Um unsere Tour einfacher zu gestalten nehmen wir am Flughafen einen Leihwagen. Ankunft bei strahlendem Sonnenschein und 32 Grad im Schatten. Die aus lauter kleinen Gartenhäuschen bestehende Hotelanlage “Soller Garden“ hat parkähnlichen Charakter, einen Swimmingpool und liegt in einem alten Garten mit uralten Olivenbäumen, Eukalypthus und Hibiskus. Die Verpflegung ist reichlich und erfüllt mehr als Bergsteigeressen auf der Hütte. Bei einem Wein am Abend stellt uns Eckhard seine Touren vor. Unsere Gruppe besteht aus 4 Personen und Führer.
Am nächsten Morgen beginnt die erste Wanderung am Cuber-Stausee. Es geht am See entlang und aufwärts zur Scharte Col de Lofre und auf den L Ofre 1090m N.N. Bei schönem Wetter und etwas dunstiger Sicht wollen wir alle drei Gipfel überschreiten. Wir bestaunen die Schneehäuser; als es noch keine Kühlschränke gab, verfestigte man Schnee und nutzte den Schnee als Eis im Sommer; er war sicher auch mit Mulis und Eseln mühsam über diese Bergpfade ins Tal zu transportieren. Nach zwei Stunden auf und ab in teils weglosem Gelände steigen wir ab in eine Schlucht und über die Wasserleitung und wieder auf zum See. Auf der Heimfahrt genießen wir den Ausblick und ein kühles Getränk auf der Terassedes Mirador de ses Barques.
Am zweiten Tag geht’s von Fornalux in steilen Serpentinen auf den Hausberg Puig de Balix. Schon aus dem Dorf heraus schließt sich uns ein Hund an. Vor und zurück durchs Gebüsch führt er uns zum Gipfel, dort erwartet uns ein grandioser Blick zum Meer und ins Landesinnere und Eckhards Spruch: „Ist das nicht schön hier“. Der Abstieg, ein kleines Abenteuer, über Eselspfade und am Ende durch ein trockenes Bachbett, an historischen Steinmäuerchen vorbei geht es nach Fornalux. Mit Kaffee und Eis erholen wir uns beim Flair dieses typisch mallorcinischen Dorfes.
Die dritte Wanderung, eine lange Tour, von Valldemossa über den Gratweg zum Puig de Teix.
Der erste Teil angenehm im Wald aufsteigend zum Mirador de ses Puntes. Wunderschöne Aussichtskanzel über dem Valldemossatal. Ab da auf dem Reitweg, den der Erzherzog Ludwig Salvator anlegte. Er entzog sich dem Wiener Hof, um auf Mallorca eine Landwirtschaft zu betreiben. Für diesen Gratweg sollte man schwindelfrei sein, da er etwa 800m steil zum Meer hin abfällt.Die wunderbare Aussicht belohnt den Wanderer bei diesem langen Auf- und Ab über Geröll und Schotter, vorbei an verfallenden Hütten und nicht mehr benutzten Schneelöchern. Leider bleibt uns der Aufstieg zum Puig de Teix verwehrt, da ein heftiger Gewitterschauer einsetzt. Auf bequemen Wegen geht es zurück nach Valldemossa, einem der schönsten Orte Mallorcas, und zur wohlverdienten Kaffeepause.
Die Sonntagstour am vierten Tag dient der Erholung. Sie führt vom malerischen Dorf Bunyola zum Col de honor. Der sanfte Aufstieg im offenen Waldgelände erlaubt uns am Wegesrand die reifen Erdbeerbaumfrüchte zu kosten, sie schmecken wie Bonbons. Auf den Felsen des Col de honor erwartet uns wieder ein Rundumblick. Eckhard zeigt und erklärt die umliegenden Berge und Täler mit dem Kloster Alaro. Absteigend kommen wir an vielen gut besuchten Picknickplätzen vorbei, ach ja 12.10. ist der Nationalfeiertag in Spanien.
Unsere letzte große Tour ist die Überschreitung der Massanella 1365m. Von einem Parkplatz unweit des Cubersees wandern wir am Kanal der Wasserleitung , dem GR221entlang zu einem Joch. Wir kürzen ein wenig ab und steigen in freiem Gelände mit leichter Kletterei auf breiten Felsplatten zum Gipfel der Massanella. Wiedere inmal ein grandioser Rundblick, gegenüber der Puig Major, militärisches Sperrgebiet. Zum Kloster Luc geht es zunächst durch ein sumpfiges Joch, dann in steilen Kehren und zum Ende ein weites Tal. Unser Führer und seine Frau nehmen es auf sich das Auto nachzuholen. Das Kloster ist eine riesige Anlage und voll auf Touristen eingestellt.
Unser letzter Tag beginnt mit kräftigem Regen. Gegen 10 Uhr kommt doch noch die Sonne durch und Eckhard führt uns zum Turm über Porto de Soller. Danach bummeln wir gemütlich hinab zum Hafen und genießen noch einmal Cappuccino, Wärme und Sonne. Zum Standardprogramm gehört die Fahrt mit der Bimmelbahn nach Soller und zurück. Der Rückflug lässt uns die Westalpen aus der Vogelperspektive sehen. Später können wir auch klar unsere Eifel und ihre Seen schauen.
Bei 1 Grad über Null landen wir fröstelnd und frierend in Köln. Alles in allem eine beeindruckende Reise. Wir waren eine homogene Gruppe, alle über 50 Jahre und entsprechend gesetzt. Wir hatten gute Gespräche und danken Eckhard für die sorgfältige Planung und gute Führung.