Seit 2022 gibt es in Manderscheid den Burgenklettersteig - teilweise anspruchsvoll aber auch wunderschön. Grund genug für mich, Ruth und Ute einen Termin zu suchen und eine Veranstaltung auszuschreiben. Schon nach kurzer Zeit haben sich 6 Leute angemeldet.
Wir trafen uns um 9 Uhr am Parkplatz Burgenblick in Manderscheid und kleideten unsere Teilnehmer ein. Neben Klettergurt, Helm und Klettersteigset war uns auch eine Rast- bzw. Selbstsicherungsschlinge wichtig, mit der die Leute an schwierigen Stellen ihre Arme entlasten konnten. Hier ein großes Dankeschön an unsere Materialwartin Brigitte, die direkt mit den Teilnehmern per E-Mail alles klärte und eine schöne Kiste für uns bereit stellte. Nachdem wir kurz die bisherigen Klettersteig-Erfahrungen der Teilnehmen abgefragt und den Ablauf besprochen hatten, machten wir uns auf den Weg zur ersten von drei Etappen.
Am Einstieg des Klettersteigs vermittelten wir grundlegende Verhaltensweisen beim Gehen eines Klettersteigs und nach einem kurzem Warmup ging es los. Die erste Etappe schlängelt sich nah am Fluss der Lieser entlang. Nach ca. 10 min empfingen uns erste C Stellen, die aber alle Teilnehmer souverän meisterten und bei vielen ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Als es dann über Seilbrücken ging, fiel auch schon mal der Ausdruck „Spielplatz für Erwachsene“ - eine, wie ich finde treffende Beschreibung. Auch die erste mit C/D bewertete Stelle „Ritterschlag“, wurde von allen ohne große Probleme erklommen.
Die kurze zweite Etappe gipfelte auf der Oberburg. Im Schatten der Burgmauer legten wir eine Rast ein und stärkten uns für die nächste Etappe.
Die dritte Etappe ist das Highlight der Klettersteigs - aber auch der schwierigste Teil. Auf der Turnierwiese hatten wir einen guten Einblick auf die Via Ferrata, in der sich gerade eine andere Gruppe tummelte. Wir fragten unsere Gruppe, wer jetzt in den 3. Teil gehen will - oder ob jemand lieber hier abbrechen möchte. Zu unserer Freude wollten alle den 3. Teil gehen. Zu Beginn wurde es sofort Ernst - es mussten C/D Stellen kurz oberhalb der Wasseroberfläche bezwungen werden. Es ging steile Stellen aufwärts um danach direkt wieder runter zur Lieser zu führen. Im Anschluss standen sofort knackige D Stellen bevor. Aber trotz mancher Zweifel, haben alle Teilnehmer mit Geschick und großer Kraft - auch Willenskraft die schwierigen Stellen bezwungen, auch wenn der Schweiß in Strömen floss.
Als kurze muskuläre Verschnaufpause dient in der 3. Etappe die Burgenbrücke. Aber hier wurde der Kopf gefordert, denn die 60 m lange und 20 m hohe Stahlseilbrücke hat nur eine fußbreite und dazu noch lückenhafte Lauffläche. Je mehr es zur Mitte geht, desto mehr schwingt und wackelte die Brücke. Am Ende der Brücke ging es dann noch einmal eine knackige C/D Stelle steil aufwärts. Nach einer längeren A/B/C Passage erreichten wir nach knapp 5 Stunde den Ausstieg und erreichten zufrieden und ohne größere Blessuren das Gipfelkreuz.
Wie bei jeder DAV-Veranstaltung wissen wir nie, wer sich anmeldet. Im Nachhinein war es aber eine tolle harmonische Gruppe, die rücksichtsvoll miteinander umging und ihr bestes gab. Die Frage aus der Runde, wann denn die nächste Veranstaltung statt findet, bestätigte uns, dass es ein gelungener Tag war.