Im Mai diesen Jahres machten wir uns auf den Weg nach Italien. Wir, das sind mein Freund Norman, meine Mama Inge und unsere Freundin Sandra. Ziel war der Gardasee und dort im schönen Städtchen Riva del Garda der Campingplatz "Camping Brione", in dem wir uns für die nächsten Tage ein mobiles Wohnheim gemietet hatten.
Die erste Bergtour war die kleine Monte Baldo Runde
Nach einem ausgiebigem Frühstück machten wir uns mit dem Auto auf zum Ausgangspunkt der Tour, der Parkplatz am Prati di Nago (ca.1300 Hm).
Dahin gelangten wir über eine sehr schmale Bergstraße, Norman hatte teilweise Angst um sein Auto. Am Parkplatz angekommen tauschten wir noch schnell die Flip Flops gegen die Bergstiefel und los ging die Reise. Zunächst bringt uns ein recht breiter Weg den Berg hinauf mit einem tollen Blick auf den Gardasse und Riva del Garda.
An der ertsen Weggabelung wird der breite Weg zu einem Trampelpfad und man kann Überbleibsel des ersten Weltkrieges entdecken, Schützengräben und Höhlen.
Bis zur nächsten Hütte geht es durch einen kleinen Wald wieder etwas abwärts und auf einer großen Wiese kurz vor der Hütte Malga Campei di Sotto treffen wir auf weitere Murmeltiere, die sind wirklich nett anzusehen. Ein kurzer Orientierungshalt an der Hütte und wir setzten unseren Weg weiter fort.
Wir kommen an Feldern mit Pferden und Kühen vorbei und sehen ein Stück Wild welches von zwei Hunden der Hütte aufgeschreckt wurde. Unser Weg führt uns über die Kuhweide wieder aufwärts und schlängelt sich durch einen Laubwald weiter nach oben, langsam gelangen wir auf die andere Seite des Berges und gehen dicht am Abgrund auf einem schmalen Pfad weiter, auch hier soll das Murmeltier unser Begleiter bleiben und türmt sich nicht weit von uns auf dem Weg auf, jedoch sind wir ihm dann je näher wir kommen wohl nicht mehr so vertrauenswürdig und er nimmt reiß aus!
Es dauert nicht lange und wir sehen unser nächstes Zwischenziel, die Hütte Malga Campo (1635 Hm) dort fragen wir nach dem Weg, denn wir haben keine weitere Makierung bzw. Wegweiser gesehen.
Nun geht es die nächsten 400 Hm steil nach oben, wir kommen etwas ins schnaufen. Oben angekommen belohnt uns wie immer die Aussicht und wir können sehen wo wir vor einigen Stunden nach am Anfang unserer Tour vorbei gegangen sind. Jetzt ist es nicht mehr weit zum Gipfel. Immer wieder komman uns Biker entgegen und wir fragen uns wie sie auf den sehr schmalen steinigen Wegen so sicher fahren können, ab und an kommt mal einer ins schlenkern aber es scheint wohl zu funktionieren. Am Gipfel angekommen haben wir einen atemberaubenden Blick auf den Gardasee. Vor uns liegt eine etwa 2km lange Steilwand hinunter zum Gardasee, die sich die nicht so ganz schwindelfreien lieber aus der Distanz ansehen.
Wir schießen noch ein paar Bilder und begeben uns dann in die Hütte Rifugio Altissimo (2060 Hm).
Norman und Sandra bestellen sich Spaghetti Bolognaise und Radler, meine Mama und ich begnügen uns mit Radler, zur Erfrischung. Die Hütte ist recht gut besucht und es herrscht ein familiäres Klima, nach dem Essen bekommen wir selbst gebrannten Schnaps mit Früchten eingelegt auf Kosten des Hauses. Eine Italienische Schulklasse ist auch gerade auf der Hütte, eines der Schulkinder spielt Gitarre und der Rest singt dazu...sehr unterhaltsam.
Danach machen wir uns an den Abstieg, wir müssen noch zwei kleine Schneefelder überschreiten, der hat sich dort oben auf der Schattenseite wohl noch gehalten und dann führt ein schmaler Weg in Serpentinenform zwischen Kiefernbäumchen nach unten.
Bald kommen wir an lustig aussehenden Steinhaufen vorbei und sehen noch zwei Steinböcke. Es dauert nicht lange und wir sind wieder an der ersten Weggabelung vom Morgen und gehen den breiten Weg zurück zum Auto.
