Er lag schon seit Jahren in einer hinteren Ablage bei mir. Aber beim Stammtisch im November 2002 kam er mit Hermann´s Satz: "Jemand Interesse am Kili?" wie elektrisiert schlagartig in die 1. Reihe - der Kilimandscharo. Neben mir zeigte auch Reinhard gleich Interesse.
Bis dato hatte mich der Berg deshalb interessiert, weil er der einzige Ort auf der Erde ist, an dem man alle Klimazonen der Erde durchschreiten kann. Ich beschäftigte mich mit dem Berg, und mit dem Lesen und Sprechen vom Kilimandscharo wuchs die Kenntnis und die Begeisterung - der Berg bekam so langsam ein Gesicht. Begriffe wie Ostafrikanischer Graben, Olymp von Abbesinien, Reuschkrater, Shira, Kibo, Mawensi, Machame, Western Breach, Barranco, Uhuru-Peak, 5895 m, u. a. wurden vertraut.
Ca. 100 n. Chr. berichtete der griechische Astronom und Geograph Ptolemäus von einem hohen mit Schnee bedeckten Berg inmitten Afrika. Erst ca. 1000 Jahre später berichteten chinesische Händler wiederum von solch einem Berg. Aber erst als am 11. Mai 1849 der deutsche Missionar Johann Rebmann als erster Europäer den Kilimandscharo sah, trat der Berg ins Licht der Zeit. Es begann ein Streit um, und ein Wettlauf zu dem Berg, der dann am 6.Okt.1889 von dem Thüringer Geologen Hans Meyer und dem Salzburger Turnlehrer Ludwig Purtscheller erstbestiegen wurde.
Hans Meyer schildert in seinem Buch "Die Erstbesteigung des Kilimandscharo" anschaulich und spannend die seinerzeitige Expedition und Erstbesteigung des damals höchsten Berges des Deutschen Reiches, mit all den Beschwernissen und Besonderheiten der damaligen Zeit. Hans Meyer gab dem Gipfel des Kilimandscharo den Namen "Kaiser-Wilhelm-Spitze". Erst nach der Unabhängigkeit Tansanias wurde der Gipfel in "Uhuru-Peak", was soviel wie Freiheit bedeutet, umbenannt.
Die Planungen dümpelten zunächst so vor sich hin; auch weil schon andere Pläne bestanden. Gut Ding braucht Weile, und so kam das Thema bei der Karfreitagswanderung 2003 wieder zur Sprache. Einige zeigten Interesse. Aber wie das halt so ist, niemand kann alles machen. Auch terminlich passten leider nicht alle unter einen Hut - schade.
Schließlich wurde der Januar/Februar 2004 ausgeguckt.
Jeder hatte sich erkundigt, Preise, Leistungen, etc. verglichen. Die Telefonrechnung bekam ungewohnte Höhen. Schließlich haben wir uns für den Veranstalter "Fern-Aktiv-Reisen" aus Trier entschieden. Eine, wie sich bestätigen sollte, rundum gute Wahl.
Dann war es so weit. Freitag, den 23. Jan. 2004 starteten Hermann Fleischheuer, Reinhard Hohn, Margret Wegener, Karl Zöll, Günter Groß, Robert Bechem und Alois Handwerk um 06.50 Uhr von Köln/Bonn aus in den jungen Morgenhimmel, via Amsterdam nach Arusha, Kilimanjaro-Airport. Über den Alpen wurden etliche Berge identifiziert, die unlängst noch bestiegen wurden. Um 22.30 Uhr Ortszeit landeten wir, und erst nach Mitternacht kamen wir im Hotel an.
Der 1. Tag (24. Jan.) in Afrika gehörte der Erkundung der Hotelanlage, und vor allem der Stadt Moshi. Für denjenigen, der noch nie in Afrika war, wurde klar, dass hier schon eine andere Welt ist, und das in vielfältiger Hinsicht. Unter anderem stellte ich mir wiederum die Frage, weshalb eigentlich die Menschen dort am ärmsten sind, wo die Natur am reichhaltigsten gibt. Beeindruckend trotzdem das Lächeln vieler Menschen dort.
Abends machten einige mit einem bis dahin für sie unbekannten Brauch Bekanntschaft, der sog. Äquatorweihe, die das Kilimanjaro-Bier gut schmecken lässt.
