Gipfelglück und Nebelzauber
Dieser Bericht schildert einen unvergesslichen Abschnitt einer fünftägigen Überquerung des Allgäuer Hauptkamms (Steinbocktour) – einer hochalpinen Hüttentour, die von der DAV Sektion Eifel organisiert und von Teamerin Sabine Mey geführt wurde. Mit insgesamt elf Teilnehmern stellten wir uns den Herausforderungen und Schönheiten der Allgäuer Alpen.
Der hier beschriebene Tag, die Etappe über den Heilbronner Weg, war ein absolutes Highlight dieser anspruchsvollen Tour, geprägt von einem faszinierenden Wechselspiel der alpinen Natur und des Wetters.
Unser Abenteuer begann am Morgen an der Rappenseehütte, gelegen auf 2.091 Metern Höhe. Nach einem stärkenden Bergfrühstück machten wir uns auf den Weg, der unmittelbar in felsiges, alpines Gelände führte. Die ersten Sonnenstrahlen, die die Gipfel erreichten, ließen die Vorfreude auf das bevorstehende Erlebnis steigen.
Aufstieg zum Hohen Licht (2.651 m) unter blauem Himmel: Nach etwa anderthalb Stunden erreichten wir den Abzweig zum Hohen Licht. Der Aufstieg zum Gipfel auf 2.651 Metern ist steil und erfordert volle Konzentration. Über Blockwerk und teils drahtseilversicherte Passagen arbeiteten wir uns Meter für Meter nach oben. Vom Gipfel des Hohen Lichts bot sich uns ein strahlend blauer Himmel und ein grandioser 360-Grad-Rundblick. Die klare Sicht auf die umliegende Bergwelt war einfach atemberaubend und ließ uns die Anstrengung vergessen. Nach einem kurzen Aufenthalt traten wir zügig den Abstieg an, um uns dem Heilbronner Weg zu widmen.
Entlang des Heilbronner Wegs zum Bockkarkopf (2.609 m) im Wechselspiel der Wolken:
Wir stiegen wieder zum Heilbronner Weg ab und folgten diesem in östlicher Richtung. Der Heilbronner Weg ist das Herzstück dieser Tour und bekannt für seine spektakulären, teils ausgesetzten Passagen mit Drahtseilsicherungen, Leitern und Steiganlagen. Jeder Schritt erforderte höchste Konzentration.
Doch ab der Mitte des Heilbronner Weges zogen Nebelschwaden auf. Die Landschaft verwandelte sich, und die alpinen Felsformationen erhielten eine mystische, geheimnisvolle Aura. Die Sicht wechselte dabei ständig: Mal tauchten wir in dichten Nebel ein, mal gaben die Schwaden atemberaubende Ausblicke frei, bevor sie uns wieder verschluckten.
Gegen Mittag erreichten wir den Bockkarkopf auf 2.609 Metern Höhe. Hier, in diesem dynamischen Spiel aus Nebelschleiern und kurzen, klaren Momenten, legten wir unsere wohlverdiente Mittagspause ein. Es war ein Moment des Innehaltens und Genießens, fernab jeder Zivilisation.
Der Abstieg zum Waltenberger Haus (2.084 m): Vom Bockkarkopf begann derAbstieg zum Waltenberger Haus. Der Weg führte über loses Geröll und Blocksteine, was Trittsicherheit und Konzentration erforderte. Schließlich erreichten wir das modern und neu gestaltete Waltenberger Haus auf 2.084 Metern Höhe. Die Lage der Hütte, eingebettet in eine Mulde, hoch über dem Stillachtal bescherte uns einen mystischen Sonnenuntergang mit nebligen Schwaden und durchscheinender organge-roter Sonne über den Allgäuer Bergen wie Fellhorn, Hammerspitzen und Schafalpenköpfe.
Fazit:
Diese fünftägige Hüttentour über den Allgäuer Hauptkamm, mit Besteigung der Walser Hammerspitze, dem Geißhorn, des hohen Lichts sowie die Begehung des Krumbacher Höhenweges und Besuchs des Haldenwanger Ecks (südlichster Punkt Deutschlands), über den Gehrener Berg mit Blick ins Lechtal und die Begehung des Heilbronner Weges ist eine Tour für geübte Bergwanderer, die das Außergewöhnliche suchen. Sie bietet nicht nur körperliche Herausforderung, sondern auch unvergessliche Naturerlebnisse.
Elf unterschiedliche Personen, ein gemeinsamer Weg. Manche an der Grenze. Manche drüber.
Alle mit neuem Vertrauen – in die Beine, ins Herz, in sich selbst.
Was bleibt? Stimmen wie diese:
„Ich hätte nie geglaubt, dass ich das schaffe – jetzt weiß ich’s.“
„Diese Tour war mehr als Höhenmeter. Es war Gemeinschaft.
„Ich fühl mich stärker – innen wie außen.“
Diese Tour war echt. Sie war intensiv.
Sie war fünf Tage Berg, Wind, Nebel, Ausblick – und das Gefühl: Ja. Genau dafür bin ich losgegangen.
Ein Abenteuer, das noch lange in Erinnerung bleiben wird!