Datum: 21. 10 2021
Autor: Volker Jansen
13.09. 2021 – 22.09.2021
Wie in den letzten Jahren konnte sich unsere Truppe der „Eifler Gipfelstürmer“ auch in diesem Jahr wieder auf eine Hüttentour einigen. Diesmal wollten wir eine Woche in den Hohen Tauern auf dem Tauern Höhenweg verbringen und als Highlight die Besteigung des Großglockners (3798m), des höchsten Berges von Österreich, in diese Tour integrieren. Leider hatte es in diesem Jahr das Schicksal mit zwei Kameraden unserer Truppe nicht gut gemeint und so mussten Ottmar wegen einer Verletzung und Adalbert wegen einer Erkrankung kurzfristig die Hüttentour absagen. Nach diesen Schicksalsschlägen brachen wir dennoch am 13.09.2021 mit einer stolzen Truppe von neun „Gipfelstürmern“ zu unserer Hüttentour in die Hohen Tauern auf. Wir trafen uns um 20 Uhr bei unserem Kameraden Michael Stollenwerk. Von dort wurden wir von Bekannten nach Düren zum Bahnhof gefahren. Von Düren fuhren wir über Köln, München, Salzburg und Spittal-Millstättersee nach Lienz.
Dienstag, 14.09.2021
Um kurz vor 12 Uhr erreichten wir Lienz. Da wir dort die letzte Nacht unserer Hüttentour verbringen wollten, wurde es jetzt kurzzeitig etwas stressig. Das für die letzte Nacht gebuchte Hotel in Lienz hatte uns den Hausmeister mit einem Kleintransporter zum Bahnhof geschickt, wo wir unsere Sporttaschen mit frischen Klamotten fürs Hotel und die Rückfahrt abgeben konnten und im Anschluss den Bus nach Heiligenblut erwischen mussten. Für dieses ganze Prozedere blieben uns gerade einmal 10 Minuten Zeit. Da der Zug pünktlich in Lienz eintraf konnten wir diesen Kraftakt nach 12 Stunden Zugfahrt jedoch meistern. Mit dem Bus ging es im Anschluss weiter nach Heiligenblut, dem Startpunkt unserer diesjährigen Hüttentour. Von der Talstation der Seilbahn in Heiligenblut (1288m) wanderten wir gegen 13:30 Uhr los. Zunächst sanft ansteigend über die „alte Glocknerstraße“ und im Anschluss über den „Haritzersteig“ und den „Heilwasser-Briccius Weg“ erreichten wir die bewirtschaftete Sattelalm (1620m). Dort genehmigten wir uns eine kurze Getränkepause. Nach dieser kurzen Rast ging es steil ansteigend vorbei an der Bricciuskapelle auf einem Pfad in Serpentinen hinauf zum Karl-Volkert Haus (2148m) auf der Glocknergletscherstraße, unserem Quartier für die erste Nacht. Dort servierte man uns ein hervorragendes Abendessen und nach ein paar kühlen Getränken fielen wir müde und erschöpft nach 14stündiger Anreise mit Bus und Bahn und knapp 1000 Höhenmetern Anstieg in unsere Zimmerlager, wo wir eine erholsame Nacht verbrachten.
