Die Tourenwoche 3000 war von Eckhard Klinkhammer rings um die Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen und mit der Gruppe in mehreren Schritten vorbereitet. Diese waren:
· Die Übung einer Spaltenbergung an den Kalkfelsen im Wald von Kall mit Sicherheitsgurten, Bandschlinge, Karabinerhaken, Seil, Reepschnur, Prusikknoten,
· Die Durchsprache der Ausrüstungsliste mit Absprache über die Beistellung durch die Sektion oder persönliche Beschaffung,
· Durchsprache der Sicherungstechniken und Knoten mit Seilen.
Sa. 17.8.02 Anreise Franz-Senn-Hütte, Stubaier Alpen, 2147m
Eckhard war mit seiner Frau Ingrid und Tochter Regina schon am Donnerstag angereist, Birgit Schüer kam am Samstang aus Italien, Helmut Schüer und ich reisten Samstag mit dem Auto bis zu Oberiss Hütte auf 1745m, packten unseren Rucksack in den Lift und stiegen ca. 400m zur Franz-Senn-Hütte auf.
Die Franz-Senn-Hütte ist eine schöne, große komfortable Hütte. Die Gruppe hatte ein 6-Bett-Zimmer. Die Hütte hat ein gutes Abendessen und ein großes Frühstücksbuffet, also Halbpension für 31,50€. Abends besprachen wir die geplante Tour, mit Kartenstudium, Wegetabelle, Zeitkalkulation, notwendige Ausrüstung.
So. Rinnenspitze 3003m
Gutes Wetter, die Gruppe steigt auf bis zur Unteren Rinnengrube, 2600m. Vor dem Einstieg in den Klettersteig werden die Sicherheitsgurte angelegt, Bandschlingenknoten, Karabinerhaken, Klettersteigset, geordnet und geprüft. Nun folgt der Aufstieg zur Rinnenspitze, schwierige Stellen sind gesichert.. Der Ausblick auf den Lisenser Ferner und den Alpeiner Ferner belohnt uns.
Mo. Sommerwandferner
Wir steigen auf bis zum Rand des Ferners auf 2700m. Bei Helmut Schüer verstärken sich die Rückenbeschwerden, die er schon vor der Abreise hatte, er bleibt etwas zurück. Am Rand des Ferners machen wir ein Kartenstudium, Kompass, Standortbestimmung.
Ausrüstung für das Eis: Steigeisen, Eisschraube, Bandschlinge, Reepschnur, Seil, Pickel.
Wir üben einen Festpunkt schaffen: Im Schnee mit einem eingegrabenen Pickel, im Eis mit einer Eisschraube einschließlich der Rückzugsmethode, und mit einer Reepschnur die durch zwei mit einer Eisschraube gebohrten Bohrlöcher hindurchgezogen wird. Ganz wichtig sind die Übungen nach einem Sturz aus der Gleitphase in die Bauchlage mit dem Kopf zum Berg zu drehen und im Liegestütz zum Stand zu kommen. Inzwischen hatte Helmut wieder aufgeschlossen. Wir stiegen als Seilschaft bis zum Fels auf.
Di. Klettergarten
Wir nutzten die Anlagen in der Nähe der Hütte. Eine Klettersteigwand, gut gesichert, an einer Querpassage etwas schwierig. Abseilen einschließlich Prusiksicherung. Der Höllenrachen ist ein Einschnitt in einen Fels, den sich der Alpeiner Bach gegraben hat. Teilweise nur 2-3m breit, an einigen Stellen so versetzt, dass oben ein Felsdach entstanden ist und unten rauscht der Bach, schäumend und dröhnend. Die Felswände sind durch die früheren höheren Wasserstände glatt aber gut gesichert, an einer Stelle muß der Bach am Sicherungsseil gequert werden. Der Höllenrachen fordert ruhige durchdachte Sicherung.
Mi. Wilder Turm 3126m
Ursprüngliche war der Alpeiner Ferner geplant, Helmut hatte Rückenschmerzen, ich hielt nicht bei, Eckhard änderte unterwegs die Planung und kürzte auf den Turmferner ab. Eckhard, Birgit und ich stiegen über den Turmferner auf zum Wilden Turm.
Der Übergang vom Ferner auf den Fels war zu einer Spalte abgetaut, dies forderte sorgfältige Sicherung.
Do. Schafgrübler 2921m
Die ganze Gruppe stieg auf bis zum Horntaler Joch Die 10-jährige Regina schaffte dies ganz lässig. Hier teilte sich die Gruppe auf. Eckhard, Birgit und ich stiegen auf den Schafgrübler, Ingrid, Regina und Helmut steigen wieder zur Hütte ab. Anschließend umgingen wir den Schafgrübler ~200m runter ins Große Horntal und dann über einen Blockwerkhang über einen Sattel auf die Südseite zum Abstieg.
Fr. Vordere Sommerwandspitze 2677m
Eckhard und Birgit stiegen den Hausgrat von der Franz-Senn-Hütte zur Vorderen Sommerwandspitze auf, Helmut und ich den Bergsteig auf die Vordere Sommerwandspitze. Auf diesen guten Steig waren wir viel früher oben und konnten Eckhard und Birgit bei ihrem Aufstieg über den Grat mit der schwierigen Sicherung gut beobachten.
Sa. Abstieg zum Parkplatz, Heimreise
Die ganze Gruppe hatte eine sehr gut vorbereitete und geführte Tourenwoche erlebt, wofür wir dem Eckhard für seinen persönlichen Einsatz danken und der Sektion für die beigestellte Ausrüstung.