Persönliche "Highlights" der Tourenwoche 3000 vom 17.-24.8.2002 im Stubaital
Programmverlauf:
Samstag: Anreise
Sonntag: Aufstieg zur Rinnenspitze 3003m, Edelweißklettersteig, Übungen zum richtigen Berggehen
Montag: Aufstieg zum Sommerwandferner, Kräulscharte 3069m, Besteigung der Inneren Sommerwandspitze 3165m, Gletscherübungen
Dienstag: Hüttentag: Seil- und Abseilübungen, Höllenrachen-Klettersteig bzw. Höhenweg zur Seduckalm
Mittwoch: Aufstieg zum Vorderen Wilden Turm 3177m, Abstieg über die Turmscharte
Donnerstag: Aufstieg zum Horntaler Joch 2812m und auf den Schafgrübler 2922m, Übung zum Gehen in unwegsamen Gelände
Freitag: Aufstieg zur Vorderen Sommerwandspitze 2676m auf dem Normalweg bzw. über den Grat
Samstag: Abreise
Aus verschiedenen Richtungen kamen wir, Helmut Werner, Inge, Regina und Eckhard Klinkhammer, Helmut und Birgit Schüer auf der Franz-Senn-Hütte im Stubaital zusammen, um gemeinsam 6 Tage zu wandern und Techniken des Bergsteigens zu erlernen. So verschieden die Richtungen aus denen wir kamen, so verschieden sicher auch das Erleben jedes Einzelnen. Daher habe ich mich entschlossen hier keine Zusammenfassung, sondern meine persönlichen Highlights wiederzugeben.
Vorab kann ich sagen, dass ich diese Woche Bergwelt genossen habe, da mein letzter Besuch dort schon einige Jahre zurück lag. Die Franz-Senn-Hütte 2149m liegt zudem malerisch schön in einem Hochtal und bot somit viele Ausblicke und Möglichkeiten. Des weiteren wurden wir die meiste Zeit mit wunderbarem Wetter verwöhnt, und die Stimmung in der Gruppe war trotz nächtlicher Schnarchattacken gut. Unser "Chef" Eckhard hat es verstanden, alle Gruppenmitglieder, trotz unterschiedlicher Kondition und Interessen, gleichermaßen zu motivieren. Nicht zu vergessen die gute Versorgung mit "verbotenem" Cappuccino!
Für mich waren Berge wie die Rinnenspitze und der Schafgrübler zwar nett zu begehen, allein schon wegen der tollen Aussicht, aber meine Herausforderungen lagen anderswo. Das richtige Begehen eines Gletschers mit Steigeisen und das Erkennen von Gletscherspalten waren für einen "Fernerfrischling" wie mich schon spannender. Darüber hinaus gab es viel Spaß bei den Rutschübungen - das Kind in mir war geweckt!!! Und selbstverständlich auch der Stolz nach Erreichen eines erarbeiteten 3000er-Gipfels.
Teilweise weniger lustig, aber sehr förderlich für die Versorgung des Körpers mit Adrenalin waren diverse Klettersteige und Abseilübungen. Zum Glück sind die Gedanken frei, so dass niemand die vielen Flüche und Verwünschungen beim ersten Klettersteig mitbekommen hat. Aber, ich habe ihn trotz Höhenangst bezwungen! Nicht ganz reibungslos verliefen die ersten Abseilübungen. Hier kam mein Blut ebenfalls in Wallung und mein Kopf signalisierte mir: Wer da über die Klippe geht, spinnt! Nun denn, auch ich gehöre jetzt zu diesen "Spinnern" und was soll ich euch sagen: es hat mir beim zweiten mal auch noch Spaß gemacht!
Nach diesen Härtetests war es (fast) nur noch ein Klacks, die Vordere Sommerwandspitze über den Grat und nicht auf dem Normalweg zu besteigen, wenn auch teilweise unter Einsatz aller Körperteile. Wenigstens hatte Eckhard so etwas zu lachen.
Kurz gesagt: Es war eine tolle Woche - nur das frühe Aufstehen muss noch abgeschafft werden!