18.Mai 2012
Freitag früh 03:30 Uhr: der Wecker klingelt. Endlich ist es soweit: unsere erste Bergtour für dieses Jahr steht an. Noch schön entspannt unter die Dusche, denn wir wissen: die nächsten drei Tage ist erst mal nur Katzenwäsche angesagt. Die restlichen Sachen zusammengepackt und ins Auto geladen und um 05:00Uhr geht die Reise Richtung Allgäu los! Zum Glück kommen wir auf der Autobahn ganz gut durch, was wir wohl unserem frühen Aufbruch zu verdanken haben und sind um 11:45Uhr bereits am Parkplatz der Talstation der Fellhornbahn (905m NN in Oberstdorf).
12:08Uhr: Wir machen uns bei strahlender Sonne an den Aufstieg. Wir, das sind übrigens mein Freund Norman, meine Mutter Inge, unsere Freundin Astrid und ich, Denise. Das Tagesziel für heute ist die Fiederepasshütte (2070m NN), auf der wir im Winterraum übernachten wollen. Unser Aufstieg beginnt im Wald. Dort schlängelt sich ein schmaler Weg den Berg hinauf. Bisher noch alles recht entspannt. Doch bereits nach einer knappen Stunde sollten wir auf unser erstes Hindernis an diesem Tag stoßen. Dies wird nicht das einzige bleiben, wie ihr bald feststellen werdet!
Das erste Hindernis ist eine zerfallene Brücke, die wahrscheinlich durch das Schmelzwasser in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber davon lassen wir uns doch nicht aufhalten. Schnell ein paar Meter oberhalb der zerfallenen Brücke entlang über ein paar Steine balanciert und schon waren wir auf der anderen Seite.
Weiter geht es durch den Wald. Bald kommen wir wieder auf eine breite asphaltierte Straße und sehen einige kleine Wasserfälle, welche sich auch mitten über die Straße ergießen. Diese waren sehr nett anzusehen, doch schon bald sollten wir auf unser zweites Hindernis stoßen.
Auf Höhe der Wank Alpe erreichen wir eine geschlossene Schneedecke. Wir hatten zwar durch den Wetterbericht mit Schnee gerechnet, aber um ehrlich zu sein: aber nicht mit ganz so viel Schnee! Dementsprechend haben wir nun keine Steigeisen oder Eispickel in unserer Ausrüstung. Egal. Wir sind fest entschlossen unsere Tour fortzusetzen. Zu groß ist die Vorfreude, besonders bei Astrid, die wir zum ersten Mal mit auf eine Bergtour mitnehmen. Nun wird der Aufstieg jedoch etwas anstrengender, zumal keine Spuren im Schnee waren. Derjenige, der vor geht, kommt echt ins Schwitzen. Zum Anderen ist es mit der Orientierung jetzt schwieriger, denn die roten Markierungen auf den Steinen sind unter der Schneedecke nicht zu erkennen. Am Anfang haben wir noch vereinzelt auf den größeren Steinen ein paar Wegmarkierungen entdeckt, doch das hört jetzt schnell auf. Sicher sind wir bei unserem Weg nicht, trotz Kartenmaterial. Im Schnee sieht alles irgendwie gleich aus!
Der Ausblick entschädigt für die Strapazen des Aufstiegs. Ab in den Winterraum, Schlafplatz sichern, die am Anfang erwähnte Katzenwäsche durchführen. Obwohl erst an Pfingsten wieder geöffnet sein, ist der Hüttenwirt ebenfalls hier, da er am nächsten Tag eine Veranstaltung für den Oberstdorf betreuen wird. So können wir uns ein wohlverdientes Bierchen gönnen. Sehr nett vom Hüttenwirt. Es hat uns gut geschmeckt.
