Der Neuschnee der Nacht leuchtete uns an diesem Morgen von den hohen Bergen strahlend in der Sonne entgegen. Wir freuten uns schon auf die Gipfel, die uns heute erwarteten.
Als Erstes sind wir - mein Papa und ich - von Kauns nach Fendels gefahren, um mit der Sesselbahn hinauf zum Startpunkt unserer Bergtour zu gelangen. Das war die auf 1870m gelegene Obere Sattelklause. Damit hatte man schon einmal die ersten 500 Höhenmeter überwunden.
Nun gingen wir mit wohlgemuten Schritten über den Spielplatz des Restaurants und sahen, als wir die Kreuzung erreichten, einen Kuhhirten, der die Kühe auf die andere Weide brachte. Mein Papa und ich wählten den bequemen Hangweg, der uns bis zu einem Pfad führte. Auf diesen bogen wir ein und gelangten zur Mathonalpe ( 2000m).
Auf dem Weg zum Niederen Ochsenkopf wurde es mir richtig warm. Mir war es bald zu anstrengend und wir rasteten. Der Anblick des Ochsenkopfs (2146m) nebenan und des weißen Roten Schrofen machten mich neugierig.
Nun sind wir dem Hangweg weiter gefolgt und kamen auf den Sattel mit einer Wegkreuzung. Der Grat zum Mittagskopf sollte ab hier unser Weg sein, wohlgemerkt: verschneit. Aber die Sonne schmolz den Schnee allmählich auf. Unterweg begegneten uns ganz viele Gemsen.
Auf dem Mittagskopf hielten wir eine kleine Mittagsrast. Zufällig waren es gerade noch 4 Minuten vor Zwölf. Der Mittagskopf zählt 2621m.
Wir schritten über den blockigen Grat vorbei an einigen Gendarmen hinauf zum Roten Schrofen, über den schneebedeckten Berg.
Übrigens war das Gipfelkreuz niedriger gelegen als die Wetterstation, die wir am Gipfel vorfanden (2704m). Als wir den Gipfel erreichten war ich besonders glücklich, dass ich es geschafft hatte.
Während der Hauptrast habe ich meine gesamte Schokolade gegessen, die mir noch übrig blieb. Nun wählten wir einen Abstieg, der nicht gerade der unsteilste war.
Dort schritten wir über Schutt, auf dem ich meistens ausrutschte bis zu den Wiesen, die so hubbelig waren, dass mir bald die Zehen weh taten. Dabei waren ganze 500Hm verschwunden. Wir gelangten endlich an einen zwar steinigen Weg, der uns aber sicher nach unten führte. Ich war, als wir wieder am Ausgangspunkt ankamen, sehr erschöpft und wollte gar nicht mehr am Spielplatz spielen.
Als wir nun im Sessellift saßen, dachte ich an die schöne Tour von heute. Wir stiegen ins Auto und fuhren zurück nach Kauns. Dort erzählte ich meiner Mama ausführlich, wie die Bergtour verlaufen war.