Im Veranstaltungsplan hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass die Radtour von Kall nach Trier der Wanderstrecke der Kaller Matthias Bruderschaft entspricht. Diese Strecke wird jährlich in drei Tagesetappen, zwischen 40 und 50 Kilometer, zu Fuß bewältigt. Zuletzt war ich diese Tour vor zwei Jahren zum erstenmal mit einem Trierpilger per Rad gefahren.
Da die Tour zu 90% über Wald- und Feldwege verläuft, ist es mit dem Verlauf der Strecke im Kopf zu behalten, wenigstens was den meinigen betrifft, nicht weit her. Im Klartext bedeutet das eine Orientierung nach der Landkarte 1:25000. Da der Vergleich der Route ständig mit der Karte erfolgen muß, habe ich vorher einen Kartenhalter am Lenker montiert.
Am 12.05.01 trafen sich um 6.30Uhr Peter Klein, Otto Salentin, Ewald Blum, Raimund Machery und Eckhard Klinkhammer am Kaller Park & Ride Platz um von dort die Tour zu beginnen.
Zunächst führte der Weg durch das Rosental nach Nettersheim und weiter die Urft entlang bis zur Anrufschranke Küchenberg. Es war noch sehr frisch und so waren wir über unsere angezogenen Jacken sicher froh. Nun ging´s leicht bergauf bis nach Blankenheimerdorf und von dort Richtung Süden über einen steilen Trampelpfad ins Nonnenbacher Tal. Hier passierte der erste und Gott sei Dank der letzte Zwischenfall unserer Tour. Raimund hatte wohl an etwas anderes gedacht als ans Fahrradfahren und so kam es wie es kommen mußte, er stürzte und zog sich dabei eine äußerst kritische Verrenkung des Lenkers zu (linke Seite). Aber was ein richtiger Biker ist, den läßt das kalt. Der steigt aufs Rad, tut so, als sei alles o.K. und fährt weiter.
Wir fuhren dann in der Nähe von Cafe Maus (bei Nonnbach), durch den Wald Richtung Ripsdorfer Mühle, nach Ripsdorf und über Baumwurzeln, die den Weg kreuzten ins berühmte Lampertstal. Dort fuhren wir über eine Wiese bis zum Odenbach, überquerten diesen und standen schon an der Alendorfer Grillhütte. Nach einer kurzen Frühstückspause ging es ein Stück am Wammersbach entlang durch Feld und Wald in Richtung Crumersmühle an der Kyll. Entlang an Wirtschaftswegen und mit einen herrlichen Ausblick über das Kylltal bis Pkt. 427,6m in der Nähe von Bolsdorf. Nun parallel zur Bahnstrecke bis Pelm (370m).Dort stand ein Gastwirt in der Tür seines Hauses der uns mit frischem Wasser versorgte.
Es war 10.00Uhr. Die mittlerweile auf uns wirkende Sonnenwärme spürten wir auch im dichten Pelmer Wald. Wir mußten 300 Höhenmeter überwinden um die Ortschaft Salm zu erreichen. Entlang der Salm fuhren wir zur Binsenmühle. Mittlerweile war es kurz vor 12.00Uhr und der Magen knurrte. Die Gemüsesuppe der Mühlenwirtin kam uns gerade recht. Nach ausgedehnter Pause und Sonnenbad (manch einer dachte, warum ist die Tour noch nicht zu Ende) ging es weiter der Salm entlang bis Eisenschmitt. (Die Orginalroute der Pilger führt über Oberkail) Nun den steilen Berg hinauf über Schwarzenborn zur Grillhütte östlich von Gransdorf.(Nun waren wir wieder auf der Orginalroute). Weiter durch den Gransdorfer Büsch bis an die Autobahn. Zunächst die steile Böschung hinab, über die Standspur, die Gegenfahrbahn, den Mittelstreifen auf die andere Fahrbahnseite. Ein paar Meter der Autobahn entlang und dann schnell hinunter, bevor ein Auto kommt. Man weiß ja nie.
Nach kurzer Fahrt standen wir am Zaun der U.S.-Base Spangdahlem. Auf einem gut ausgebauten Forstweg strampelten wir nach Binsfeld, durch den Wald bis Rothaus an der L 46. Weiter durch den Forst zum Blankenheimer Kreuz. Endlich ging´s bergab, auf dem Karl Kaufmann Weg nach Quint an der Mosel. Die letzten Kilometer den Moselradweg folgend zum Bahnhof Trier.
Aber was ist Trier ohne Besuch der Altstadt. So mußte dort, die Radtour, die bis auf die leichte Lenkerbeschädigung, ohne Probleme verlaufen war, in einem Biergarten begossen werden. Aber vorher noch ein Blick auf den Kilometerzähler, 130km waren zu sehen. Dies war aber nur eine unbedeutsame Randerscheinung.
In der Erinnerung der Teilnehmer bleibt eine Radtour in einer herrlichen, waldreichen Landschaft mit vielen schönen Ausblicken bei gutem Wetter in einem harmonischem Team. Eine Tour, die sich lohnt, noch mal zu fahren.
P:S: Für die, die es sich nicht denken können, zurück ging es mit dem Zug nach Kall.
Die überquerte Autobahn befand sich noch im Bau.