Malerisch schlängeln sich die gepflasterten Serpentinen den bewaldeten Hang über Riva del Garda hinauf. Vorbei an den kulturellen Überbleibseln längst vergangener Tage, bis sie schließlich in einem schmalen Wanderpfad zur Capanna Santa Barbara enden. Es ist ein heißer August Tag, hoch über Riva, jeder Liter Wasser in unseren Rucksäcken hat seine Daseinsberechtigung. Immer und immer wieder hatten uns die 482 Höhenmeter dazu gezwungen kurz inne zu halten und Sonnenschutz und Kondition aufzufrischen. Nach einem weiteren, steilen, sonnenexponierten Aufstieg erreichen wir endlich den Einstieg zum „Weg der Freundschaft!“.
Über teilweise gesichertes Felsgelände, sowie Schutt und lichtes Gestrüpp geht es nun steil, aber nur wenig schwierig (A/B) und stets mit schöner Aussicht auf den Gardasee empor zur ersten, der zwei Leitern.
Eine riesige Faszination geht von dem luftigen Stahlungetüm aus, welches sich mit mehr als 100 Sprossen vor uns in den Himmel schraubt. Immer wieder lehnt man sich an der Leiter an und genießt die Höhe. Die sengende Hitze machte auch diesen Klettersteig mit seinem Zustieg zu einer Konditionsschlacht.
Weiter geht es wieder über schroffes Gelände, einige Klammern und kurze Leitern, bis man schließlich das kleine, große Highlight der „Via dell Amicizia“ erreicht. Der exponiert angebrachte rostige Riese überbrückt uns dankbar rund 70 Höhenmeter auf unserem Weg zur Cima S.A.T. .
Langsam rücken wir unserem Ziel näher, eine halbe Stunde mit mehreren kürzeren Leitern über die heißen Felsformationen der Mittagssonne trennen uns noch von der eisernen Fahne. Eine halbe Stunde voller atemberaubender und unvergesslicher Tiefblicke.
Erleichtert erreichen wir die Cima S.A.T.. Ein trockener starker Wind weht uns ordentlich um die Ohren. Wir beschließen ein wenig zu rasten, bevor wir schließlich zum Abstieg aufbrechen. Vom Gipfel geht es zunächst kurz und knackig über steilen, gesicherten Fels hinab, dann aber wieder sehr komfortabel über einen engen Wanderpfad zurück nach Riva.
Wir sind müde und können nun am Nachmittag die schattige Kühle des Waldes genießen, durch den sich die letzten Meter der Serpentine wieder hinab winden. In Gedanken träumt man schon vom gemütlichen Vergnügen am See, von dem man nicht mehr weit entfernt ist.