Das untersuchte Klettergebiet verspricht rote Sandsteinfelsen von bis zu 50m Höhe. Pollenarme Luft und eine autofreie Anreise sind weitere Pluspunkte für das Gebiet. Viele Gründe, das Klettergebiet einmal einem gründlichen Check zu unterziehen.
1. Anreise
Etwas ungewöhnlich ist die Anreise zum Klettergebiet. Weder mit dem Auto, noch mit der Bahn oder mit dem Fahrrad gelangt man hierher. Wer dieses Klettergebiet erreichen will, muss auf alle Fälle ein Schiff oder Boot nehmen. Das geht aber ganz bequem und von mehreren Ausgangshäfen aus für überschaubares Geld.
Als Lohn dieser Mühen findet man dann ein Gebiet vor, das nahezu autofrei ist.
2. Unterkünfte
Alle Arten von Unterkünften sind verfügbar, von der rustikalen Ferienhaussiedlung bis zur Luxussuite. Achtung: Bei der Wahl der Unterkunft darauf achten, dass die Felsen ohne Boot erreichbar sind. Für den Check haben wir die Jugendherberge gewählt. Von hier aus sind alle Felsen fußläufig erreichbar.
3. Klettergebiet und Gipfelmöglichkeiten
Das Klettergebiet besteht aus einer gut 40m hohen Felsnadel und einer gegliederten Felswand von etwa 2 Km Breite. Das Gestein ist ein kompakter roter Sandstein, der leider teilweise recht instabil ist.
Große Teile der Felswand und die Felsnadel sind total beschissen. Und zwar von hunderttausenden von Vögeln, die hier ihrem Brutgeschäft nachgehen. Das sieht nicht nur schlecht aus, das riecht auch übel und sorgt für nur mäßigen Grip am Fels.
Der Sockel einiger Abschnitte der Felswand wird regelmäßig überflutet, was den Gipfelgenuss aber nicht beeinträchtigt..
4. Freizeit
Neben dem Klettern bietet sich hier hauptsächlich das Strand- und Badevergnügen an. Aber: Bei unserem Check war der Strand schon von gut 300 Raubtieren belegt. Mit ihren scharfen Zähnen und trotz einer Masse von über 200 Kg können Sie dem unbedachten Strandbesucher gefährlich werden. Warnschilder empfehlen einen Mindestabstand von 30 Metern.
Fazit:
Als Klettergebiet kann diese Felslandschaft nicht empfohlen werden. Der stark verschmutzte Fels ist nur von mäßiger Qualität und mit einem umfassenden Kletterverbot belegt. Die Gipfelhöhe von 61,3m macht sich im Tourenbuch auch nicht sonderlich.
Angenehm ist die stressfreie Anreise und das weitgehende Fehlen von Autoverkehr. Die Seeluft, die Kegelrobben- und Seevogelkolonien, die man hier aus nächster Nähe beobachten kann, werden jeden Naturfreund beeindrucken. Dazu kommen schöne Strände und eine saubere Luft. Die entgangenen Kletterfreuden wurden dadurch mehr als ausgeglichen.
Trotz der entgangenen Kletterfreuden also ein klares Plus für das Gebiet: Die Insel Helgoland.