Wir lernten Dolf kennen, einen Holländer, der viele Jahre in der Schweiz gelebt, dort viele Berge bestiegen hatte, und daher zunächst auch aufgrund seines Akzents als Schweizer vermutet wurde. Er sollte uns zum Mt. Meru ein angenehmer Begleiter werden. Auffallend an ihm neben seiner Größe war, dass er an seinem Rucksack stets ein großes Stativ für seine beiden Kameras mitschleppte. Wie er sagte, sind ihm die guten Bilder diese Kilos wert; schließlich sind sie ein Teil der Ernte.
Auf einmal kam Margret begeistert an und sagte, dass der Kilimandscharo zu sehen sei. Hatten wir ihn den ganzen Tag immer nur hinter den Wolken vermuten können, stand er nun in der Abendsonne beeindruckend und majestätisch, mit Kibo und Mawensi in den Himmel ragend vor uns. Es war ein ergreifender Anblick.
Bis auf unseren Abreisetag, sollten wir ihn jeden Tag erblicken können.
Am nächsten Morgen (25. Jan.) konnten wir den Kilimandscharo wiederum so klar sehen. Schnell klickten die Kameras, bevor es dann in den Bus ging, der uns zu unserem Eingehberg, dem Mt. Meru, brachte. Zuvor stiegen in Moshi noch der Guide, die beiden Assistant-Guides, der Koch und die 14 Träger zu uns. Der Guide Raymond und sein Assistant-Guide Manuel sollten die nächsten beiden Wochen unsere Freunde werden.
Bei der nun ca. 2 Stunden dauernden Fahrt bis zum Momella-Gate im Arusha-Nationalpark bekamen nicht nur etwas von der fremdartigen Landschaft, sondern auch von der afrikanischen Tierwelt zu sehen. Am Momella-Gate (1500 m) wurde uns ein Ranger zugeteilt. Josef, mit einer alt ehrwürdigen Büchse von Mauser ausgerüstet, war für 4 Tage unser liebenswürdiger Chef. In der Nacht schliefen wir deutlich besser als in der Schwüle von Moshi.
Am nächsten Tag (26. Jan.) hatten wir einen steilen, aber sehr schönen Aufstieg durch den farnbehangenen Bergwald bis zur nun schon in der Heidelandschaft gelegenen Saddle-Hütte (3450 m), die wir schon früh erreichten. Daher konnten wir nachmittags einen Nebengipfel, den 3800 m hohen Little Meru besteigen.
Es war früh Schlafen angesagt. Denn nachts (27. Jan.) starteten wir um 02.00 Uhr zum Gipfelaufstieg des Mt. Meru. Pole pole (langsam langsam) ging es teils hinter, teils über den Kraterrand bergauf. Wir erreichten den 4562 m hoch gelegenen Gipfel kurz nach Sonnenaufgang um 06.30 Uhr. Grandios der Blick zur aufgehenden Sonne über dem Kilimandscharo, und der Blick in die ebene Savanne.
Wir hatten auch einen tollen Blick in den Krater, wo sich ein neuer, kleiner Krater gebildet hatte. Seine letzte anhaltende Aktivität hatte der Berg von 1877 bis 1911.
Nach ca. einstündigem Aufenthalt begann der lange, harte Abstieg über die Saddle-Hütte bis zur Miriakamba-Hütte. Neben der wunderbaren Landschaft hatten wir immer den in ständigem Wolkenspiel zu sehenden Kibo im Blick. Er zog magisch an.
Der nächste Tag (28. Jan.) brachte uns nach dem Abstieg zum Momella-Gate zum Hotel nach Moshi zurück. Der erste Berg war, nein nicht bezwungen, erlebt. Der Mt. Meru ist ein mächtig aus der 800 m hoch gelegenen Landschaft herausragender Einzelvulkan. Und nebenbei hatten wir noch etwas geschafft, was ja immer schwieriger wird, mit Karl auf einen Viertausender zu steigen, auf dem er noch nicht gewesen ist.
Mit dem Bus ging es am nächsten Morgen (29. Jan.) zum Machame-Gate (1800 m). Die Fahrt führte durch die fruchtbare Zone unterhalb des Regenwaldes. Inmitten zwischen Bäumen, Sträucher und anderen Pflanzen wohnen die Chagga in kleinen Häusern. Die Vulkanerde und das Wasser des Kilimandscharo spenden Fruchtbarkeit. Dazu nutzen die Chagga durch landwirtschaftlichen Mischanbau, und die natürlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse der Pflanzen.
