Am 15. Juni war es endlich soweit. Nachdem uns der plötzliche Schneefall im April bereits einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, standen die Chancen diesmal gut, dass der Kletterausflug nach Gerolstein stattfinden würde. So trafen wir uns also wie verabredet um 10Uhr vor der Tourist Info am Bahnhof. Angereist waren Clemens, Kirsten, Christoph, Annika und ich (Bembel) als Kursteilnehmer sowie Dirk und Armin als Gruppenleiter von Seiten der Sektion.
Nach dem obligatorischen Kauf der Klettertickets ging es zielstrebig los zu den Felsen. In Gerolstein wird an festem Dolomit Gestein geklettert, welches vor Jahrmillionen aus den Sedimenten eines großen Korallenriffs entstanden ist. Die Hustley, wie der Kletterfelsen heißt, bietet Touren vom 3ten bis in den 10ten Grad. Ebenso wie die Schwierigkeiten variiert auch die Absicherung von sportlich sicher über „es ist etwas Moral gefragt“ bis hin zu spärlich alpin eingebohrten Routen.
Da unsere Gruppe aus weniger Vorstieg Erfahrenen, Vorstiegsanfängern und Wiedereinsteigern bestand, starteten wir zum aufwärmen erst einmal in den 3er und 4er Touren. Armin und Dirk ergänzten die wenigen Zwischensicherungen durch mobile Sicherungsmittel und verlängerte Exen. In einen für die Moral eher zuträglichen Zustand versetzt gelangen so auch schnell die ersten Touren.
Schnell stellte sich raus, dass die alljährliche Aufgeregtheit, was für eine Gruppe Armin doch erwartet, dieses Mal unbegründet war. Alle Teilnehmer konnten Ihre Leistungsfähigkeit gut einschätzen und so ergaben sich in netter Gesellschaft und lockerer Atmosphäre immer wieder wechselnde Seilschaften, die eine Route nach der anderen im Vorstieg oder Top Rope oder Nachstieg erklommen.
So kletterten wir völlig ungestört durch andere Kletterer (die wohl aufgrund der vorangegangenen Regentage zuhause geblieben waren) Irgendwo im Nirgendwo, die Mückenkannte, die Variante am Winklerturm, die Südostwand, den Stachelbeerriss, Samstags- und Sonntagsweg mit alpinem Flair und toller Aussicht, eine Tour die nicht im Topo stand und bei der trotzdem niemand im Loch verschwand und zu guter Letzt den Zwölfi Kamin, in dem wir uns nochmal so richtig müde machten.
Gegen 18:00 Uhr machten wir uns dann müde und glücklich auf den Heimweg. Einige stärkten sich noch mit einem Eis für die Heimfahrt, während andere bereits im Auto nach Hause saßen. Besprachen noch das eine oder andere Erlebte und Gelernte und nahmen viele schöne Erinnerungen an einen weiteren schönen Tag in der Natur und am Fels mit ins Bett.