Das Wetter hat uns bis auf zwischenzeitlich aufsteigendem Nebel heute nicht im Stich gelassen.
Einen Tag später folgt die Tour zum Cima Capi.
Ausgangspunkt ist ein Parkplatz neben dem Sportplatz in Biacesa (ca.410Hm), dieser ist gar nicht so einfach zu finden.
Den Wegweisern folgend beginnen wir unsere Tour auf den Cima Capi (909 Hm), heute nicht ganz so hoch dafür aber mit zwei Klettersteigen.
Zunächst führt uns ein gepflasterter Weg den Berg hinauf, dieser verläuft sich dann in einen Trampelpfad durch den Wald. Es geht stetig ein wenig Berg auf. Wir haben einen schönen Blick ins Tal und auf den Gardasee, heute von der gegenüberliegenden Seite.
Der Weg durch den Wald zieht sich recht lang aber dadurch das es nur langsam höher geht lässt er sich sehr angenehm gehen. Auch hier stoßen wir wieder auf Überbleibsel des ersten Weltkrieges, Bunker die in den Fels gebaut wurden. Später stoßen wir sogar auf richtig große Höhlen die man noch betreten kann, da muss ich doch gleich mal reinschauen! Am Einstieg zum Klettersteig gibt es noch eine kleine Stärkung, danach werden Klettergurt, Klettersteigset, Helm und Handschuhe angezogen und es geht über die "Via Feratta F. Susatti" weiter nach oben.
Dies ist wirklich ein sehr schöner Klettersteig mit einem atemberaubenden Ausblick auf den grün schimmernden Gardasee.
Auf unserem Weg nach oben sehen wir einige Salamander und sogar einen größeren grell grünen Leguan.
Am Gipfelkreuz angekommen, tragen wir uns ins Gipfelbuch ein und genehmigen uns ein kleines Päuschen und eine kleine Stärkung. Auch hier oben sonnt sich wieder ein bunter Salamander.
Unser Weg führt uns langsam wieder nach unten und wir passieren einen kleinen Hubschrauberlandeplatz. Es dauert nicht lange und wir erreichen weitere Ruinen des ersten Weltkrieges, diesmal einen Mannhohen Betonschützengraben und eine riesige Höhle mit vielen verschiedenen Gängen und Ebenen. Kurz danach schließt sich der zweite Klettersteig an " Via Feratta M. Foletti" auch dieser lässt sich äußerst angenehm gehen und bietet einen tollen Ausblick.
Als nächstes erreichen wir die Hütte Biwacco Arcione (858 Hm). Dort entledigen wir uns unserer Kletterausrüstung und machen ein längeres Päuschen. Auch hier bleibt der schöne Blick auf den Gardasee und wir sehen einige Seegelboote.
Nicht weit von der Hütte entfernt steht die kleine Kirche "Chiesa S. Giovanni" von hier aus führt ein steiler Weg nach oben zum "Sentiro della Rocca" ein Kriegsstollen aus dem ertsen Weltkrieg. Mein Interesse mir diesen noch anzuschauen, obwohl er nicht auf unserer Route lag, war definitiv geweckt, durch die anderen Ruinen die wir auf dem Weg schon gesehen hatten. Ob die anderen Lust hatten oder nicht, auf gings zum Kriegsstollen ;-) Dieser kleine Abstecher hat sich definitiv gelohnt ich fand das sehr interessant wie sie das so in den Fels gabaut haben, auch wieder mit mehreren Gängen, Etagen und vielen Schützenstellungen. Und wenn man von der Kirche aus gleich Richtung Riva weiter gehen wollte führt der Weg sogar direkt durch den Stollen und man muss am Ende eine Leiter hochklettern, da war ein Pärchen welches uns entgegen kam als wir gerade aus dem Stollen rauskamen sehr überrrascht dass sie jetzt da durch mussten.
Wir machten uns an den Abstieg, dieser erwies sich als sehr steil und durch den Weg der aus großen unebenen Pflastersteinen bestand als nicht so Gelenkschonend.
Auch heute hatten wir wieder super Glück mit dem Wetter, erst als wir am Auto ankaman, vielen die ersten Regentropfen.
Am nächsten Tag war noch eine Tour geplant, doch da machte uns das Wetter gewaltig einen Strich durch die Rechnung, es goss von Morgens bis Abends wie aus Eimern.
Das waren also unsere zwei Touren am Gardasee, sie sind sehr zu empfelen, die Landschaft und Tierwelt ist wirklich herrlich.