Spätestens wenn die weißen Griffe vom Gummiabrieb der Schuhe genauso grau aussehen wie die schwarzen vom Chalk, ist es Zeit für eine Griffreinigungs- und Umschraubaktion. Zu Beginn der Sommerferien war es wieder soweit: Unerschrockene Kletterer ohne Chalk-Allergie oder Phobie gegen Griffe-Putzen fanden sich an einem Samstagmorgen ein, um speckige „Holds“ von der Wand zu schrauben und einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Namentlich waren das Andrea Oversberg, Sven Claßen, Tim Heyner, Jo Wildenberg, Armin Zalfen und Tameer Eden. Weil wir alle keine Lust auf Spülhände hatten, ließen wir diesmal die Technik für uns arbeiten: Auf einen Tipp von Tim hin schraubten wir die Griffe auf ein Brett und rückten sämtlichen Rückständen mit dem Hochdruckreiniger auf den Plastik-Leib.Leider waren wir bei der Routenauswahl recht beschränkt, mussten doch die Schulrouten unangetastet bleiben. Außerdem fehlte uns hier und da noch ein spannender Griff, gerade das Angebot an Slopern ist optimierungswürdig, wie wir bald feststellten. Dennoch waren bald die ersten Ideen für neue Routen an der Wand ausgemacht, nach kurzer Absprache waren Farben und Schwierigkeitsgrade zwischen 4 und 8- geklärt.
Erstaunlich ist, wie viel Arbeit im Neubau einer sinnvollen Route steckt. Denn die soll ja nicht nur klettertechnisch ausgereift sein, sondern darf auch keine anderen Routen behindern und sollte an den entsprechenden Stellen auch noch für den Vorstieg geeignet sein. Und wenn dann in einer Wand kaum noch Griffe hängen, ist es auch gar nicht so einfach, da überhaupt hochzukommen. Hier und da musste also eine Leiter herhalten, trotzdem war Ausdauer beim langen Hängen in den Gurten gefragt. Gesichert haben wir uns per GriGri alle selbst, beim Ausprobieren der neuen Routen war dann wieder Partnersicherung angesagt. Nach einigen Tipps der Kollegen und ein paar kleinen Änderungen hier und da gab es dann ausreichend Neutouren für die nächsten Kletterabenteuer.
Künftig wollen wir auch während des laufenden Jahres die ein oder andere Route „sanieren“. Jo und Tameer haben sich dafür auf Anfrage als „Routenbeauftragte“ zur Verfügung gestellt.