Nachdem wir schon einige "Hüttenwochenenden" mit der Familiengruppe in der näheren Umgebung verbracht hatten, wollten wir in diesem Jahr eine Woche auf einer Hütte in den Bergen verbringen. Wir suchten uns die Erfurter Hütte, auf 1834 m, im Rofangebirge aus. Dort trafen wir uns am Nachmittag des 04.07.98. Christine, Karina, Christian, Alina, Stefan, Hildegard, Hannelore, Reinhard, Matthias und Kornelia richteten sich in den gemütlichen Zimmern der Hütte ein und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen mit Erzählen und Spielen.
Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes, trotzdem machten wir uns am nächsten Morgen daran, die nähere Umgebung zu erkunden. Bei bedecktem Himmel und später auch Nieselregen wanderten wir frohgelaunt los und erreichten nach ca. 2 Stunden den Gschöllkopf (2039 m). Nach kurzem Blick von dort oben auf unsere Hütte, suchten wir unterhalb des Gipfels eine Mulde zum Rasten, denn der Wind blies uns kräftig um die Nase.
Am frühen Nachmittag kehrten wir zur Hütte zurück, wärmten uns auf und machten es uns gemütlich. Für den nächsten Tag war Schönwetter angesagt und so planten wir eine große Tour. Die Männer wollten den Roßkopf (2246 m) besteigen und wir wollten mit den Kindern das davor gelegene Hochplateau, mit Übungskletterfelsen, kleinen Wasserläufen und dem Grubasee erkunden. Gemeinsam gingen wir am nächsten Morgen über den Grubasteig hinauf: Dort trennten wir uns. Die Männer gingen vor und deponierten einen Teil unserer Ausrüstung an den Übungsfelsen. Wir folgten langsam, denn wir hatten noch Wichtiges zu tun. Die Kinder sammelten Schnecken aller Größen und setzten sie auf einen kleinen Felsbrocken, Steine mußten gesammelt werden, Blumen und Blätter mit Tautropfen wurden bestaunt und nicht zuletzt beobachteten wir Molche an einem Tümpel. Blitzschnell konnte Christine sie fangen und umdrehen, um uns ihre orangenen Bäuche zu zeigen. Schließlich gelangten wir an unseren Rastplatz, doch von Rast war keine Rede. Nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter zu einem kleinen Wasserlauf. Mittlerweile war es so warm, daß die Kinder barfuß ins Wasser konnten, um eine Staumauer zu bauen für eine "Badewanne". Außerdem versuchten wir mit einem Siebchen Insekten zu fangen, um sie unter einer Lupe zu betrachten.
Am Mittag kehrten wir zum Lagerplatz zurück und kochten Suppe auf den mitgebrachten Gaskochern. Gestärkt machten wir uns danach auf die Suche nach dem Grubasee. Dort hatten die Kinder sehr viel Spaß, denn an einem Ufer befand sich ein kleines Altschneefeld, auf dem "Snowboard" gefahren wurde. Am Nachmittag versammelten wir uns alle wieder an den Kletterfelsen, auch die Männer waren mittlerweile von ihrer Tour zurück. Wir richteten zwei Routen ein und hatten viel Spaß mit den Kinder beim Klettern. Schließlich mußten wir uns beeilen alles einzupacken und den Rückweg antreten, um rechtzeitig zum Abendessen zurück zu sein.
Für den nächsten Tag wurde Gewitter gemeldet. Wir machten uns also schon früh auf den Weg zur Dalfaz - Alm. Unterwegs sammelten wir Naturmaterialien wie z.B. Holz, Tannenzapfen, Steine, Wurzeln, Moos etc. Nach kurzer Rast in der Almhütte traten wir den Rückweg an, nicht ohne vorher die Tiere in den angrenzenden Ställen beobachtet zu haben. Hannelore und Reinhard machten von hier aus noch eine Wanderung und kehrten in großem Bogen zur Hütte zurück. Sie bekamen einen ordentlichen Regenguß ab, während wir mit den Kindern nur die ersten paar Tropfen abbekamen.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Basteln. Eine richtige Ausstellung brachten wir zusammen: Waldgeister, Boote, Vogelnester und allerlei phantastische Gebilde gab es da zu sehen. Gegen Abend wurde das Wetter immer schlechter, Sturm heulte um das Haus und es wurde merklich kühler. Die Köchin meinte sogar, daß wir mit Schnee rechnen müßten. Tatsächlich lag am nächsten Morgen Neuschnee. Es sah sehr weihnachtlich aus. Die Kinder jubelten zwar zunächst aber wir blieben bei unserem schon am Abend gemeinsam gefaßten Entschluß. Wir packten unsere Sachen und fuhren mit der Seilbahn ins Tal. Wetterbedingt mußten wir unsere Tour früher als geplant beenden, trotzdem bin ich davon überzeugt, daß auch diese wenigen Tage allen sehr viel Spaß gemacht haben.