Datum: 16. 05 2016
Autor: Nina Gehlen
Juchuu – Auf geht’s, die jährliche Pfingstfahrt steht an und in überladenen Autos machen wir uns von Schleiden aus auf den Weg nach Dinant/Belgien. Nach kurzer Verwirrung auf dem eigentlich gut bekannten Weg nach Aachen treffen ir da den Rest der Truppe und mit frischen Erdbeeren vom Parkplatz tuckern wir mit vorgeschriebenen 120 über die Autobahn gen Westen. Munter spielen wir Truckerbingo oder lassen uns von den DJ-Künsten des Beifahrers inspirieren, während unsere Fahrer den Fahrstil der Belgier (nennen wir es milde ausgedrückt) suboptimal finden. Nach schnellen 2h sind wir dann auch schon da, unsere Campingplatz - klein aber fein- liegt auf einer Halbinsel in der Maas und wir haben das Glück einen großen Platz am Ende der Halbinsel für uns zu haben. Nach einem kleinen (mehr oder eher weniger) französischen Plausch mit der Dame an der Rezeption und einer Liebkosung mit dem Schild, werden die Zelte aufgeschlagen und Sterne-Tortellinis gekocht. Um die Sportlichkeit nicht zu vernachlässigen bauen wir prompt noch die Slackline auf und Gregori wird an dieser Stelle zu Germanys Next Fixpunktmodel für das Wochenende erkoren. Nach ein bisschen plaudern geht es dann auch schon in die Zelte, dick eingepackt in Decken und Schlafsack sind es trotzdem gefühlte 0°C.
Als wir dann aber am nächsten Morgen – natüüürlich topmotiviert- ein Stückchen blauen Himmel entdecken, steigt unsere Hoffnung, dass es nicht wie vorhergesagt die ganzen Tage regnet und abgesehen von Josef haben wir alle die Kälte der Nascht schon vergessen. Schnell wird gefrühstückt, unterbrochen durch Svens Nutella-Laune-Kommentare, welche zur allgemeinen Erheiterung der Morgenmuffelfraktion beitragen.Dann widmen wir uns dem eigentlichen Sinn der Jugendfahrt – geklettert wir im knapp 10 min flussaufwärts entfernten Freyr. Lange Routen im Kalkstein und top abgesichert- ein Träumchen! Manchmal sind die einfachen Routen zwar ein bisschen speckig, aber die Location könnte für „Kalenderfotos“ nicht besser sein. Unser neuer Jugendgruppenhund Max ist dabei sehr brav und freundet sich mit Josef an. Als die letzten noch klettern, geht der Rest schonmal fleißig shoppen, denn grillen ist angesagt. Während die Kohle langsam endlich glüht, finden Sven und Mirco ihre innige Verbundenheit zur Topstar-Limo und die Sparfüche unter uns ziehen ein Bad in der Maas den Hummer-Kochern (genannt: Dusche) vor. Unser kleiner Grill dient von da an auch als Mini-Lagerfeuer, damit die Schlafsackraupe, welche Josef verspeist hat, nicht erfriert.
Neuer Tag – Neues Glück, wieder geht es nachFreyr, wo wir uns nach einigen Routen und ein ein paar Regentropfen die legendären Pommes aus der Friterie oberhalb der Felsen verdient haben, mit der tiefgründigen Erkenntnis, dass Svens 4 Jahre Schulfranzösisch so grade ausreichen um Pommes mit Maaayo zu bestellen. Da der Hunger über die Klettermotivation siegt und noch eine Theoriestunde Standbau ansteht, dackeln wir zurück zum Campingplatz um Linseneintopf und nur ein Würstchen (die anderen wollten eigene Wege in der Maas nehmen) zu verspeisen. Der Abend endet mit Werwolf (diesmal ohne Selbstmord-Versuch) und Regen, der uns unter Mircos Pavillon jedoch nichts anhaben kann.
Am Pfingstmontag steht Gebietswechsel an und wir fahren circa 10 min flussabwärts nach Yvoir, der Tagesplan besteht aus Mehrseillängen mit einem spektakulären Überhang zum Abseilen und Vorstiegstraining auf traumhaft abgesicherten Routen. Nach einer ausgedehnten Mittagspause folgt die zweite Kletterunde und unsere drei Chaoten entdecken die vielfältigen Tragvarianten eines Kletterhelmes neu. Nach einem sehr langen Klettertag (bis 20:00Uhr) geht unser Gruppenkoch Michi noch ein letztes Mal seiner Berufung nach, bevor das Highlight dieser Jugendfahrt folgt: Die Verlosung des Jugendgruppen-Maskottchens Björn Olafson. In einem spannenden Duell im Schnucken gewinnt Gregori gegen seinen Konkurrent Josef – nur auf Grund seines Siegeswillen, vermuten wir.
Am letzten Tag wird das Frühstück dann mit frischen Brötchen zelebriert und unser ganzer Krempel – ähnlich einem Tetrisspiel – wieder in die Autos verfrachtet, bevor wir uns wieder auf nach Yvoir machen. Im Sonnenschein ziehen wir ein paar letzte Routen hoch und unterstützen Anne in ihrer Typberatung, um uns nachmittags zurück auf den Heimweg zu machen. Am Driesch wird von Papa Töpler schnell noch das 1000. Foto geschossen, bevor sich alle auf den Heimweg in ihr weiches und warmes Bettchen machen. Wir freuen uns auf die nächste legendäre Pfingstfahrt und schließen diesen Bericht echt französisch: Gracias!;)