Unsere Sektion Eifel wächst und gedeiht tüchtig. Mit ihr steigt seit den letzten Jahren die Zahl der Ehrenamtler deutlich an. Der Umfang der Betreuung von Mitgliedern, Tourenangeboten, Gruppen durch die Leitcrew legt im Moment deutlich zu.
Bei so üppigem Wachstum lohnt es sich, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.
Nun bot sich an einem Wochenende Mitte September 2014 ein Erfahrungsaustausch mit der Sektion Hochwald im Hunsrück an. Auch dort erfolgte ein rasanter Anstieg der Mitgliederzahlen in sehr kurzem Zeitrahmen, der weitreichende Einzugsbereich der Mitglieder ist ähnlich verstreut, die Gesinnung ist ebenfalls echt ehrenamtlicher Natur.
Die Hochwälder begrüßten uns mit handverlesener Vorstandstruppe herzlich in ihrer heimeligen Geschäftsstelle: ein ehemaliger Schuhladen in der Ortschaft Wadrill steht heute nach viel Engagement und Eigeninitiative als Anlaufstelle für die weiterhin wachsende Alpenvereinsgemeinde zur Verfügung. Hier befinden sich z.B. Büro, Besprechungsraum und Materiallager.
Was es mir als Betreuerin von Familien besonders angetan hat und sicherlich im Sinne der gesamten Entwicklung der Mitgliederstruktur wichtig ist, ist Folgendes: Im Dachgeschoss des Häuschens befindet sich eine Boulderwelt und Spielwiese für die jüngsten Mitglieder. Ungebunden an irgendwelche wöchentlichen Termine können hier Familien ihre Kleinsten schon ohne Zwang spielerisch an den Bergsport heranführen. Nicht zu unterschätzen ist die damit verbundene Gemeinschaftlichkeit der ansonsten durch ihre Wohnorte eher verstreuten Gleichgesinnten. Hier beginnt das Ehrenamt an den Wurzeln des Gefüges und sorgt für einen Jungbrunnen. Außerdem verfügt die Sektion über eine eigene Kletterwand in der Nähe der Geschäftsstelle; diese nutzen Familien, Jugend sowie Erwachsene nicht nur zum Kettern, sondern auch als Treffpunkt.
Besonders in der heutigen Zeit lockert ein Hobby, das in der Zeitplanung frei ist, den heute immer fester werdenden Griff des Terminkalenders wie z.B. durch wöchentliches Fußball zu bestimmten Uhrzeiten.
Abgesehen von solchen wichtigen nach Belieben der Sektion ausbaubaren Nebeneffekten sorgt eine eigene Geschäftsstelle für die Entlastung etlicher Ehrenamtler, indem sie als Zentrale Kommunikationswege kanalisiert und vereinfacht. Damit sinkt das Maß an Bürokratie. Das System wird effektiver und schlanker.
Schlanker geht es also auch! Dies gelingt nicht nur durch eine eigene Geschäftsstelle, die wir hier in der Eifel bekanntermaßen noch nicht haben. Bei einem liebevoll und reichlich aufgetischten Imbiss tauschten wir uns mit den Hochwäldern ergiebig über dieses Thema aus.
Am nächsten Tag unternahmen wir gemeinsam mit unseren Freunden aus der Sektion Hochwald eine schöne Wanderung ausgehend von der Hochwaldalm. Nicht nur das Herbstlaub war bunt; auch eine Raupe des Buchen-Rotschwanz sorgte für Farbe auf unserem Weg. An diesem Tag fand unterwegs ein reger Austausch mit wieder anderen Teilnehmern seitens der Hochwälder statt. Das Wetter meinte es gut mit uns; es nebelte herbstlich bei milden Temperaturen. Der angekündigter Platzregen setzte erst ein, als wir die wunderschöne Runde über die Grimburg und durch das Wadrilltal beendet hatten und gemütlich bei Kerzenschein in der Alm in netter Runde Leckereien zu uns nahmen.