Rudi hat es bestätigt, im Vereinsheft ist sie noch nicht vorgekommen. Und dabei ist sie doch seit vielen Jahren ein Fixpunkt in unserem Vereinsleben. Die Karfreitagswanderung. Einst von Reiner Müller ins Leben gerufen geht es seit Jahre immer wieder von Einruhr durch das Tal der Rur, mal an der ihr entlang, mal hoch über ihr, 16 km bis nach Monschau, und das bei jedem Wetter. Manch einer kann sich an Wind und Schneeregen, aber auch Sonnenschein, oder jede Menge Wetter dazwischen erinnern.
In Monschau ist dann ca. 1 Stunde Einkehr. Wie das Wetter es zulässt in einer Gaststätte, einem Café, aber auch draußen bei Sonne und entsprechenden Temperaturen auf dem Marktplatz im Biergarten. Danach geht es dann die 16 km wieder zurück nach Einruhr. Und jedes Mal setzt einige Kilometer vor Einruhr eine Art Wettrennen ein. Die Teilnehmer ziehen sich auseinander, und die Ersten haben schon das 2. Bier in Einruhr angetrunken, wenn die Letzen gerade ankommen. Andere steigen zwischendurch in ein vorher strategisch geparktes Auto, und sind dann mal eben weg, und warten in Einruhr bei Kaffe und Kuchen auf ihre Mitgeher.
Alle Jahre wieder ist die Karfreitagswanderung für einige der Start ins Berg- und Wanderjahr. Und immer wieder wird gefragt, wo warst Du denn voriges Jahr in den Bergen, und was hast Du dieses Jahr vor. Schon so manche gemeinsame Tour wurde auf der Karfreitagswanderung geboren.
Dieses Jahr ging es dann Mal nicht nach Monschau.
Ralf Schwarz hat sich was anderes ausgedacht.
Von Einruhr aus geht es am Obersee entlang bis zum Staudamm Paulushof vor Rurberg. Hinter dem Staudamm ist dann die 1. Bergprüfung hoch zum Paulushof. Und weiter über Schwarzes Kreuz durch den Kermeter geht es bis zum Kloster Maria Wald. Erbsensuppe ist angesagt. Himmel und Menschen haben zu Hause nichts gekocht und sind unterwegs. 20 Minuten stehen wir an für die Suppe, und die ist am Karfreitag natürlich ohne Wurst.
Noch ein Trappistentröpfchen, und es geht weiter durch Wald und Windbruch hinunter zur Urfttalsperre. Dort sehen wir auch die neue Rad- und Fußgängerbrücke, die wir dann auch zur 2. Bergwertung hoch nach Burg Vogelsang überschreiten.
Weiter geht es zur Wüstung Wollseifen, wo die Renovierungsarbeiten an der alten Kirchenruine anerkennend angesehen werden.
Danach geht es noch über die Höhe, hinab zum Abschluss in einem Café in Einruhr, den wir uns reichlich verdient glauben.
Für nächstes Jahr hat Ralf Schwarz schon eine neue Route im Kopf.