Mittwoch, 15.09.2021
Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang mit ungetrübtem Blick auf den Großglockner und einem leckeren Frühstück mit frischen Semmeln aus Heiligenblut brachen wir gegen 7:30 Uhr zu unserer zweigeteilten zweiten Etappe auf. Vorbei am Glocknerhaus verließen wir nun endgültig die Zivilisation und stiegen zunächst hinab zum Magritzenstausee (2036m). Vom Stausee ging es nun auf dem Wiener Höhenweg in steilen Serpentinen hinauf zur Stockerscharte (2501m). Im Anschluss wanderten wir auf dem Höhenweg zunächst drahtseilversichert bergab und dann wieder steiler ansteigend hinauf zur Salmhütte (2644m), unserem Quartier für die zweite Nacht. Dort angekommen, genehmigten wir uns zunächst ein leckeres Süppchen, bevor wir unsere Bettenlager bezogen und unsere Tagesrucksäcke packten, denn wir hatten noch so einiges vor. Gegen 13 Uhr starteten wir unsere zweite Unternehmung für diesen Tag. Von der Salmhütte ging es mit leichtem Gepäck zunächst steil hinab zum Glatzbach. Nach dessen Überquerung wieder steil empor über den Gipfel des Glatzberg (2631m) und auf einem schönen Höhenweg hinüber zur Glorer Hütte (2642m). Die Glorer Hütte ließen wir zunächst links liegen und bestiegen den Gipfel des Kastenegg (2821m). Von hier bot sich uns ein überwältigender Blick über die bereits zurückgelegte Strecke mit Stockerscharte, Salmhütte, Glorer Hütte und Großglocknerblick. Ein Gipfelschnaps durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach erfolgreichem Abstieg kehrten wir noch auf ein paar Brettljausen und kühle Getränke in die Glorer Hütte ein. Gut gestärkt machten wir uns zusammen mit dem Hüttenhund der Glorer Hütte, der von da an nicht mehr von unserer Seite wich, auf den Rückweg zur Salmhütte. Am Glatzbach angekommen hatten Michael, Andreas und Volker noch die glorreiche Idee ein kurzes Bad in dem gletscherkalten Gebirgsbach zu nehmen. Im Anschluss lieferten wir uns ein Wettrennen die letzten 200 Hm zusammen mit dem nimmermüden Hund hinauf zur Salmhütte. Dort saßen wir noch ein paar schöne Stunden auf der Terrasse der Salmhütte, bevor wir nach einem hervorragenden Abendessen zufrieden in unseren Kojen verschwanden.
Donnerstag, 16.09.2021
Nach einem leckeren Frühstück ging es nun gut erholt bereits um 7 Uhr in der Früh weiter zu unserer dritten Etappe, den Übergang zur Stüdlhütte. Wir starteten an diesem Morgen recht früh bei leichtem Nieselregen, da im Laufe des Tages kräftige Regenschauer und Schnee gemeldet waren. Von der Salmhütte ging es auf dem Wiener Höhenweg weiter voran. Zunächst wanderten wir bergab und überquerten den Leiterbach. Danach führte uns der Pfad steil ansteigend zur Pfortscharte (2828m). Auf Grund des schlechten Wetters und der eingeschränkten Sicht machten wir hier nur eine kurze Rast, bevor der Abstieg Richtung Kötnitztal erfolgte. Im Anschluss ging es leicht ansteigend über einen schönen Bergsteig hinauf zur Stüdlhütte (2801m), unserem nächsten Nachtquartier. Bei der Stüdlhütte, die wir gegen 12 Uhr erreichten, handelt es sich um eine sehr große, architektonisch interessante Hütte, die als eine der Ausgangspunkte für die Besteigung des Großglockners dient. Da das Wetter weiterhin einigermaßen hielt entschlossen wir uns dazu recht zügig mit leichtem Gepäck den Gipfel der Schere (3041m) zu besteigen. Nachdem wir uns bei starkem Nebel auf unmarkierten Wegen dem Gipfel näherten wurde aus leichtem Nieselregen ein kräftiger Regenschauer. Daraufhin entschlossen wir uns auf Grund von Nebel und Regen den Gipfel außen vor zu lassen und machten uns auf Rückweg zur Stüdlhütte. Nach Erreichen der Stüdlhütte bezogen wir unser Matratzenlager, schlüpften in trockene Klamotten und stärkten uns mit einer leckeren Suppe im Gastraum der Stüdlhütte. Nach einem feucht fröhlichen Nachmittag und einem spitzenmäßigen Abendessen in Buffetform mit vier Hauptgerichten, Vorspeise und Nachspeise frei nach dem Motto „All you can eat!“ trafen unsere drei schon von langer Hand gebuchten Bergführer aus Kals auf der Stüdlhütte ein. Mit den Bergführern wollten wir am nächsten Tag unseren lang ersehnten Traum von der Besteigung des Großglockners in Angriff nehmen. Wir teilten uns in drei gleichstarke Gruppen von je drei Kameraden auf und jede Gruppe bekam einen Bergführer zugeteilt. Danach wurde innerhalb jeder Gruppe die Vorgehensweise für die Besteigung des höchsten Gipfels von Österreich besprochen. Zudem bekam jeder Teilnehmer Steigeisen und einen Klettergurt, eigens vom Bergführer auf ihn angepasst, zugeteilt. Da wir am nächsten Tag bereits um viertel nach fünf komplett angezogen mit Klettergurt, Wanderschuhen und gepacktem Rucksack zum Frühstück erscheinen mussten, machten wir uns sofort daran unseren Rucksack zu packen und die Wandersachen für den nächsten Tag zusammenzustellen. Nach einem letzten Gespräch mit den Bergführern ging es dann gegen 22 Uhr ab ins Bett, mit einer riesigen Vorfreude auf den nächsten Tag, da sich auch das Wetter wieder gehörig bessern sollte.
