Wir trafen uns in bester Form und breitem Lächeln auf dem Parkplatz in Effelsberg, denn an diesem Vormittag zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite.
Mit drei Familien, bestehend aus insgesamt 6 Kindern im Alter von 7 Monaten bis 5 Jahren sowie 6 Erwachsenen, zogen wir gegen 11 Uhr los.
Die dreijährigen Zwillinge, die noch im Auto vor sich hin schlummerten und daher zu Beginn noch etwas weinerlich und widerspenstig wirkten, wichen anfangs nicht von Mamas Seite. Diese wiederrum war komplett noch mit der richtigen Positionierung der gerade mal sieben Monate jüngsten Teilnehmerin beschäftigt. Mit erreichen der Waldgrenze sollte hier auch schon die erste Mahlzeit fällig sein, so waren aber wenigstens die Twins derweil aufgetaut, hatten sie sich doch bei unseren „Ältesten“ abgeschaut, wieviel Spaß man mit möglichst dicken und langen Ästen haben kann.
Kraxen-Eli (gut 1,5 Jahre) genoss diese Belustigung in bester Aussichtshöhe auf Papas Rücken und verweilte (noch) geduldig auf ihrem Logenplatz. Aber auch das sollte sich bald zurecht ändern.
Finn und Oskar, die beiden fünf Jahre alten Wanderwaldzwergenhasen, fanden schnell ihre eigenen Abenteuer und suchten die Waldzwergenpfade im Wald abseits unseres Weges. Wie besprochen blieben sie vorbildlich stets in Sichtweite.
Nachdem Babys erste Flaschenpause beendet war, folgten wir dem Waldwanderweg, der uns ins „Tal“ führte. Auf dem Weg eroberten die tapferen Kletterer aller Altersklassen die aufgestapelten Baumstämme mit einer Klettereinlage und verließen diese mit hohen Sprüngen, um stolz in Papas oder Mamas Armen landen zu dürfen.
Bald darauf erreichten wir die Fischteiche, wo es den beiden fünfjährigen Oldies gelang, die dreijährigen Youngsters davon zu überzeugen, dass es sich bei diesen nicht um das Meer handelt, sondern eben nur um Teiche. Enttäuscht, aber schlauer setzten dann auch die Youngsters ihren Weg fort.
Kurz hinter einer Weggabelung kamen wir auf eine große Wiese und suchten uns hier einen schönen Rastplatz. Leider war die eine Seite durch einen Elektrozaun abgesperrt. Während die Kinder noch leicht drunter her kriechen konnten, fand wir Erwachsenen ein langes Stück Holz, mit dem einer der Männer ganz gentlemanlike den Zugang für die anderen ermöglichte. Der Platz war trotz Einzäunung aber deshalb so geeignet, da er sich genau am Effelsberger Bach befand, der insbesondere für die Kinder ein weiteres Highlight sein sollte und nicht zuletzt als schöne Abkühlung diente. Essen wurde dann schnell zur Nebensache.
Die fleißigen Architekten begannen sodann einen Staudamm zu bauen, der nach kurzer Zeit einen tollen kleinen See aufstaute. Mutige und wahrscheinlich auch sehr stark überhitzte Bauarbeiter suchten schnell ihren ersehnten Temperaturausgleich mit ihren Füßen. Diejenigen, die es nicht abwarten konnten, stampften auch gleich, trotz mahnender Worte der Eltern, unbeeindruckt, mitsamt ihren Schuhen durch das kühle Nass.
Nach einer langen Pause erklärten sich dann alle bereit, den Staudamm aufzubrechen. Die Kinder staunten nicht schlecht, welche Gewalt hinter dem strömenden Wasser steckte. Nachdem wir dann alles bei Seite geräumt hatten, so dass der Zufahrtsweg zum Futtertrog der auf der anderen Seite weidenden Kühe für den Landwirt wieder befahrbar war, setzten wir unsere Tour in Richtung Radioteleskop gestärkt fort.
Ein steiler Anstieg am Schluss konnte niemanden aufhalten, denn oben erwartete uns dann endlich der Anblick des riesig großen Radioteleskopes. Hier mussten wir dann erneut eine kleine Rast einlegen, um das Ausmaß auf die Kleinen wirken zu lassen, waren sie doch natürlich nicht schlecht beeindruckt davon.
Der allerletzte Anstieg, nämlich der Rückweg von der „Aussichtsplattform“ bis zum heißersehnten Kiosk, zog sich dann doch für die Kurzen etwas lang, konnte aber mit Lokomotivspielchen und Wettrennen mehr oder weniger erfolgreich aufgelockert werden.
Am Ende erwartete uns die wohlverdiente Erfrischung aus der Tiefkühltruhe.
Es war eine schöne, erlebnis- und abwechslungsreiche Rundwanderung für die kleinen und großen Wanderer, die uns die richtige Tourenauswahl mit strahlenden Augen bestätigten.
Ich hoffe damit den Schupperfamilien, die meine Familie und mich an diesem Tag begleiteten, einen interessanten Einblick in die Familiengruppe des DAVs gegeben zu haben.