Die Geschichtsbücher müssen wahrscheinlich neu geschrieben werden. Wenn die Italiener auch meinen, sie hätten den Mann vom Similaun in Bozen in einem speziell gekühlten Glassarg in sicherer Verwahrung, so haben wir doch festgestellt, dass er noch oben am Tisenjoch liegt, und zwar in voller Montur. Aber dazu später mehr.
Wir - Birgit, Rudi, Ralf und Erwin - sind zu nachtschlafener Zeit um vier Uhr in der Eifel gestartet und erreichen nach ca. 10 Stunden Fahrt über den Fernpass und das Ötztal den kleinen Ort Vent auf 1900 Meter Höhe. Ende der Fahrstraße!
Unser Ziel für heute ist die Martin Busch Hütte 2501m. Hier genießen wir nur noch die vom Niederjochbach geformte, immer breiter werdende Talmulde, eine wunderschöne Landschaft, die zum Similaun- Massiv aufstrebt. Später findet der Genuss seine Fortsetzung im von Johann Scheiber und seiner Crew servierten Bergsteigeressen.
Am nächsten Tag steht die nahe gelegene Kreuzspitze auf dem Programm; eine Wander- Tour meist quer zu den Höhenlinien; zum Schluss ab dem Kreuzspitzsattel leichte Gratkletterei zum Gipfel; nach drei Stunden sind wir oben.
In der Ferne nach Süden hin sehen wir schon unser nächstes Ziel: den Similaun. Doch noch sind wir nicht da: Zunächst wieder der Abstieg zur Hütte und dann immer entlang des Niederjoch- Bachs, schließlich orographisch links am Niederjoch- Ferner vorbei, kurz über die Grenze nach Italien zur Similaunhütte 3019m. Gletscherabschmelzung auch hier; der Weg, der eigentlich die letzten hundert Höhenmeter über Eis gehen sollte, hat sich in eine matschige Gerölllandschaft verwandelt. Die (Privat-) Hütte ist voll belegt; ein Glück, dass wir vorgebucht haben; einige Bergsteigergruppen werden an Nachbarhütten verwiesen.
An den nächsten beiden Tagen haben wir die Eisausbildung und die Gipfelbesteigung im Plan. Nach einem zeitigen Aufbruch (6:00 Uhr) erreichen wir über noch festgefrorene Spaltenbrücken den Gipfel. Eine Super- Aussicht erwartet uns am Gipfel auf die umliegenden Berge, auch weit nach Italien hinein. Besonders interessiert uns allerdings die dunkle Fineilspitze und die Eismann- Fundstelle kurz davor am Tisenjoch. Wir bleiben jedoch nicht lange oben in der Sorge, dass die Sonne den Firn zu sehr aufweicht.
An einer geeigneten Stelle des Niederjochferners beginnen wir mit der Eisausbildung. Es zeigt sich, dass die (Trocken-) Übungen zur Spaltenbergung auf der Terrasse im Frühjahr in Kall schon hilfreich waren. Hier lernen wir jetzt zusätzlich durch die Klangprobe festes Eis von brüchigem Eis zu unterscheiden und Eisschrauben nach einem bestimmten System (Kräftedreieck) zu setzen. Nachdem die Schrauben sich relativ leicht in das Eis eindrehen lassen, muss natürlich die Standsicherheit überprüft werden. Nacheinander werden alle Teilnehmer erst in kleinere, später auch in größere Spalten abgelassen - vertrauensbildende Maßnahmen!
Zum Glück braucht das erworbene Wissen zum Thema Spaltenbergung heute nicht direkt im Ernstfall angewendet zu werden; die Schneebrücken halten!
Am nächsten Tag steigen auf dem gesicherten Gratweg Richtung Tisenjoch auf; immer in der Hoffnung, den Similaun- Mann zu finden! Allerdings taucht plötzlich ein Hindernis für das Fortkommen auf:
Der Steig ist auf einer Länge von ca. 50 Metern verschwunden!
