Endlich es ist Freitag. Pfingsten steht bevor und es kann losgehen auf Jugendfahrt ins Frankenjura!
Schnell wurde noch das Gepäck (es ist doch ganz schön viel geworden) auf die Autos verteilt und dann konnte Auto Nr.1 mit Michael, Simon, Gregori und Julian schonmal die Fahrt ins schöne Frankenjura antreten. Der Rest muss auf Schulschluss warten, doch dann schaffen auch Anne, Jenny, Nina, Julia, Sven und Philipp im knallroten Partybus eine erstaunlich staufreie und sehr lustige Anreise. Nachdem wir uns bereits auf den ersten Kilometern verfahren hatten wurden als erstes die drei leckeren Kuchen und Speckschnecken verspeist. Anschließend wurde bei verschiedenen Runden „Wer bin ich?“ Annes Allgemeinwissen um Mussolini erweitert, also sogar noch was gelernt auf Jugendfahrt :). De erste Trupp hatte zum Glück schon die Zelte aufgebaut, sodass wir alle gemütlich am Feuer die leckeren Nudeln von Chefkoch Michi verspeisen konnten. Auf Wunsch von Nina wurden dann auch direkt mal die ersten ''pädagogischen Spielchen'' ausprobiert, allerdings scheiterte „Werwolf“ an den ''Selbstmord'-Versuchen von Gregori :). Dann wurde aber auch bald geschlafen, denn am nächsten Morgen sollte es ja früh rausgehen zum Klettern... .
Von der Sonne geweckt begann unser erster Klettertag pünktlich um halb acht nach einer erholsamen Nacht im Zelt.
Nach dem Frühstück ging es direkt los Richtung „Eibenwände“, wo uns viele interessante und teils anspruchsvolle Routen erwarteten, die allen Teilnehmern viel Freude bereiteten.
Auf die Gewöhnung an das Klettern im dort vorhandenen Kalkgestein folgte eine erholsame Mittagspause und danach ging es mit zwei anspruchsvollen Routen weiter.
(Im Laufe des Nachmittags entdeckte mancher Teilnehmer seine wahre Identität (Hippie-Bild) und seine Liebe zur Natur ;-). Am späten Nachmittag mussten noch die letzten Besorgungen betätigt werden, bevor wir den Tag beim Grillen gemütlich ausklingen lassen konnten und es gegen elf Uhr ruhig wurde damit sich alle von diesem anstrengenden ersten Tag erholen konnten.
Sonntagmorgen, 7 Uhr: Mit dem Klingeln des Weckers beginnt der zweite Klettertag und wir werden beim verschlafenen, ersten Blick aus dem Zelt mit blauem Himmel belohnt. Nach einem mehr oder (eher) weniger üppigen Frühstück packen wir schnell unsere Rucksäcke und machen uns auf zum Felsen. Es folgt eine kurze Autofahrt und dann wird noch ein Stück zum Felsen gelaufen. Und es hat sich gelohnt, dass wir früh aufgestanden sind, denn wir sind die Ersten an der Felswand, welche mit bunt gemischten Routen aus den einfacheren Graden überzeugt. Der gut abgesicherte Kalk lädt also förmlich ein zum Vorsteigen und so bekommt unsere Jugendgruppe eine kurze Einführung ins Vorstiegsklettern und kann es natürlich dann auch an einer schönen gut abgesicherten 3+ ausprobieren. Aber uns reizt auch ein beeindruckender, zu querender Überhang (7+) und nach Hin- und Herüberlegen hängen wir ihn ein und kommen auch ganz schön ins Schwitzen bzw. Hängen. Nachdem alle Muskeln sich beschweren, beschließen wir Siesta zu machen und legen uns bei Sonnenschein auf eine nah gelegene Wiese. Die einen halten ein kleines Nickerchen, die anderen suchen den nächsten Fels aus und der Rest isst Gummibärchen. Aber Gummibärchen haben noch nicht gereicht um unseren beanspruchten Zuckerhaushalt aufzufüllen, deshalb kommt es grade recht, dass der nächste Fels neben Gössweinstein liegt und wir uns noch einen kurzen Abstecher zur Eisdiele leisten. Auch wenn sich die Parkplatzsuche etwas kompliziert gestaltet hat, das leckere Eis lässt das sofort wieder vergessen. Gut gestärkt gehts dann weiter zur südl. Gössweinsteiner Wand und wir klettern schnell noch ein paar schöne Routen (der Himmel sieht nämlich schon bedenklich dunkel aus). Als wir dann mit dem Fußtechniktraining anfangen, fängt es tatsächlich an zu regen und wir machen uns auf zurück Richtung Campingplatz Jurahöhe. Da werden dann schnell noch ***-Nudeln vom Küchenchef Michi gezaubert, während Simon und Philipp ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Feuermachen, nachgehen. Dann wird noch gemütlich am Feuer gequatscht, bis alle glücklich und zufrieden in ihren Schlafsack klettern und vom nächsten schönen Klettertag träumen.
