto aufmachen sollten. Das taten wir dann auch und kamen trotzdem in den strömenden Regen und wurden pitsche patsche nass. Also schnell die Kofferraumhaube aufgemacht und unter gestellt. Zum Glück hatten wir beide unsere Badesachen an, so dass Franzi sich schnell ihre nassen Klamotten entledigen konnte und im Bikini samt einem warmen Handtuch auf dem Beifahrersitz verschwand. Derweil zog ich mein nasses Shirt aus und zog mir ein neues an und machte mich auf ins Auto. Als wir dann los fuhren bemerkte Franzi, dass wir beiden die vorwiegend arabischen Touristen auf der gegenüber liegenden Bushaltestelle sehr unterhalten haben. So etwas kannten die wohl auch nicht. So fuhren wir dann zur Pension. Erneut genossen wir den letzten Abend bei Molle und ließen den Urlaub nochmals Revue passieren.
Am nächsten Tag ging es zurück nach Hause. Erst mal alle Flaschen entsorgt und das Pfand kassiert. Danach mit der guten Frau Becker, sprich dem Navi, um den richtigen Weg gestritten. Mann, ist die dickköpfig! Irgendwann hatte sie es dann auch raus, und wir fuhren wieder Richtung Norden. Alles in allem fanden wir beide, dass es ein sehr schöner Urlaub war und können diese Touren nur weiterempfehlen.