Nach Zuteilung der Träger ging es dann vom Gate aus durch den Regenwald des Kilimandscharo, der zwar deutlich anders als der Bergwald am Mt. Meru, aber ebenfalls unvergleichlich schön ist. Der Regenwald mit seinen über 1000 Pflanzenarten ist ein riesiger Wasserspeicher, der eigentliche Reichtum dieser Region
Neben den verschiedenartigen Bäumen fallen vor allem die meterlangen grünlichen Bartflechten, Baumfarne und Moose ins Auge. Der Regenwald reicht bis ca. 3000 m, wo der Übergang zur Moor- und Heidezone beginnt. Kurz hinter dem Regenwald war das Ziel dieser Tagesetappe, die Machame-Hütte (3.100 m), erreicht.
Genauer gesagt, handelt es sich um einen Platz für Zelte und eine vieleckige Blechhütte mit ca. 5 m Durchmesser.
Am nächsten Morgen (30. Jan.) starten wir in die Moor- und Heidezone, die von den bis zu 10 Meter hoch werdenden Erikapflanzen (es sind Erikabäume) dominiert wird.
Wir sehen auch die ersten Senecien und Lobelien.
Und immer wieder geht der Blick zum Kibo. Am späten Nachmittag erreichen wir das Shira Camp am Rande des Shira Plateaus, wo uns schon die von den Trägern aufgeschlagenen Zelte erwarten.
Zu den Trägern muss man sagen, daß sie einen harten Job leisten. 14 Träger, zuzüglich, 1 Guide, 2 Assistantguides und 1 Koch hatten wir für unsere siebenköpfige Gruppe. Für unsereins blieb nur ein Tagesrucksack mit Wasser, Fotoapparat und einigen, wenigen weitern Dingen zu tragen.
Die Träger trugen den Seesack eines jeden mit den weiteren Sachen. Zudem trugen sie die Zelte, Tische, Stühle, Wasser, die Lebensmittel für die gesamte Zeit, Gas, Kochgeschirr, und was sonst weiter noch erforderlich war.
Nachdem wir das Frühstück zu uns genommen, unsere Seesäcke gepackt hatten und dann mit den Guides unterwegs waren, packten die Träger alles zusammen und kamen nach. Unterwegs überholten sie uns mit unserem Tagesrucksack. Dabei trugen sie die Lasten in Körben oder Säcken auf dem Kopf. Dazu kam dann noch ein großer Rucksack und manchmal noch ein kleinerer Rucksack vorne am Körper oder noch Sachen an den Händen. Bis zu 25 Kg wurden dann von ihnen getragen. Bei unserem Eintreffen am Camp standen die Zelte, und das heiße Wasser für den Tee stand auch schon bereit. Als Speiseraum stand uns ein ca.2,5 m x 2,5 m großes Zelt zur Verfügung. Und wir haben alle gemütlich reingepasst.
Bewundernswert auch der Koch Faustino. Ein kleines Zelt, jedenfalls kleiner als unser Speiseraum und unsere Schlafzelte, diente ihm als Küche. Und wie in jedem Haus, schien auch im Camp die Küche der gemütlichste Raum zu sein, was sich darin ausdrückte, dass es stets voller Träger steckte. Auf das die Hütte voll wird.
Und was der Koch unter den einfachen Gegebenheiten an Essen täglich auf den Tisch zauberte, war erstaunlich und bewundernswert und verdiente auch seine Sterne.
Wiederum ein neuer Tag (31. Jan.). Es ging weiter aufwärts in die Steinwüstenzone. Die Vegetation nimmt ab. Die Landschaft wechselt nur ihre Schönheit. Große Lavabrocken liegen in der Landschaft. Wir entdecken bis ca. 4 m hohe Lavasäulen, auf denen, wie bei einem Gletschertisch, große Steine liegen. Man fühlte sich an die Lavagruben der Eifel erinnert.
Schließlich gelangen wir zum Lavatower, einem großen Felsen in 4.600 m Höhe. Hier beginnt auch der Aufstieg zum Gipfel über den Western Breach, die alte, klassische Machame-Route. Einige hatte auch ihre Zelte dort aufgeschlagen.
