Datum: 30. 04 2009
Autor: Claudia Schneidereit
Was für ein Wochenende! Fünf Familien trafen sich am Freitag, dem 01. Mai 09 bei wunderschönem Frühlingssonnenschein in Bollendorf. Die dortige Jugendherberge sollte für 3 Tage unser Zuhause sein.
Um die Mittagszeit wurde sich aufgemacht, um Wald und Fels in der näheren Umgebung auszukundschaften. Kinder wie Erwachsene staunten über den "Wolfsschluff" und eine laut aufheulende Meute kleiner Wölfe eroberte die Felsschlucht. Deren hungrige Mäuler machten sich in ausgedehnten Picknickpausen über den essbaren Rucksackinhalt her, wobei neben anderen Leckereien auch arme kleine Gummibären verzehrt wurden.
Auf dem Rückweg schien die Sonne uns geradewegs in die zufriedenen Gesichter und so ließen wir uns später in der Jugendherberge den wohlverdienten Kaffee (… das Eis, die Limo und für manche Nachtschwärmer auch den Rotwein) gut schmecken.
Sowohl das Wetter als auch die Aussichten wurden am nächsten Tag noch an Schönheit übertroffen. Der Rundweg durch Schatten spendenden Wald präsentierte uns Felsformationen mit so einprägsamen Namen wie "Grüne Hölle" oder "Tränenlay".
Schluchten wurden durchwandert, Höhlen erforscht und oftmals wirkte die Landschaft vor uns wie ein großes offenes Felsenzimmer.
Am Maria-Theresienstein war dann Zeit und Gelegenheit für eine ausgiebige Rast in der sanften Sonne. Schon bald nachdem der erste Hunger gestillt war, wurden unsere Kinder kreativ. Während einige Verstecken spielten oder den sandig-steinigen Boden bearbeiteten, bastelten andere am Wegesrand kleine Kunstwerke aus Naturmaterialien.
Nach dem Abendessen in der Jugendherberge nutzten wir den lauen Frühsommerabend zum Stockbrotbacken am Feuer. Alle Kinder lieben Stockbrotbacken und auch an diesem Abend war die Begeisterung groß - für etwa eine halbe Stunde. Danach hieß es "Mama, kannst du mal meinen Stock halten?" und "Rufst du mich, wenn mein Stockbrot fertig ist? Ich bin auf dem Spielplatz!"
So geschah es, dass 8 Erwachsene gemütlich zusammen saßen und die selbst geschnitzten teigbestückten Stöcke in die Glut hielten. Und dennoch: alle Kinder lieben Stockbrotbacken…...
Sonntags war die Aufregung groß! Eine Burg stand auf dem Programm. Wir fuhren hinüber nach Luxemburg und besichtigten das Chateau Beaufort. Was schon von außen absolut beeindruckend war, setzte sich innerhalb der Burgmauern fort. Völlig aufgedreht und total aus dem Häuschen liefen die Kinder ins "Gefängnis", besichtigten mit großen Augen die "Folterkammer", staunten über die früheren Gemächer und erklommen einen hohen Aussichtsturm.
Zumindest meine Kinder hat die Folterkammer mit ihren diversen Gerätschaften am meisten fasziniert ("können wir da noch mal hin gehen?" - "Nein, bloß nicht, das will ich nicht noch mal sehen!"). Auf dem Rückweg hielten wir noch am Predigtstuhl, den wir auch gleich hinaufkraxelten. In dessen unmittelbarer Umgebung fanden sich wieder traumhaft schöne und enge Schluchten.
Die von meinen Töchtern charmant ausgesprochene Befürchtung, ihre Mutter könne vielleicht nicht da durch passen, erwies sich allerdings als absolut unbegründet. Sooo eng war der Durchlass dann doch wieder nicht.