Freitag, 17.09.2021
Die Bergführer waren begeistert, als sie unsere komplette Gruppe um 5:15 Uhr fertig ausgerüstet am Frühstückstisch vorfanden. Nach einem kurzen Frühstück trafen wir uns um halb sechs mit Stirnlampen ausgerüstet vor der Stüdlhütte (2801m) wieder. Jeder fand sich, wie tags zuvor besprochen, bei seinem ihm zugeteilten Bergführer ein und das große Abenteuer der Glockner Besteigung konnte beginnen. Zunächst ging es stetig ansteigend über Geröllpfade und Platten Richtung Ködnitzkees (Gletscher). Dort angekommen schnürten wir uns die Steigeisen über und es ging fortan in Viererseilschaften über den Gletscher voran. Nach circa einer Stunde ließen wir den Gletscher hinter uns und es ging auf Grund von 30cm Neuschnee mit Steigeisen und angeseilt über einen felsigen Grad nun schon steil ansteigend und immer wieder durch Drahtseile gesichert weiter Richtung Erzherzog-Johann Hütte (3454m), die höchste Schutzhütte Österreichs. Nach ca. 2,5 Std. Gehzeit war die Hütte erreicht und wir wärmten uns bei Temperaturen weit unter 0 Grad bei einem warmen Kakao in der Gaststube der Hütte auf. Eine halbe Stunde später ging es dann wieder hinaus um die letzten 450 Höhenmeter bis zum Gipfel in Angriff zu nehmen. Leider konnte unser Mario auf Grund von Problemen im Sprunggelenk nicht weitergehen und blieb auf der Hütte. Die restlichen acht „Gipfelstürmer“ nahmen jedoch frohen Mutes den Weiterweg Richtung Gipfel auf. Es ging über ein weites Schneefeld erst sanft, dann sehr steil ansteigend über das sogenannte „Glocknerleitl“ Richtung Gipfel. Nachdem „Glocknerleitl“ fing die Kletterei im I. und II. Schwierigkeitsgrad Richtung Kleinglockner an. Alsbald war der Kleinglockner erreicht und es ging zunächst wieder steil bergab, dann über die imposante Glocknerscharte mit 1000m Tiefblick sowohl links als auch rechts der Scharte und nach dieser wieder steil ansteigend weiter Richtung Gipfelkreuz. Nach diesem letzten Kraftakt, in der zunehmend dünner werdenden Luft, erreichten wir gegen zehn Uhr mit acht „Gipfelstürmern“, mit dem Gipfelkreuz des Großglockners (3798m), den höchsten Punkt von Österreich. Bei bestem Wetter genossen wir das 360°-Panorama und es war einfach beeindruckend zu sehen, wie die hohen Gipfel durch die 1000m tiefer liegende Wolkendecke stachen und wir bei strahlendem Sonnenschein dieses einzigartige Naturschauspiel genießen konnten. Zufrieden und stolz auf die erbrachte Leistung schossen unsere Bergführer noch viele Fotos mit unserer Gruppe am Gipfelkreuz, bevor wir uns an den Abstieg Richtung Erzherzog-Johann Hütte, auch Adlersruhe genannt, machten. Gegen zwölf Uhr war die Hütte erreicht und wir gönnten uns einen kleinen Mittagssnack auf dieser einzigartig gelegenen Hütte. Im Anschluss stiegen wir weiter zur Stüdlhütte ab, wo sich unsere Bergführer nach einem gemeinsamen Getränk von uns verabschiedeten. Hier möchte einmal ein Kompliment für unsere Bergführer aussprechen, die uns mit Professionalität, Ruhe und den nötigen Ansagen sicher den Berg hinauf und wieder zurück zur Hütte geleitet haben. Ohne die Erfahrung der Bergführer wäre eine Besteigung für uns nicht realisierbar gewesen. Zufrieden und stolz feierten wir im Anschluss unseren Erfolg auf der Sonnenterrasse der Stüdlhütte mit dem ein oder anderen Kaltgetränk. Nach dem nächsten Viergang-Abendmenue wieder frei nach dem Motto „All you can eat“ und vielen Kaltgetränken später schlüpften wir zufrieden in unser Matratzenlager und schliefen alsbald ein.
