Es gehört zusammen, Berge und Wetter. Wenn es aber nicht harmoniert ist es Sch….. . Aber dieses Mal war das BergWetter und damit auch der Berggenuss optimal .
Als die Wettervorhersage für die letzte Augustwoche ein stabiles Hoch ansagte, starteten wir – Hermann Fleischheuer und Alois Handwerk - sofort gen Süden, und in Meran strahlten Sonne und Berge um die Wette. Abends wurde sich noch bei heimischen Genüssen für Gaumen und Magen eingestimmt. Am nächsten Tag ging es zuerst einmal auf den Meraner Hausberg, den Ifinger (2581 m). Es führt ein schöner Weg durch Bergwald zur Ifingerscharte und schließlich über den Süd-West-Grad bis zum Gipfel.
2006 waren wir zusammen mit Margret Wegener und Achim Hohn schon einmal in diesem Bereich, und haben den Ifingergipfel bestiegen.
2006 ist der Winter spät gegangen, so dass in der Ifingerscharte noch Schnee lag, und Steigeisen und Pickel zum Einsatz gekommen sind.
Beim Besteigen des Tschigat (3000 m) führte uns der Weg zunächst durch einen schönen Kiefernwald bis zum Hochganghaus, wo wir unser Frühstück einnahmen. Weiter führte dann der Aufstieg an einer Felswand hinauf, zu der Spronser Seenplatte. Von den Seen bekamen wir nichts zu sehen, da sie noch unter Schnee und Eis langen. Ab dort kämpften wir durch den sulzigen Schnee, die Scharte hinauf bis zum Gipfel. Insgesamt 15 Stunden dauerte dieser Tag. Da schmeckt das Bier abends doppelt gut.
Auch der Similaun (3599 m) begrüßte uns schon unterhalb der Similaunhütte (3019 m) mit Schnee. Der Aufstieg zum Gipfel war bei guten Schneeverhältnissen ein Vergnügen. Danach ließ die Sonne den Abstieg durch den Schnee recht mühsam werden. Lediglich der Hirzer (2781 m) war schneefrei.
Der Ifinger war ein guter Eingehberg für die höheren Gipfel um Sulden. Am Tag danach ging es schon morgens früh nach Sulden. Vom Talort aus stiegen wir über die Düsseldorfer Hütte (wo man kein Altbier kannte) zum Gipfel des Großen St. Angelus (3521 m).
Nach dem Abstieg hatten wir einen anstrengenden Tag hinter uns.
Da wir später als erwartet zurückkamen, war nicht mehr Zeit genug zur Hintergradhütte zu gelangen. Das war dann unser Programm für den nächsten Tag, den wir dann in und um die Hütte verbrachten.
Am Tag danach gestiegen wir über den Hintergrat zum Ortler auf.
Immer wieder schön ist der kurze Zeitraum, an dem die Sonne aufgeht, und die die Bergwelt sich dann zeigt.
Der Hintergrat ist ein nicht zu unterschätzender Aufstieg mit Kletterpassagen und Schneefeldern. Die Notwendigkeit an einem solchen Berg einen Helm zu tragen hat sich hier bewiesen. Bei einem Schauer kleinerer Steine bekam ich einen Stein auf meinen Helm; das 2. Mal in 20 Jahren. Ohne Helm wäre die Tour wohl beendet gewesen.
Abstieg über den sog. Normalweg zur Payerhütte ist ebenfalls beachtlich. Er führt vom Gipfel aus über Gletscher und weiter über Felsgrate mit der Notwendigkeit der Sicherung und einer Abseilstelle. In der Payerhütte belohnte dann eine Stärkung die Anstrengung.
Hiernach wollten wir unser 2. Ziel der diesjährigen Bergtour in Angriff nehmen, den Jubiläumsgrat von der Zugspitze zur Alpspitze. Aber es war keine Übernachtung im Münchner Haus auf der Zugspitze mehr zu bekommen. Und weil der Grat mit bis zu 12 Stunden angegeben ist, muss man morgens früh von dort weg. Keine Chance, die Seilbahn fährt zu spät. Sicherheit geht vor.
Wir entschlossen uns morgens mit der Seilbahn zum Osterfelder Kopf zu fahren, und von dort zur Alpspitze (2628 m) aufzusteigen. Von dort aus erkundeten wir den Grat bis zum Grießkar, wo wir am Stuibensee vorbei zum Kreuzeck wieder abstiegen. Die Sonne hatte uns an diesem Tag ganz schön zugesetzt, so dass wir nach entsprechender Verpflegung im Kreuzeckhaus die Seilbahn zum Tal bevorzugten.
Eine schöne Bergwoche war vorbei. Den Jubiläumsgrat hätten wir bei gutem Wetter noch bis Mitte September noch machen können. Aber es sollte nicht mehr sein.
Auch nächstes Jahr hoffen wir wieder auf schöne Berge und gutes Bergwetter.