Wir gingen aber nach Süden, dem Southern Summit Bounds unterhalb des Kibo folgend. Vom Southern Summit Bounds hat man einen herrlichen Blick auf die grandiosen, weit herunterreichenden Gletscher und Felsabbrüche des Kibo, die wir jedoch nur sahen, wenn sich der Nebel gelegentlich verzog.
Entschädigt wurden wir aber von der andersartigen, aber nicht minder reizvollen Landschaft am Southern Summit Bounds.
Hinter dem Lavatower begann der Abstieg ins Barranco-Tal. Schon von weitem stachen sie ins Auge, die Riesen-Senecien, die einzeln oder in Gruppen wie Bäume bis zu 6 m in den Himmel ragen. Nirgendwo auf der Erde sollen sie so groß werden wie am Kilimandscharo. Sie wachsen dort in allen Größen und Formen. Am Stamm der großen Senecien wirken die Blätter unter der den grünen Blättern am Stammende wie abgestorben. Sie dienen der Pflanze jedoch als Wasserspeicher. Bei den kleineren Senecien und Lobelien kann man noch abends das von der Pflanze in der Blüte gesammelte Wasser sehen.
Im Tal liegt das Camp. An diesem Abend bekommen wir endlich die sogenannte Siebenstreifengrasmaus vor die Kamera. War sie sonst immer entwischt. Die Tiere leben nicht schlecht vom Nahrungsabfall der Camper, ebenso wie der Weißkragenrabe. Es ist der vielleicht schönste Platz in unserer Tour, gelegen in der rauen Lavalandschaft, umgeben von den Riesen-Senecien, und die Barranco-Wand vor uns, in der diese Pflanzen ebenfalls einzeln stehen.
Die Abende in den Camps verlaufen ruhig. Nach dem Eintreffen werden die bereits errichteten Zelte wieder bezogen. Das Teewasser steht bereit, man durchstreift etwas die nähere Umgebung, bis zum Abendessen gerufen wird.
Nach dem Essen saßen wir noch beim Kerzenschein in dem Speisezelt, und erzählten von vergangenen Touren, Erlebnissen und Taten. Dabei wurde auch festgestellt, dass es zwar Seemannsgarn, Jäger- und Anglerlatinum gibt, den bergsteigerischen Erzählungen ein solcher Begriff allerdings vollkommen fremd ist, was für die Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit auch ausgeschmückter bergsteigerischer Erzählungen spricht.
Wieder ein neuer Tag (1. Febr.), und wir fanden den Kibo frei. Ein eindrucksvolles Bild an den Gletschern. Nach dem üblichen, reichhaltigen Frühstück geht es weiter.
Im Morgenlicht steigen wir die Barranco-Wand hoch, weiter über ein Plateau, danach steigen wir hinab ins Karanga-Tal, und wieder hoch, wo unser Camp war.
Das Karanga-Tal mit der letzten Wasserstelle ist enger, ansonsten ähnelt es mit seiner Pflanzenwelt dem Barranco-Tal. Erstaunlich wie die Träger mit ihren schweren und ausschweifenden Lasten die Steilpassagen scheinbar locker bewältigten.
Der Boden war nass und es drohte Regen. Ein Glück, dass wir in Günter einen Fachmann dabei hatten. Er legte den Vorraum des Zeltes mit Steinplatten aus und meinte, dass er es nimmer für möglich gehalten hätte auf seine alten Tage noch mal Fliesen legen zu müssen, und das soweit der Heimat.
Der nächst Tag (2. Febr.) bringt dann die Spannung. In der Nacht hatte es geregnet, und der Kibo lag im Schnee.
Wir gingen nun zum Barafu-Camp. Es liegt auf 4.600 m, übersäht von großen Steinblöcken.
In der Blechhütte war ein Pärchen, das in der Nacht zuvor über den Western Breach den Gipfel erreicht und zum Barafu-Camp abgestiegen war. Sie waren in der Nacht vom Schneefall überrascht worden. Augenscheinlich bekleidungs- und besonders schuhmäßig nicht angepasst bestückt sah man ihnen ihre erlittene Überraschung deutlich an.
Es wurde langsam ernst. Es folgte noch eine Lagebesprechung mit den Guides. Warm anziehen, sowenig mitnehmen wie möglich, kurze Pausen, viel trinken während des Aufstiegs. Sind die Batterien für die Stirnlampe voll? Jeder fragt sich: "Werde ich die Höhe schaffen.? " Werden alle es schaffen?"
