Mein Kletterfreund Jo und ich hatten die Idee, noch felsunerfahrenen Kletterern unsere Hausfelsen in Nideggen vorzustellen. Gesagt, getan. Aber nach guter Planung (Start um 9:30 Uhr an der Vogelwand und dann über Rotznas und Kir Royal weiter) kam alles anders: Das Wetter der letzten Tage war schon nicht so toll und da es samstags ab Mittag regnen sollte, begannen wir eine Stunde früher. Beim Erwerb unserer Tickets (7:45 Uhr) standen bereits 2 Kletterer vor uns an der Kasse, die 10 Tickets kauften und wie sollte es anders sein natürlich vor uns an der Vogelwand waren. Nach kurzer Absprache mit der (doch sehr netten) Düsseldorfer DAV-Sektion (sie wollten nur bis Mittag bleiben) beeilten wir uns, das Kiefernwändchen für uns zu „reservieren“. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, da auch Anfänger in unserer Gruppe (10 Leute) waren. Im Laufe des Vormittags kamen immer mehr größere Gruppen, sodass schließlich geschätzt bis zu 60 Leute an den Felsen unterwegs waren. So etwas hatten wir noch nicht erlebt: Wir hatten unsere Mühe, für unsere Gruppe schöne Routen zu finden. Gegen Mittag räumten dann die Düsseldorfer wie angekündigt die Vogelwand und wir konnten dort einige Routen einhängen. Und auch das Wetter hatte ein Einsehen, der starke Regen blieb aus, sodass wir unserer Gruppe doch noch die eine oder andere Route zeigen konnten.
Ich erfülle mir einen alten Kindheitstraum: Felsklettern!
Zwar bin ich schon 61 Jahre, aber bekanntlich ist man so jung, wie man sich fühlt.
Am 1. Mai haben unsere zwei Pflegekinder, Jade und Emma, sowie ich ein erstes Felskletterabenteuer mit dem erfahrenen Werner (Holwein) in Nideggen an der Volgelwand und jenseits der Obstwand bestanden.
Und heute geht es mit Ruth, Jo und anderen DAV-Mitgliedern ein zweites Mal für uns nach Nideggen. Mit dabei ist wieder Emma, Jade ist leider verhindert, und mein alter Kumpel Hans, der sich auch in meiner Altersklasse bewegt
Zum Eingewöhnen und Warmwerden steigen wir unter fachkundiger Anleitung in die Kiefernwand, wo wir drei Routen erklimmen. Eine einsame Kiefer mitten in der Sandsteinwand schaut uns beim Klettern zu. Mutig geworden wenden wir uns nun der Obstwand zu, wo wir den Saftriss erklettern (4+). Emma kämpft im unteren Wanddrittel, muss dann aber abseilen, da der leicht überhängende Riss jede Menge Kraft kostet. Danach steige ich ein und arbeite mich bis etwa 2/3 Höhe empor. Aber dann spüre ich, wie meine Kraft langsam versickert. Der Saftriss macht seinem Namen alle Ehre. Als ich unten am Boden wieder ankomme, habe ich kaum noch die Kraft, mit meinen Fingern die Schuhe zu binden. Der zähe Hans, der nach mir klettert, erreicht endlich den höchsten Punkt. Super!
Die Cracks unserer Gruppe turnen in so schönen Routen wie der Zitrone, der Apfelsine oder dem Goldfinger, wo es bis zum siebten Schwierigkeitsgrad geht.
Zum Abschluss steigen wir noch mal in die Vogelwand, die uns nun beim zweiten Mal leicht vorkommt.
Dieser Nideggen-Klettertag war ein wunderbares Erlebnis. Auch der zwanglose und freundschaftliche Umgang mit anderen Kletterern, z.B. zwei Frauen aus Madagaskar, war eine positive Erfahrung. Mit zerkratzten Händen und gefüllt mit starken Eindrücken fahren wir nach Hause.
Danke an Ruth und Jo, die diesen Tag organisiert haben.
Als ich etwa gegen 09.15 Uhr an den Effels Felsen in Nideggen ankam, herrschte schon reger Betrieb. Ruth und Jo hatten schon früh fast alle Seile im Vorstieg eingehängt …, dafür großen Respekt, da es zudem ja früh morgens auch noch echt rutschig war am Fels.
An dem linken Felsbereich hingen 3 Seile neben einander, die perfekt zum Aufwärmen waren. Danach ging es zur Apfelsinen Route, die schon etwas schwieriger war - sich aber super klettern ließ.
Mein Favorit war eindeutig die Route namens Saftriss. Man konnte sich wirklich gut darin verkeilen und hatte dadurch einen perfekten Halt. Bei der Goldfinger Route hab ich etwa bei der Hälfte gemerkt, dass dies nicht ganz mein Level war.
Toller Vormittag und super vorbereitet. Vielen Dank!!!