Samstag, 18.09.2021
Nach einem leckeren Frühstück ging es an diesem Morgen bei Sonnenschein und klarer Sicht von der Stüdlhütte (2801m) auf dem „Osttiroler Adlerweg“ über Geröll abwärts ins Teischnitztal (1600m), danach ein Stück über eine Almstraße und wieder hinauf zur Moaalm (1780m). Auf einem sehr schönen Waldweg ging es nun wieder hinab ins Dorfertal, vorbei an der Moaebenalm zu einer wohlverdienten Rast auf der Bergeralm (1636m). Hier genehmigten wir uns nach 1400 Hm im Abstieg und 300 Hm im Anstieg ein leckeres Mittagessen und das ein oder andere kühle Getränk, bevor wir unsere Rucksäcke nochmals schulterten und die letzten Meter zum Kalser Tauernhaus (1755m) zurücklegten. Im frühen Nachmittag erreichten wir das Kalser Tauernhaus, unser nächstes Nachtquartier. Dort bezogen wir unser Matratzenlager und Michael, Andreas und Volker nahmen unter tosendem Applaus und ungläubigen Blicken ein Bad in dem unmittelbar hinter der Hütte fließenden Gebirgsbach. Anschließend verbrachten wir noch ein paar schöne Stunden bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse des Kalser Tauernhauses. Am Abend füllte sich die Hütte zunehmend, da die Tochter der Hüttenwirte ihren 40. Geburtstag feierte. Nach einem grandiosen Abendessen profitierten auch wir von dem Geburtstag, da es Livemusik mit dem Akkordeon in der Gaststube gab und der ein oder anderen Schnaps auf das Geburtstagskind getrunken wurde. Müde und zufrieden fielen die letzten Gipfelstürmer gegen 23 Uhr bei gedämpfter Musik auf ihre Matratzenlager und schliefen alsbald ein.