Um 20.30 Uhr gehen in den Zelten die Stirnlampen aus.
Um 23.00 Uhr wird aufgestanden. Geschlafen hat keiner so richtig. Die Spannung und der Wille zum Aufstieg liegt in der Luft. Kurz nach Mitternacht
(3. Febr.) geht´s los. Es sind 2 Grad minus auf Karl´s Temperaturmesser. Raymond geht voran, Manuel und Faustino am Ende. Die Stirnlampenkette zieht pole pole den Kibo hoch. Der Schnee wird deutlich mehr. Es ist niemandem zu langsam. Jeder weiß um die Beschwernisse der Höhe. Annähernd 1.300 Höhenmeter sind noch bis zum Gipfel zu überwinden. Scheinbar endlos steigen wir Stunde um Stunde dem Kraterrand entgegen. Kurze Pausen. Der warme Tee aus der Thermoskanne tut gut. Kaltes Wasser fror in den Wasserflaschen. Noch im Dunkeln erreichten wird den Stella-Point am Kraterrand. Nach einer kurzen Pause ging es weiter.
Kurz vor dem Gipfel ging die Sonne auf.
Um 06.30 Uhr standen wir auf dem Uhuru-Peak, dem Dach Afrikas.
Wir hatten es geschafft, wir hatten es alle geschafft.
Trotz der bitteren Kälte und dem eisigen Wind war das Glücksgefühl in der Morgensonne überwältigend.
Der gesamte Krater war verschneit, was in der Trockenzeit eher ungewöhnlich ist. Margret hatte echten Champagner mitgenommen, der dann in den Himmel schießen sollte. Es blieb aber für jeden noch ein kleiner Schluck.
Wir waren angetan von der Größe des Kraters und der Mächtigkeit der Gletscher.
Begeistert wurde fotografiert. Über dem Mawensi hatte sich eine ufoartige Wolke gebildet, ein einzigartiger Anblick. Alleine der Blick in die Weite der Savanne blieb uns verwehrt; man kann halt nicht alles haben.
Der Guide drängte zum Abstieg. War es uns schon kalt, ihm und seinen beiden Helfern dürfte es noch kälter gewesen sein.
Nach dem gemeinsamen Gipfelfoto begaben wir uns nach ca. 30 Minuten Aufenthalt wieder auf den Rückweg.
Gerne wären einige noch länger oben geblieben.
Nach diesem Gipfelglück folgte ein knochenharter (Abends wussten wir dann auch woher dieser Begriff kommt) Abstieg von mehr als 3000 m bis zum Mweka-Camp. Beim Abstieg vom Kibo zu unseren Zelten - wo dann ein kurzer Schlaf angesagt war - wurden wir von der Höhensonne nicht geschont.
Nach einer stärkenden Malzeit stiegen wir weiter ab, durch Lavawüste, Heide- und Moorzone bis in den Regenwald. Gottseidank war jetzt das Wetter gnädiger. Leichter Regen tat gut. Selten hat das Bier so gut geschmeckt wie im Mweka-Camp.
Am letzten Bergtag (4. Febr.) ging es durch den Regenwald bis zum Mweka-Gate, und von dort mit dem Bus zurück ins Hotel, wo nach 7 Tagen Sonne, Staub, Regen, Schnee und Schweiß die Dusche und frische Wäsche für ein weiteres Glücksgefühl sorgten.
Das Pombe (Bananenbier) ist hochprozentig und hat einen eigenen Geschmack. Kleinere Feststoffe sind auch noch vorhanden. Die Becher gingen oft herum. Sicherlich für den Erfahrungsschatz eine Bereicherung. Danach wurde wieder auf das bekannte Flaschenbier umgestiegen.
Der letzte Tag (5. Febr.) wurde mit packen, Kartenschreiben und einem letzten Gang nach Moshi verbracht.
Nach 22.00 Uhr starteten wir zum 12-stündigen Nachtflug nach Amsterdam. Noch ein gemeinsamer Cappuccino im Flughafen, und der Weiterflug nach Köln/Bonn.
Wehmütig dann der Abschied in einer Gruppe, wo nicht nur das Ziel, wo es auch sonst gestimmt hat.
Schön zu Hause von den Lieben erwartungsvoll empfangen zu werden.
Und dann: "Nah, wie war's, erzähl, wann sind die Bilder fertig".