19.Mai 2012
Samstag 05:00: der Wecker klingelt. Wir stehen leise auf und machen uns fertig für den zweiten Tag der Tour. Einige im Winterraum wollen länger schlafen. Wir wollen auf der Fiederescharte (2214m NN) sein, bevor die Sonne über dem Grat steht und der Schnee beginnt weich zu werden. Gesagt getan. Nach einem kleinen Frühstück vor der Hütte in der Sonne sieht es ganz so aus, als würden wir heute wieder gutes Wetter haben geht's auf zur Scharte um 06:30Uhr.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir diese. Wir legen voller Vorfreude unsere Kletterausrüstung an, denn unser heutiges Ziel sind der Mindelheimer Klettersteig und die Mindelheimer Hütte (2013m NN). Doch schon nach wenigen Metern werden wir enttäuscht. Denn was von der Fiderepasshütte aus noch gangbar aussah, entpuppt sich jetzt auf der anderen Seite des Berges als unmöglich. Es liegt einfach zu viel Schnee auf dem noch nicht gesicherten Weg. Durch die Sonne auf dieser Seite kann sich das zu einer ungewollten Rutschpartie entwickeln.
Etwas geknickt machen wir uns an den Abstieg. Ein paar Rutschpartien hatten wir auch eingelegt. Ein Schlitten wäre an manchen Stellen eine feine Sache gewesen. Wir hatten sehr viel Spaß beim Abstieg.
Aber was nun? Geplant war die Bergtour bis Sonntag. Nun wurde uns einfach ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ein neuer Plan muss her.
Mein Freund und ich denken fieberhaft nach. Wir wollten Astrid doch einen Klettersteig zeigen. Nach ca. 5,5h erreichen wir den Parkplatz an der Talstation. Diesmal auf direktem Weg.
Jetzt geht es an die weitere Planung. Wir fahren nach Oberjoch zum Salewa-Klettersteig; doch auch hier wurden wir enttäuscht. Zu viel Schnee und der Klettersteig war nach dem Winter noch nicht wieder aufgebaut worden. Schließlich erkundigen wir uns, welche DAV-Hütten im näheren Umkreis schon geöffnet haben.
Das waren nur drei. Wir entscheiden uns nach telefonischer Vereinbarung für die Bad Kissinger Hütte (1788m NN). Mit dem Auto fahren wir ins Tannheimer Tal in Österreich und starten unseren Aufstieg am Parkplatz Grän. Auch hier schlängelt sich ein schmaler Weg im Wald den Berg hinauf. Wir treffen auf einige Gebirgsbäche.
Das waren nur drei. Wir entscheiden uns nach telefonischer Vereinbarung für die Bad Kissinger Hütte (1788m NN). Mit dem Auto fahren wir ins Tannheimer Tal in Österreich und starten unseren Aufstieg am Parkplatz Grän. Auch hier schlängelt sich ein schmaler Weg im Wald den Berg hinauf. Wir treffen auf einige Gebirgsbäche.
Jedoch was wir am meisten treffen sind Wanderer und Spaziergänger die sich im Abstieg von der Bad Kissinger Hütte befinden. Wer es lieber ruhig mag, alleine mit sich und der Natur, für den wäre der gestrige Tag empfehlenswerter gewesen. Denn es gibt nicht so viele Leute, die sich bei einer solchen Schneelage bis zur Hütte vorkämpfen und auch noch ihr ganzes Proviant den Berg hochbuckeln, wenn nur die Winterräume zur Verfügung stehen und die Hütten noch nicht bewirtschaftet sind. Also ein guter Tipp für ein romantisches Wochenende zu zweit.
20.Mai 2012
Sonntag 07:00Uhr: der Wecker klingelt. Heute nicht ganz so früh, denn wir haben ja auch nicht mehr so viel vor. Um 08:00Uhr machen wir uns an den Abstieg und sind bereits nach einer guten Stunde am Parkplatz. Jetzt ist unsere Tour leider schon vorbei, doch die nächste Bergtour wird nicht lange auf sich warten lassen.
Wir wünschen euch viel Spaß bei eurer nächsten Tour.