Manderscheid 2007: oder 60 Millionen Jahre zuvor? Beides trifft zu.
Auf unserem Wochenendausflug in die Maare-Metropole der Eifel haben wir bei Bilderbuchwetter einige Zeitreisen unternommen.
Auf der Suche nach dem Schatz des Grafen von Manderscheid, der seinerseits aufgrund eines Seitensprungs unfreiwillig aus der Vergangenheit in die Gegenwart gezaubert worden ist (siehe auch geocaching.com),
durchstreiften wir das Liesertal und erklommen alte Burg-Gemäuer. Auf diesen Wegen boten sich uns beschauliche, wohltuende landschaftliche Impressionen, eine verwunschene und märchengleiche Waldatmosphäre, die durch das Koboldgeheule unserer Kinderhorde - wie es sich gehört - idyllisch untermalt wurde J .
Anschließend entführte uns das Maarmuseum etwa 300km tief in die Erde und 60 Millionen Jahre in die Vergangenheit. Wir erlebten hautnah eine Maarexplosion und begegneten dem Urpferdchen.
Am nächsten Tag besuchten wir Zeitzeugen längst vergangener Tage: Gipfel, Krater, Maare und den Eifelgeysir in Wallenborn.
Zunächst bestiegen wir den den Mosenberg mit seinem beeindruckenden Ausblick auf das Land noch über die Mosel hinweg; am Kreutz weiter unterhalb über dem See (höchster Punkt des Kraterrandes) war das obligatorische Gipfelfoto fällig.
Der Windsbornkratersee nebenan lud bei warmem Wetter und unverschämtem Sonnenschein ohne Wind zum erholsamen Picknick ein. Nachdem die Enten immer wieder erfolgreich unseren Kindern entkommen waren, funktionierten letztere den See einfach in einen Hexenkessel um, in dem mit Hilfe der selbst geschnitzen Spazierstöcke als Rührwerk so manches leckere Süppchen gekocht wurde: Seenudeln (stinkendes, vermoderndes Gras vom Seeufergrund aufgegabelt), Eicheln als Leibspeise der Hexenmeisterin Anna beispielsweise mit Walnusschalen gewürzt. Ich will jetzt nicht erwähnen, was alles verspeist wurde; besagte kluge Enten und Libellen kamen jedoch mit dem Leben davon.
Schließlich besuchten wir neben dem Meerfelder Maar noch den Eifelgeysir (Ausbruch etwa 3-4 Meter hoch) in Wallenborn, wofür die Kinder erneut eine halbe Stunde Wartezeit in Kauf nahmen, um die Erde nochmals „pupsen" zu sehen – der umgebende Geruch während des Spektakels führte wohl zu Recht zu dieser etwas umgangssprachlichen Wortwahl.
Um unseren Geruchssinn wieder zu versöhnen, genehmigten wir uns anschließend im Rahmen des Altweibersommertages Kaffee und Eis. Die Rückfahrt durch bunte und sonnenleuchtende Wälder rundete unsere gemeinsame erholsame Reise durch die herbstbelaubte Vulkanlandschaft ab.