Die Bestandteile liegen nach einem Bergrutsch samt der Sicherungs- Stahlseilen hundert Meter tiefer und ständig poltern noch einzelne Brocken in unregelmäßigen Abständen zu Tal. Uns bleibt keine andere Wahl als diese Stelle großzügig absteigend zu umgehen, immer mit einem prüfenden Blick nach oben, ob die noch oben hängenden Gesteins- Brocken auch halten. Alle können Gott sei Dank die Querung heil hinter sich bringen.
Nach dem Wiederaufstieg zum Grat können wir unser Ziel des Minigletschers am Tisenjoch wieder ins Auge fassen: Die wahren Umstände der Geschichte des Similaun- Mannes vor 5000 Jahren aufzudecken! Kurzum: Wir erreichen die Fundstelle samt Ötzi und Denkmal im aufgeweichten Schnee, jedoch drängt es uns vorwärts, da das Wetter umschlägt und dunkle Wolken über die Fineilspitze, unserem nächsten Ziel, ziehen.
Da auch unser Übernachtungsziel "Schöne Aussicht" in einer Suppe grauer Wolken hängt und sich Regen oder gar Schnee ankündigt, beschließen wir, direkt zum Hochjoch Hospiz 2412m abzusteigen, was wir dann auch im Regen erreichen.
Am nächsten Tag, bei nunmehr wieder strahlendem Sonnenschein, streben wir auf bequemem Wanderweg über die Vernagthütte direkt zur Breslauer Hütte, der letzten Unterkunft unserer Tour. Hier nehmen wir gleich nach kurzer Pause den Hausberg der Hütte, den Urkundkolm in Augenschein, weil man von diesem Gipfel einen schönen Blick zur Wildspitze 3770m hat. Wir legen die Aufstiegsroute zur Wildspitze über Mitterkarferner und Mitterkarjoch fest, die wir am nächsten Morgen (5.00 Uhr Frühstück!) angehen wollen.
Doch der Winter ereilt uns am 03. August mit einem halben Meter Neuschnee! 200 Meter unter dem Gipfel der Wildspitze müssen wir umkehren. Wie lassen den Tag in der Breslauer Hütte am warmen Ofen ausklingen.
Am nächsten Tag steigen wir noch im heftigen Schneetreiben ins Tal ab. Während der ganzen Heimfahrt: Regen, Regen, Regen!
Und wenn es nicht zu regnen aufgehört hat, dann regnet es noch heute!
Nach dem Wiederaufstieg zum Grat können wir unser Ziel des Minigletschers am Tisenjoch wieder ins Auge fassen: Die wahren Umstände der Geschichte des Similaun- Mannes vor 5000 Jahren aufzudecken! Kurzum: Wir erreichen die Fundstelle samt Ötzi und Denkmal im aufgeweichten Schnee, jedoch drängt es uns vorwärts, da das Wetter umschlägt und dunkle Wolken über die Fineilspitze, unserem nächsten Ziel, ziehen.
Da auch unser Übernachtungsziel "Schöne Aussicht" in einer Suppe grauer Wolken hängt und sich Regen oder gar Schnee ankündigt, beschließen wir, direkt zum Hochjoch Hospiz 2412m abzusteigen, was wir dann auch im Regen erreichen.
Am nächsten Tag, bei nunmehr wieder strahlendem Sonnenschein, streben wir auf bequemem Wanderweg über die Vernagthütte direkt zur Breslauer Hütte, der letzten Unterkunft unserer Tour. Hier nehmen wir gleich nach kurzer Pause den Hausberg der Hütte, den Urkundkolm in Augenschein, weil man von diesem Gipfel einen schönen Blick zur Wildspitze 3770m hat. Wir legen die Aufstiegsroute zur Wildspitze über Mitterkarferner und Mitterkarjoch fest, die wir am nächsten Morgen (5.00 Uhr Frühstück!) angehen wollen.
Doch der Winter ereilt uns am 03. August mit einem halben Meter Neuschnee! 200 Meter unter dem Gipfel der Wildspitze müssen wir umkehren. Wie lassen den Tag in der Breslauer Hütte am warmen Ofen ausklingen.
Am nächsten Tag steigen wir noch im heftigen Schneetreiben ins Tal ab. Während der ganzen Heimfahrt: Regen, Regen, Regen!
Und wenn es nicht zu regnen aufgehört hat, dann regnet es noch heute!