Pfingsten 2011: Wir stellen unser Auto am Naturschutzzentrum Botrange bei Sourbrodt im Hohen Venn ab. Heute wollen wir den höchsten Punkt Belgiens erwandern., einen der Seven Summits der Eifel.
Zunächst geht es parallel der Zufahrt zum Parkplatz zum Wanderweg Richtung Ghasterbach. Vorbei am Sourbrodter Trimmpfad führt der Weg rasch in das tief eingeschnittene Tal. Der Weg ist schmal und das macht ihn für Kinder besonders interessant.
Zahlreiche Brückchen leiten den Weg immer wieder auf die jeweils andere Bachseite.
Nur einmal lichtet sich der Wald, bis wir schon bald den Zusammenfluss von Ghasterbach und Bayehonbach erreichen. Nun geht es nur noch aufwärts bis zum Signal de Botrange. Aber bis dahin warten noch viele Überraschungen.
Auf einem Forstweg geht es entlang des Bayehon aufwärts. Den Fortweg verlassen wir bald und nach einem kleinen Aufschwung erreichen wir die Kaskaden des Bayehon.
Zeit für eine ausgiebige Pause an diesen schönen Wasserfällen. Das braune Vennwasser sammelt sich unterhalb der Fälle in einer großen Gumpe. Die Sonne und die Windstille an diesem Ort fordern zum Fußbad auf. Ein herrlicher Ort, und wegen seiner Abgeschiedenheit ist diese Sehenswürdigkeit auch kaum überlaufen.
Weiter führt der Weg dem Bayehon folgend aufwärts zu den Hochflächen des Venn. Die erreichen wir schnell. Vorbei an dem für das Hohe Venn eher untypischen Wacholderhain kommen wir bald zur alten Eiche. Der ausgehöhlte Baum, die Vieux Chêne von Longfaye, ist ein Naturdenkmal. Der Weg führt nun am jungen Bayehon nur mäßig steigend durch den Bois Leroux weiter zum Neur Lowé. Der würzige Vennduft begleitet uns durchweg, ohne dass uns an diesem Tag lästige Stechplagegeister den Genuss verübelt hätten. Nichts zu sehen und zu hören von Mücke, Bremse & Co. Wir haben das richtige Wetter erwischt.
Von hier aus folgen wir dem breiten Adamsweg bis zum Abzweiger am Waldrand hoch Richtung Signal de Botrange. Noch einmal haben wir einen schönen Blick über die Hochfläche des Venns, bis wir schließlich in den Wald eintreten und über Holzstege, die zum Schutz des empfindlichen Moorbodens angelegt wurden, den höchsten Punkt erreichen.
Auch hier eine Überraschung: die 694m der natürlichen Erhebung reichten den Belgiern nicht. Wer möchte, kann also noch über ein paar Treppenstufen den aufgeschütteten Hügel hinauf steigen um oben eine Tafel zu finden. Hier steht man nun exakt 700,00m über dem Meer. Und das ohne künstlichen Sauerstoff! Aber Sauerstoff gibt es hier in der herrlichen Eifelluft sowieso genug.
Nach einer Viertelstunde leicht abwärts genießen wir auf dem Spielplatz am Naturschutzzentrum zusammen mit unseren Kindern das wohlverdiente Eis. Etwa 11km kurzweilige Strecke mit 200m Anstieg liegen hinter uns.
Eine sehr familienfreundliche und empfehlenswerte Runde durch wunderschöne Natur.