Sonne, Wasser, Natur pur! So lässt es sich leben. Von all dem gab es reichlich am langen Pfingstwochenende in den Ardennen. Martins Ausschreibung las sich schon spannend - und es wurde ein abwechslungsreiches, abenteuerliches und doch entspanntes Programm daraus.
Am Samstag traf sich die Gruppe von 21 größeren und kleineren Leutchen zunächst in Barvaux, um dann gemeinsam durch Wald, über Wiesen und durch Flusstäler bis nach Durbuy zu wandern. Hier waren Erfrischungen der besonders kühlen Art angesagt und auch aufgrund des sonnig-heißen Wetters dringend erforderlich. Was für ein hübsches Städtchen Durbuy ist! Natürlich sehr touristisch, aber dennoch charmant mit seinen knuffigen Gässchen und schönen Läden. Dass die Kugel Eis 2,50 € kostet, wurde unter diesen Umständen dann gerne mal hingenommen.
Gewöhnliche und außergewöhnliche Gesteinsformationen am Wegesrand wollten begutachtet und erklärt werden. Das geht ganz einfach, wenn man - wie wir - den Geologen gleich dabei hat ;-)
Am Ausgangspunkt wieder angekommen, verschwitzt aber glücklich, machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz in La Roche-en-Ardenne. Das für uns reservierte Areal erwies sich als äußerst großzügig, so dass jede Familie mehr als genug Platz für sich hatte. Zum Abendessen wurde gegrillt, die mitgebrachten Leckereien ausgepackt und das ein oder andere Bierchen oder Weinchen getrunken.
Alle hatten Spaß an der Freud´: vom jüngsten Spross mit fast 9 Jahren über einen Haufen Jugendlicher zwischen 11 und 17 bis zu den jung gebliebenen Oldies mit 40 Jahren und mehr auf dem Buckel.
Am Sonntagmorgen fand das gemeinsame Frühstück im Freien unter einem bedeckten Himmel statt. Der kurze Gewitterschauer erwischte uns aber glücklicherweise erst, als alles schon wieder weg geräumt war. Eine halbe Stunde später verflüchtigten sich dann auch alle Bedenken, was die geplante Kajakfahrt anging: wie bestellt riss der Himmel auf und ließ die gnadenlos pralle Sonne durch!
Da der Fluss - die Ourthe - nicht allzu viel Wasser hatte, konnten wir nur die "kleine Tour" über 10 km machen. Was uns aber nicht störte, denn erstens waren auch die langen Pausen schön und zweitens fuhren wir uns immer wieder mal fest im Gestein des niedrigen Wassers. Da wir also sehr viel Zeit zur Verfügung hatten und die Sonne uns ununterbrochen verwöhnte, ließen auch Wasserschlachten nicht lange auf sich warten. Wohl denen, die Badesachen trugen!
Leider gibt es von der Kajakfahrt nur ein einziges Foto, denn alle vorhandenen Kameras waren wohlweislich wasserdicht verpackt.
Bei der Einfahrt nach La Roche gab es dann doch mal ein paar tiefere Stellen im Fluss, und so konnten einige von uns ein Ganzkörperbad nehmen (ach hätt ich doch meinen Badeanzug mitgenommen….).
Aber auch klatschnasse Klamotten werden irgendwann trocken, vor allem, wenn man noch 20 Minuten durch die Sonne zum Campingplatz latscht J
Auch dieser Abend war wieder sehr gesellig. Alle saßen noch lange beisammen, quatschten, lachten, spielten Uno oder heckten Pläne für künftige Unternehmungen aus.
Der Pfingstmontag begrüßte uns wieder einmal mit Sonne pur! Bis auf wenige Ausnahmen hatten sich alle einen Sonnenbrand - vornehmlich auf den Füßen - zugezogen. Und dabei wollten wir heute die geplante Grottenbesichtigung mit kleinen Wanderungen umrahmen. Egal, die Harten kommen in den Garten und die anderen…… fahren eben schon mal vor ;-)
So führte Martin die leicht reduzierte Gruppe einmal mehr durch urwaldartige Wälder und entlang sonnenbeschienener Wiesen bis hinein in den Ort Han-sur-Lesse.
Dort trafen wir auf die Vorgefahrenen und belegten ein Abteil der vorsintflutlichen Schienenbahn, die zum Eingang der Grotte fuhr. Ich sag nur: brüllend laut, holprig und a-ben-teuer-lich!!!
Die Führung durch die größte Grotte Belgiens bot uns einmalige Einblicke. Besonders eindrucksvoll waren die gardinenartigen Vorhänge aus Gestein und die unglaubliche Höhe einiger "Hallen". Eine mit Musik untermalte Licht-Show war ebenso einer der Höhepunkte.
Dankbar waren wir auch für die Abkühlung auf ca. 12 Grad Umgebungstemperatur. Da wurde dann doch das ein oder andere Jäckchen gezückt. Umso krasser war dann wiederum der Ausstieg aus der Höhle ("wer hat denn hier die Heizung angedreht?").
Gegen fünf Uhr am Nachmittag waren wir wieder völlig verschwitzt an unseren Autos angelangt. Ein wunderschönes Wochenende, was sich wie ein Urlaub angefühlt hat, war zu Ende gegangen.
Ich persönlich empfand es als eine Bereicherung und bin froh, mit so netten und herrlich unkomplizierten Leuten in einer so harmonischen Gruppe unterwegs gewesen zu sein. Martin ist als Organisator, Wanderleiter, Dolmetscher, Ideenstifter, Steineerklärer und Wettergott unschlagbar und somit gilt ihm unser größtes Dankeschön!!!