Sonntag, 19.09.2021
An diesem Morgen gab es ein sehr leckeres Frühstück mit frisch gebackenem, noch warmem Brot aus Kals und frischem Aufschnitt, das sich alle schmecken ließen. Gut gestärkt brachen wir zu unserer sechsten Etappe auf. Unmittelbar hinter der Hütte begann der steile Anstieg Richtung „Silesa Höhenweg“. Eine schöne Aussichtkanzel mit Blick auf den Stolzbacher Wasserfall wurde nach den ersten 400 Hm erreicht. Alsbald trafen wir auf den „Silesa Höhenweg“, der uns nach weiteren 400 Hm im Anstieg auf den Gipfel des Spinevitrol (2483m) führte. Dort trugen wir uns ins Gipfelbuch ein und machten ein paar Schnappschüsse. Im Anschluss führte uns der wunderschöne Höhenweg über abwechslungsreiches Gelände mit tollen Tiefblicken leicht abwärts steigend Richtung Seebach (2223m). Nach Überquerung des Gebirgsbachs erfolgte der letzte steile Anstieg Richtung Tauernscharte (2515m). Nach weiteren 400 Hm im Aufstieg war die Scharte erreicht und wir erblickten das Berghotel Rudolfshütte (2311m) mit dem vorgelagerten Weißsee. Nach einer weiteren Stunde Abstieg war die Rudolfshütte erreicht, auf der wir die letzten zwei Nächte unserer Hüttentour verbringen wollten. Bei der Rudolfshütte handelt sich um ein Berghotel, welches nur mit der Seilbahn oder zu Fuß erreichbar ist. Das Berghotel bietet 300 Gästen Platz und hat auch sonst noch die ein oder andere Besonderheit. Dort befindet sich neben dem höchsten Hallenbad Österreichs, Saunen, Dampfbad und etlichen Sitzmöglichkeiten auch eine 14m hohe Indoor-Kletterwand mit Routen in allen Schwierigkeitskategorien. Nach Erreichen des Berghotels bezogen wir unsere Zimmer mit eigener Dusche und ließen es uns anschließend in Sauna und Hallenbad gutgehen. Das Wetter wurde nun zunehmend schlechter und der jetzt schnell einsetzenden Regen ging allmählich in Schnee über. Diese Wetterkapriolen konnten wir durch die großen Panoramafenster in Hallenbad und Kaminzimmer in warmer Atmosphäre betrachten. Am Abend gab es auch hier ein Abendessen mit vier Hauptgerichten, Vorspeise und Nachspeise frei nach dem Motto „All you can eat“. Gut gestärkt verbrachten wir den Abend bei Bier und Wein im Kaminzimmer des Hotels, wo uns Mark mit verblüffenden Kartentricks bei Laune hielt.
Montag, 20.09.2021
An diesem Morgen staunten wir nicht schlecht. Das Wetter hatte über Nacht ein paar Zentimeter Neuschnee gebracht und so war die umliegende Bergwelt plötzlich weiß geworden. Mark musste uns leider an diesem Morgen schon verlassen, da er tags darauf wieder zur Arbeit erscheinen musste. Er wurde gebührend verabschiedet und stieg alsbald in die Seilbahn, an dessen Talstation seine Eltern auf ihn warteten. Diese hatten die Woche in Heiligenblut verbracht und fuhren ihn nun sicher nach Hause. Es schneite auch weiterhin und so beschlossen wir nach dem Frühstück die Indoor-Kletterhalle zu testen. Ausgerüstet mit dem hütteneigenen Klettergurt, Karabinern und Kletterschuhen versuchten wir uns an den teils schweren und kräfteraubenden Kletterrouten. Nach und nach bezwangen wir, der eine mehr, der andere weniger, Route um Route. Gegen Mittag riss der Himmel auf und die Sonne kam zum Vorschein. Stefan und Volker beschlossen den Weißseerundwanderweg zu erwandern. Der Rest der Truppe wollte den Nachmittag währenddessen in Hallenbad und Sauna gemütlich begehen. Der Weißseerundweg führte mit einem Höhenunterschied von 400 Hm im Auf- und Abstieg einmal um den großen Stausee, teils über Leitern, teils an Drahtseilen, über Geröll und Steinplatten auf dem Neuschnee in gut drei Stunden, herum. Bei nun strahlendem Sonnenschein hatte man wieder eine tolle Sicht auf die umliegende Bergwelt, den See und das Hotel. Nach einem wieder sehr kulinarischen Abendessen versammelte sich Truppe erneut im Kaminzimmer und genoss den letzten Hüttenabend in vollen Zügen.
