Datum: 14. 07 1998
Autor: Inge Weiß und Sabine Schäper
Am Samstagabend kamen wir
zu dieser schönen Hütte hier.
Am Sonntag dann ging´s endlich raus
an eine steile Wand - oh Graus!
Wir seilten jeder zweimal ab,
Karl Peter winkte dankend ab.
Die Wand, die gegenüber lag,
ihm weitaus mehr im Blute lag.
Pause musste dann noch sein
für uns und auch für Rudilein.
Denn der war diesmal nicht allein,
er nannte nun ein Schätzchen sein.
Am Nachmittag auf luft´gem Sitze,
wir suchten dann des Kreutzes Spitze.
Die Frage war, ob ist Verlaß
auf unsre Kenntnis vom Kompaß.
Des Abends dann zu spätrer Stund
entdeckt der Ralf der Hölle Schlund.
Dieses war der erste Tag,
doch der zweite vor uns lag.
Etwas Übung braucht Ralf noch,
also ging es rauf zum Joch.
Die Rinnenspitze war das Ziel,
Sabine war das fast zuviel.
Doch dank des Josefs starker Hand
erreichten wir das End der Wand.
Runter ging´s im Sauseschritt,
auch Schumachers, die wollten mit.
Der Rudi aber und sein Evchen,
machten lieber noch ein Schläfchen.
Dieses war der zweite Tag,
doch der dritte vor uns lag.
Am nächsten Morgen kam´s drauf an,
ob man denn auch die Knoten kann.
Halbmastwurf und Prusikschlinge,
Achterknoten - furchtbar Dinge.
Der Rudi hatte viel Geduld,
die Knüddel war´n nicht seine Schuld.
Beim Gang zum See erwies sich dann,
ob Inge Karte lesen kann.
Der Nebel macht´ es uns nicht leicht,
doch bald war schon der Grat erreicht.
Norbert, Ralf, Sabine, Inge,
waren weiter guter Dinge.
Marschierend im Quartett,
erreichten sie das Gletscherbett.
Am Höllenschlund wir mussten halten,
weil Ralf war diesmal nicht zu halten.
Im Schlund verschwand er unerschrocken
- er ist ein ganz schön harter Brocken.
Helene, diese arme Socke,
derweil in ihrer Stube hockte.
Die Grippe hatte sie erwischt
und dadurch ging es weiter nicht.
Dieses war der dritte Tag
doch der vierte vor uns lag.
Schwer bepackt mit Seil und Pickel,
führt uns Rudi, dieser Nickel,
zu des Gletschers tiefen Spalten
und für schön soll´n wir dies halten.
Die Schrauben in das Eis gedreht,
den Stein am Flaschenzug bewegt,
so waren wir bestens gerüstet
doch Rudi war dann schwer entrüstet,
als Stefan in der Spalte steckte
und keiner einen Arm nur reckte.
Die Spitze wurd´ noch mitgenommen,
Sabine war etwas benommen.
Die anderen rutschten ganz schön munter,
den ziemlich steilen Hang hinunter.
Am Abend wurde dann geschockt,
was ganz besonders Stefan lockt.
Dem Doktor war das nicht geheuer,
der Abend wurde ihm zu teuer.
Dies war der vierte Tag,
doch der fünfte vor uns lag.
Die Sommerwand mit Klettergarten
- wir alle konnten´s kaum erwarten -
stand Donnerstag auf dem Programm.
Wir alle standen ganz schön stramm.
Den Steig hinauf mit allemann,
Karl Peter kletterte voran
und konnt´ es selber gar nicht fassen,
wovon er wollt´ die Finger lassen.
Die Knie, sie schlotterten ihm zwar,
doch selten er so glücklich war.
Sicherung und Standplatzbau,
Rudi macht es ganz genau.
Norbert konnt´ es kaum erwarten
endlich eine Fünf zu starten.
Alle mußten kräftig ran,
keiner war mehr wirklich bang.
Josef, Ralf, Matthias, Norbert
machten nicht zur Hütte kehrt.
Sie weitere Taten folgen ließen
Den Klettersteig noch zu genießen.
Zweie kamen oben an,
die anderen beiden gaben´s dran.
So hatte Ralf, was er gewollt
Und er nun mit sich selber schmollt.
Dieses war der fünfte Tag,
doch der sechste vor uns lag.
Die letzte Tour! Sie führte uns heute
zum Turm. Da gab es fette Beute.
Alle, die den Grat erreichten
sich die Hände fröhlich reichten.
Der Rückweg ging nicht schnell genug,
drei Männer es zur Hölle zog.
Als Abenteuer muss das sein - drauf trinken wir jetzt alle einen!
Alle anderen frischgebackenen Bergsteiger bedanken sich für den Erlebnisbericht bei Inge und Sabine.