Am 13.03.2013 machen mein Freund Norman und ich uns auf den Weg ins Allgäu, mal wieder 6 Stunden Autofahren. Aber wir wissen ja, wofür es gut ist.
In Oberstdorf angekommen decken wir uns noch mit frischen Brötchen ein, denn wir haben Verpflegung für die nächsten 5 Tage dabei. Unsere Tour findet also mit nicht ganz so leichtem Gepäck statt. Ziel ist der Winterraum der Fiederepasshütte auf der wir vier Nächte bleiben wollen, um von dort Tagestouren mit den Schneeschuhen zu unternehmen.
Als uns bewusst wird, dass im Winter auf dem Parkplatz der Fellhornbahn nicht so viel los ist, außer natürlich die Autos der Wintersportler, machen wir uns Gedanken um die Sachen, die wir eigentlich im Auto lassen wollten. Denn unser Auto wird wohl das Einzige sein, was die nächsten vier Nächte auf dem Parkplatz stehen wird. Also mieten wir uns beim Ski- und Ausrüstungsverleih ein Schließfach und deponieren dort unsere Wertsachen! Mittlerweile ist es doch schon etwas später als wir eigentlich gedacht haben und wir machen uns an den Aufstieg...
Nach mehreren Minuten entscheiden wir uns die Schneeschuhe anzulegen, denn der Schnee ist schon sehr tief, auch unten in der Nähe des Parkplatzes. Später schlängelt sich der Weg durch den Wald und es kommen wieder Stellen, die nicht schneebedeckt sind. Also Schneechuhe doch wieder ab... aber es dauet nicht lange und wir müsen sie wieder anlegen.
Wir kommen viel langsamer voran als wir vorher gedacht hätten, der Rucksack ist wirklich schwer und mit den Schneeschuhen ist es doch etwas anderes als im Sommer mit den Stiefeln. Nach einiger Zeit kommen wir zu einer Brücke, von der ich letztes Jahr im Tourenbericht "Fiederepasshütte und Bad Kissinger Hütte" schon berichtet habe, zu unserem Ertsaunen ist die Brücke immer noch zerstört.
Als wir aus dem Wald raus und wieder auf der schneebedeckten Teerstraße sind, kommen wir etwas besser voran. Die nächste Brücke, die wir erreichen ist echt ein Bild wert!
Wir setzen unseren Weg fort Richtung Kühgundalpe, leider beginnt es schon zu dämmern, wir wollen es uns noch nicht so recht eingestehen, aber uns läuft die Zeit davon. Wenn wir die Fiederepasshütte noch im Hellen erreichen wollen, denn es sind noch über 650 Hm bis zur Hütte.
Der Anstieg wird nun auch immer steiler und teilweise rutscht man mit den Schneeschuhen über die Schneedecke, wir kommen immer langsamer voran. Bis zur Kühgundalpe haben wir noch ca 150 Hm, aber die haben es auch in sich, zumindest bei der Witterung und da wir nicht wissen, ob wir dort vielleicht biwackieren können und es bis zur Fiederepasshütte nochmal 150 Hm sind, entschließt Norman sich dazu, dass wir den Rückweg antreten. Da haben wir uns wohl verschätzt.
Zuerst bin ich von Normans Entschluss gar nicht begeistert, denn ich hatte mich so auf die Tage auf der Hütte gefreut, mit einem warmen Feuer im Kamin und uns mit den Sachen, die wir selber den Berg hochgeschleppt haben, zu versorgen, vielleicht ja sogar alleine in der Hütte zu sein, wie romantisch.
Nun ja, es hatte aber wirklich keinen Sinn weiter zu gehen. Es war einfach zu weit bis zur Hütte und mittlerweile schon dunkel. Wir sind einfach zu spät losgegangen, wie ärgerlich!!!
Okay, wir machen uns auf den Rückweg und da sich der auch noch als recht lange herausstellt, hoffen wir, dass eine der privaten Hütten, an denen wir beim Weg nach oben vorbeigekommen sind, vielleicht einen Holzschuppen hat, der offen ist und in dem wir biwackieren können, um dann am nächsten Morgen zur Fiederepasshütte zu gehen.
An den Hütten angekommen finden wir leider nur einen Holzunterstand, der jedoch an einer Seite türgroß und an drei Seiten am Boden offen ist und der Boden ist aus Beton, also nicht wirklich warm, aber wir sind zu müde, um ganz abzusteigen. Hier beginnt also der "Survival Charakter".
Wir setzen uns in den Unterstand, holen unseren kleinen Raculettgrill, der mit Teelichtern betrieben wird, raus, machen unseren Käse warm und essen ihn mit den frischen Brötchen. Gut gesättigt versuchen wir uns einen Schlafplatz zu schaffen.
Wir ziehen uns warm an und packen einen Notbiwacksack aus, machen ein paar Kerzen an und schlüpfen zusammen in den Notbiwacksack. Wir hoffen, dass wir uns gegenseitig wärmen können, aber es war sehr unbequem und durch die Atemluft ist der Notbiwacksack von innen nass geworden. Ich glaube, wenn wir wirklich geschlafen haben dann nur ein paar Minuten... Irgendwann sagt Norman: "Lass uns lieber weiter absteigen." Dann haben wir unsere Sachen gepackt und sind zum Parkplatz der Fellhornbahn abgestiegen, dort sind wir um ca. 04:00 Uhr angekommen und haben im Auto weitergeschlafen bis wir unsere Sachen aus dem Schließfach holen konnten...
So endet unsere Schneeschuhtour, denn auf einen erneuten Aufstieg war uns fürs erste die Lust vergangen... es ging wieder nach Hause... auch wenn die Tour nicht so geklappt hat wie es geplant war, hatten wir einen schönen Tag in den Bergen!