Dienstag, 21.09.2021
Wir packten ein letztes Mal unseren Rucksack und nach einem wieder mal leckeren Frühstück auf dieser kulinarisch einzigartigen Hüttentour stiegen wir in die Seilbahn, welche uns in 20 Minuten von der Rudolfshütte zur Talstation beförderte. Dort stand schon der Postbus bereit, mit welchem wir in einer halsbrecherischen Fahrt nach Uttendorf fuhren. Von dort fuhren wir zunächst mit einem Linienbus weiter nach Mittersill. In diesem kleinen Städtchen verbrachten wir zwei schöne Stunden mit Eisbechern, Pizzen und anderen Köstlichkeiten auf der Terrasse eines Restaurants auf dem Markplatz, ehe wir mit dem nächsten Bus in ca. 1,5 Stunden zurück nach Lienz fuhren. Dort begaben wir uns zu unserem nur einen Katzensprung entfernten „Vergreiner´s Hotel Traube“. Wir checkten ein und nahmen unsere Sporttaschen mit frischen Klamotten in Empfang. Frisch geduscht und in sauberen Klamotten fanden wir uns nun nach und nach in der Hotellobby ein und erkundeten im Anschluss die schöne Sonnenstadt Lienz. Zum Abendessen hatten wir uns im „Gösser Bräu am Rathaus“ einen Tisch reserviert, wo wir ein hervorragendes Essen genossen. Anschließend verbrachten wir den letzten Abend, in Erinnerungen an diese tolle Hüttentour schwelgend, feucht-fröhlich auf der Terrasse einer Bierstube. Müde und erschöpft aber sehr zufrieden ging es gegen Mitternacht zu unserem in direkter Nähe befindlichen Hotel zurück, wo wir alsbald in gemütlichen Betten einschliefen.
Mittwoch, 22.09.2021
An diesem Morgen waren wir bereits um sechs Uhr in der Frühe auf den Beinen. Unser Viersternehotel Traube wartete nämlich mit einer Besonderheit auf. In der sechsten Etage im Dachgeschoss befand sich ein tolles Schwimmbad. Wir trafen uns dort und schwammen im frisch restaurierten Schwimmbad einem wunderschönen Sonnenaufgang mit Rundumblick auf ganz Lienz entgegen. Ein einzigartiges Erlebnis. Nach diesem tollen Start in den Tag packten wir ein letztes Mal unsere Sachen bevor wir uns ein köstliches Frühstück schmecken ließen. Nach dem Frühstück gingen wir zum Lienzer Bahnhof, wo wir um 9 Uhr mit dem Zug unseren Rückweg Richtung Heimat antraten. Über Spittal-Millstättersee, München, Stuttgart und Köln erreichten wir gegen 21 Uhr den Bahnhof von Düren, wo man uns bereits erwartete. Mit Bekannten fuhren wir nun zurück in die Eifel. Der ein oder andere beschloss noch einen kurzen Abstecher ins Kesternicher Feuerwehrhaus zu unternehmen, wo bereits wissbegierige Kollegen und die leckeren Mutzen von Erika auf uns warteten. Hier nochmals einen herzlichen Dank für den tollen Empfang in der Heimat und den Transfer unserer Truppe nach Düren und wieder zurück nach Kesternich. Nach ein paar letzten Bierchen gingen wir glücklich und zufrieden auseinander, in der wieder mal festen Absicht auf eine erneute Hüttentour der „Eifler Gipfelstürmer“ im nächsten Jahr.
Zusammenfassung
In dieser Woche erwanderten wir bei einer Gehzeit von 40 Stunden eine Strecke von 62km, bei 5435Hm im Aufstieg und 4508Hm im Abstieg. In teils schwierigem Gelände erklommen wir die Gipfel des Glatzberg (2631m), des Kastenegg (2821m) und des Spinevitrol (2483m). Mit dem Großglockner (3798m), dem höchsten Berg von Österreich, der Erherzog-Johann-Hütte (3454m), der höchsten Schutzhütte von Österreich und der Rudolfshütte (2311m) mit dem höchsten Hallenbad Österreichs, wird diese Tour uns als Rekordtour lange in Erinnerung bleiben. Vielen Dank an die ganze Truppe für den tollen Zusammenhalt, die einzigartige Kameradschaft, die unvergesslichen Erlebnisse und die fröhlichen Stunden auf dieser grandiosen Hüttentour.
Teilnehmer
Andreas Haas, Volker Jansen, Mario Gerards, Tim Claaßen, Manfred Schmitz, Achim Schüller, Stefan Röder, Michael Stollenwerk und Mark Hoch (alle DAV-Mitglieder entweder in der Sektion Eifel oder der Sektion Aachen).