Am Samstag., den 9.9.06 sind wir, "Joe" Winfried Diefenbach und meine Person, Friedhelm Roggatz morgens um 07:00 Uhr von Schmidtheim in Richtung Südtirol aufgebrochen.
Vormittags haben wir noch meinen Schwester mit Familie besucht. Mein Neffe und meine Nichte hatten an diesem Tag Geburtstag. Da ich bisher immer an ihren Geburtstagen persönlich dort war, sollte es in diesem Jahr nicht anders sein. Nach einer Tasse Kaffee sind wir wieder weiter gefahren.
Am frühen Nachmittag sind wir schließlich gut in unserem Hotel in Kastelruth angekommen. Wir haben dort noch einen schönen und lustigen Abend gehabt. Am nächsten Morgen sind wir sehr zeitig aufgestanden, denn die Rucksäcke mussten noch gepackt werden, anschließend sind wir mit dem PKW nach Kompatsch gefahren. Den obersten Parkplatz haben wir gewählt. Was wir im Vorfeld nicht wussten, es sollte uns 36 Euro Parkplatzgebühren kosten.
Da wir nicht den geteerten Fahrweg gehen wollten, sind wir mit der Panoramabahn bis auf 2009m hinauf gefahren. Von der Bergstation sind wir über die Rosszahnscharte 2499m bis zur Tierser Alpl Hütte 2440m gemütlich gegangen.
Nach einer Suppe und einem Wasser ging es weiter Richtung Grasleitenhütte, welche heute unser Ziel war. Über dem Molignon Pass 2598m sind wir runter zur Grasleitenhütte 2134m. Dort haben wir im Lager genächtigt, wie in den anderen Hütten auch. Wenn Joe nicht immer so geschnarcht hätte, hätte ich vielleicht auch mal schlafen können. Aber dem war nicht so. Ohrstöpsel hatte ich leider nicht dabei, vertrage sie allerdings auch nicht.
Am Morgen sind wir über dem Grasleitenpass 2600, zur Vaiolet Hütte 2243m gegangen. Hier haben wir kurz Rast gemacht, um anschließend den Santner Pass hinauf zu marschieren. Joe brauchte bei den Aufstiegen so mache Pause, aber er hat sehr gut durchgehalten. Schließlich war es seine erste Wandertour in den Bergen.
An der Gartl Hütte 2621m angekommen haben wir uns eine Tasse Kaffee und ein Stück Torte genehmigt. Die Linzer Torte war echt sehr gut. Danach sind wir vorbei an der Santner Pass Hütte 2734m, bis zum Einstieg in den Santner Klettersteig. Die Santner Pass Hütte hatte geschlossen, weil größere Umbaumaßnahmen durchgeführt wurden.
Am Klettersteig Einstieg mussten wir warten. Vor uns stieg ein Paar ab. Um Steinschlag zu vermeiden, sind wir ohne Klettersteigset erst eingestiegen, als das Paar auf der anderen Seite wieder aufstieg. An einer kleinen Plattform haben sie uns schließlich vorbei gelassen und wir hatten recht bald einen großen Vorsprung.
Als wir am späten Nachmittag auf der Kölner Hütte 2339m, angekommen sind, haben wir an diesem Tag ca. 1500 Höhenmeter gemacht. Unterwegs stellt man sich schon mal die Frage, warum man sich so was eigentlich antut. Aber sobald man auf einer Hütte angekommen ist und die sehr schöne Bergwelt betrachtet, ist die Welt wieder in Ordnung. Unser Ziel ist nicht die Besteigung von Gipfel, sondern der Weg dorthin.
Nach diesem anstrengenden Tag haben wir uns am Abend ein Bier gegönnt. Das hatten wir uns aber auch verdient.
Nach den ausgedehnten Frühstück haben wir uns auf dem Weg Richtung Rotwandhütte 2283m gemacht. Das war ein schön einfacher und ruhiger Wanderweg. Nach 2,5 Stunden hatten wir die Hütte erreicht. Ursprünglich wollten wir den Rotwand Klettersteig begehen, aber die Zeit ließ es nicht zu.
Nach einer Stärkung sind wir über den Cigolade Pass 2579m zur Gardeccia Hütte 1949m gewandert. Dort angelangt haben wir uns draußen hingesetzt, die Schuhe ausgezogen und einen Radler getrunken. Nach einer warmen Dusche haben wir uns in die Stube gesetzt und noch ein paar Bier getrunken und auch etwas gegessen.
Nach dem Aufstehen sind wir weiter über den Scalette Klettersteig zum Scalette Pass 2348m hinauf, weiter über dem Lause Pass 2700m zur Antermoja Hütte 2497m. Dort haben wir ausgiebig Mittag gemacht. Schließlich ging es nur bergauf. Diese liegt wirklich sehr schön. In der Nähe befindet sich der Antermoja See.
Hier am Antermoja See ist der Einstieg für den Laurenzi Klettersteig. Hier ist eine Klettersteigausrüstung unabkömmlich. Über den Antermoja Pass 2770m sind wir weiter zum Grasleiten Pass 2600m , um anschließend zur Grasleitenhütte abzusteigen.
Auf dem Grasleiten Pass befindet sich gleichnamigen Hütte. Sie ist sehr klein und wird zur Zeit umgebaut. Sie ist daher geschlossen. Es ist schade, da das Flair der alten Hütte so verloren geht. In der Grasleitenhütte haben wir übernachtet. Am nächsten Tag haben wir die Wanderung fortgesetzt.
Über den Molignon Pass sind wir über die Tierser Alpl. Hütte und die Rosszahnscharte abgestiegen. Joe ist ein wahrer Könner des Absteigens. So schnell bin ich noch nie einen Berg, im wahrsten Sinne, hinab gelaufen. Von der Bergstation der Panoramabahn sind wir bis hinunter gefahren. Nach dem Mittagessen in Kompatsch sind wir mit dem Auto nach Kastelruth gefahren, um dort noch zweimal zu übernachten. Wir wollten uns die Gegend etwas näher ansehen.
Das Wetter hat es in dieser zeit mit uns sehr gut gemeint. In den Bergen war es immer sonnig und trocken. Viele Wanderer waren auch nicht unterwegs. Es hielt sich in Grenzen. Erst als wir abgestiegen und in Kastelruth angekommen sind, kam der Regen.
Die Heimreise verlief ohne jeglichen Zwischenfall. Bei Joe zu Hause wartete am Abend ein Essen auf uns. Irene, Joe’s Frau, tischte alles auf, was man sich nur denken und wünschen kann. Mit vollem Magen fuhr ich am späten Abend nach Hause.
Im kommenden Jahr werden wir wieder eine Tour durchführen, das haben wir uns fest vorgenommen.