Ein weiterer Klettertag bricht an. Nachdem „bereitwillig“ alle um 7 Uhr aufgestanden waren, um möglichst früh am Felsen zu sein, ging es nach dem Frühstück direkt schon los an die sogenannte „Elfenwand“. Das übliche Ritual: während die Jugendleiter unter höchster Anspannung vorstiegen, um einige Routen einzuhängen, machten wir es uns bequem und schauten ihnen zu, um den ein oder anderen Griff abzugucken. Dann ging es (endlich) los, jeder versuchte möglichst alle Route zu bewältigen, vor allem die 5 mit dem schönen Überhang schien ihren Reiz zu haben.
Nach getaner Arbeit richtete man sich auf die Mittagspause ein, so wurde z.B. schon mal die Slackline aufgespannt. Das Wetter machte uns jetzt aber einen Strich durch die Rechnung - es fing zu regnen an. Das hielt uns natürlich nicht davon ab unsere akrobatischen Künste auf der mittlerweile nassen Slackline unter Beweis zu stellen. Eine Besserung war nicht in Sicht und an Klettern war unter dem Dauerregen nicht mehr zu denken. Wir entschlossen erstmal zum Camping-Platz zurückzukehren und dann weiter zu schauen. Unter dem geöffneten Kofferraumdach unseres „Partybuses“ (in dem alle Platz gefunden hatten) bereiteten wir unser Essen zu. Glücklicherweise hörte es auch auf zu regnen und wir konnten die Lagerfeuerstelle für uns beanspruchen, da die anderen Gäste wohl wegen des Wetters abgereist waren. Regen hat wohl auch seine Vorteile. Den Nachmittag/Abend verbrachten wir mit Spielen, wobei wir die volle Bandbreite ausnutzten: von Denkspielen bis zu Spielen, die eigentlich einen gewissen Alkoholpegel voraussetzen ;). Es war auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Ein sehr schöner Tag.
Am letzten Tag konnten wir leider nicht mehr klettern gehen,“weil wegen der Sicherheit“. Es hatte die ganze Nacht geregnet und daher waren die Felsen zu nass. Wir entschieden uns dafür in die Tropfsteinhöhle nach Pottenstein zu gehen. Nachdem wir unser ( inzwischen sehr nasses) Lager abgebaut hatten, haben wir uns dann auf den Weg Richtung Höhle gemacht. Dort sind wir durch die Tropfsteinhöhle geführt worden, in welcher man außer uralten Kalktropfsteinen auch zum Beispiel das Skelett eines Höhlenbäres sehen kann. Simon, Jenny und Julia haben probiert die gefühlt tausend Stufen zu zählen, was ihnen jedoch nicht gelungen ist, da sie alle unterschiedliche Endergebnisse raushatten. Es waren irgendwas zwischen 390 und 410. Mit einem verdienten Abschlusseis oder –kaiserschmarrn haben wir die vier Tage dann genussvoll ausklingen lassen.
Wir alle hatten eine interessante Zeit mit einer tollen Gruppe und kniffligen Routen. Das schreit nach Wiederholung!!